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/ Wort zum Tag

Ein Lebensbrief

Rainer Dick über 2. Korinther 3,3.

Paulus schreibt: Ihr seid ein Brief Christi durch unsern Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes.

2. Korinther 3,3

Ein Gottesdienst in einer Gemeinde in Afrika: Nach der Predigt geht ein Gemeindeglied auf den Pastor zu und sagt: „Dein Leben redet so laut, dass ich nicht mehr hören kann, was du sagst.“

Das Leben redet. Unser Leben ist ein Brief, den andere Menschen lesen können. Was lesen sie bei mir? Was lesen sie bei Ihnen?

In der korinthischen Gemeinde, an die der Apostel Paulus schreibt, gibt es erhebliche Spannungen. Paulus hat die Gemeinde gegründet. Doch nun ist sie zu ihm auf Distanz gegangen. Warum eigentlich? Reiseprediger waren nach Korinth gekommen.  Sie hatten Empfehlungsbriefe von anderen Gemeinden mitgebracht. Es öffnet die Türen zu Menschen, wenn andere sagen: „Der ist klasse!“ „Die ist wirklich gut!“  So war es in Korinth. Die fremden Reiseprediger hatten durch die Briefe Menschen für sich gewonnen. Und nun fragten sie: „Was hat eigentlich der Paulus vorzuweisen? Wo sind dessen Empfehlungsbriefe?“ Und die Korinther hatten kräftig in dieses Horn gestoßen. Wer empfiehlt eigentlich den Paulus? Paulus antwortet: „Schaut doch mal in den Spiegel. Mein Empfehlungsbrief seid ihr. Durch wen seid Ihr denn zum Glauben gekommen? Wer hat euch das Evangelium zuerst gesagt? Wem verdankt Ihr, dass Ihr Christen seid?“

Natürlich weiß der Apostel, dass er nur das Werkzeug des Heiligen Geistes war. Aber das war er wirklich. Im Leben der Korinther soll nicht von der Größe der Prediger, sondern von der Größe des lebendigen Gottes zu lesen sein: „Einen solchen Armen, welchem alles fehlt, hast du dir zum ew‘gen Eigentum erwählt.“

Natürlich gibt es im Brief unseres Lebens auch Einträge unserer alten Natur. Auch als Christen sind wir Teil einer gefallenen Welt, Sünder. Aber wenn wir zu Jesus gehören, dann sind wir Briefe des lebendigen Gottes. Und dann steht über unserem Leben: Begnadigt, erlöst, neu geworden. Wie gut, wenn das andere Menschen lesen können.

Wir waren auf einer Freizeit. Einer der Teilnehmer war ein aktiver Boxer. Nach drei Tagen wollte er nach Hause fahren. „Ich halt das viele Gerede in meinem Kopf nicht aus!“ Die Leiter ermutigten ihn: „Bleib noch einen Tag. Und wenn du es dann nicht mehr aushältst, dann fahr nach Hause.“ Er blieb. Nicht nur einen Tag, sondern die ganze Freizeitwoche. In einer Schlussrunde sagte er: „Ich bin nicht wegen eurer guten Reden geblieben. Ich bin geblieben, weil ich euch beobachtet habe. Wenn beim Volleyballspiel jemand einen Fehler machte, dann wurde er nicht fertig gemacht. Ihr habt dazu nur eine lustige Bemerkung gemacht. Und bei den Getränken stand eine ‚Kasse des Vertrauens‘. Und jeder hat bezahlt. Da habe ich gedacht: An euch muss was anders sein. Und weil ich das rauskriegen wollte, bin ich geblieben. Und jetzt weiß ich: Das liegt an Jesus.“

Da waren Christen Briefe des Heiligen Geistes, die andere lesen konnten. So ein Brief möchte ich sein. Sie auch?

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