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Ein Gebet geht um die Welt

Elke Drossmann über Matthäus 6,9-10.

Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Matthäus 6,9–10

Ein Gebet geht um die Welt. Das Gebet des Jabez. Vor 20 Jahren wird es erst vielen Christen bekannt, obwohl es in der Bibel, im 1. Chronikbuch (4,10), steht. Bruce Wilkinson hat seine Erfahrungen mit dem Gebet in ein Buch gepackt und das ging um die Welt. Das Buch kann noch gekauft werden. Doch wer betet heute noch wie Jabez?

Jesus Christus, der Sohn Gottes, hat auf Anfrage der Jünger ein Gebet in die Welt gesetzt, das bis heute um die Welt geht: Das Vaterunser. Es wird Sonntag für Sonntag in vielen Gemeinden weltweit im Gottesdienst gebetet. Viele Gebetsveranstaltungen schließen mit dem Vaterunser. Manche beten das Vaterunser persönlich, wenn sie zuhause sind. Es wird bereits über 2000 Jahre gebetet.

Warum? Weil Jesus zu seinen Nachfolgern gesagt hat: „Betet so.“

Viele Christen fragen sich immer wieder, wie kann ich so beten, dass es dem Willen Jesu bzw. dem Willen Gottes entspricht? Wenn ich das Vaterunser bete, weiß ich, dass es Gottes Nerv trifft. Jesus selbst ist der Garant dafür.

Der Anfang des Gebetes lautet: „Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“

Das Vaterunser findet sich in der Bibel. Im Matthäusevangelium und im Lukasevangelium. Ich habe den Anfang nach dem Matthäusevangelium, Kapitel 6, die Verse 9 und 10 zitiert.

Unser Vater – was für eine wunderbare Anrede, die die Beziehung von uns Christen zu Gott beschreibt. Gott ist mein Vater und ich bin sein Kind. Gott liebt mich, wie ein Vater normalerweise sein Kind liebt. Gott sieht mich, er kennt mich und weiß wirklich, wie es mir geht. Er weiß, was ich kann, was ich lernen sollte. Er kennt meine Begabung und nutzt sie. Er ist ein besonderer Vater. Für jeden seiner Kinder. Welchen Gott darf ich schon mit Vater anreden? 

Jesus erlaubt uns das. Das ist sein Ziel, das Jesus mit seinem Leben, Sterben und Auferstehen verfolgt: Wir leben so mit Gott, dass er unser Vater ist. Wir trauen uns nicht nur, sondern sagen aus voller Überzeugung: Unser Vater.

Was für ein Rückschritt, wenn Menschen zu ihrem himmlischen Vater Gott sagen. Als hätte Gott gar nichts mit ihrer Welt zu tun. So als würde Gott zu ihnen „Mensch“ sagen. Und sie reden mit sehr großer Distanz miteinander. Unser himmlischer Vater spricht uns mit Namen an. Vielleicht sagt er manchmal „Kind“ zu uns. Aber er würde nie einfach Mensch zu uns sagen. 

Jesus erlaubt es uns, fordert uns auf: Redet Gott mit Vater an. Das kennzeichnet euer Vertrauensverhältnis. Als Kind dürft ihr euren Vater bitten.

Zum Willen Gottes gehört eine für Menschen eigentümliche Reihenfolge. Kinder erbitten von ihrem Vater Pommes, ein Eis für sich oder für sich und ihre Freunde. Ich kenne kein Kind, das sagt: „Vater, kaufst du dir bitte Pommes.“

Mit dem Vaterunser bringt Jesus uns bei, was er an anderer Stelle so formuliert: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ (Mt. 6,33)

Also erst erbitten, dass unser Vater mit seinen Wünschen zum Zuge kommt. Auch das gehört für mich als Kind Gottes dazu. Ich weiß, bei Gott komme ich nicht zu kurz. Deshalb kann ich getrost die Wünsche meines Vaters an den Anfang des Gebets stellen. Das ehrt Gott. Ich nehme mich damit zurück. Ich nenne Gottes Anliegen nicht nur zuerst, ich bitte den Vater, selbst dafür zu sorgen, dass seine Wünsche sich erfüllen. Dann kann ich meine Bitten anschließen. Wenn ich so beten lerne, merke ich: Ich bekomme den Blick frei. Ich rufe mir den himmlischen Vater mit seiner Art, seinem Wesen und seinen Wünschen ins Gedächtnis. Mir steht mein Vater, nein, unser Vater vor Augen.

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Ihr Kommentar

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Kommentare (6)

Jürgen N. /

Herzlichen Dank für das hilfreiche und ermutigende Wort zum Tag.

Wolfgang /

Liebe Elke,
Danke für diese, Deine Worte. So habe ich den Beginn des Vaterunser noch nie Betrachtet. Genauso ist es. Zuerst der Vater, dann meine Wünsche. Er vierdient einfach diesen Anspruch und mehr

Isolde Frank /

Danke für die gute Besprechung des Lehrtextes, ohne die Losung (aus Jesaia), die ja vom Volk spricht und so oft dafür verwendet wird, dass Christenleben eben als Schicksal angesehen wird.

Renate F. /

Liebe Frau Drossmann,
Wie heißt das Buch über das Vater unser von Bruce Wilkinson?
Danke für Ihre Auskunft

Unger /

Danke für klare Wortauslegung
Aber Jesus lehrte uns in
Matth.6 und Luk.11 "Dein
Wille geschehe auf Erden
wie im Himmel"
Wahrscheinlich sollte der Wille Gottes nicht unbedingt
auf Erden geschehen ,bei
denen ,die das verdreht haben.

Christine /

Liebe Frau Drossmann , Ihre Losungsauslegungen sind ganz wunderbar, bitte mehr davon!