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/ Wort zum Tag

Ein etwas anderer Trauerbrief

Johannes Schmidt über Jeremia 31,9.

Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. Ich will sie zu Wasserbächen führen auf ebenem Wege, auf dem sie nicht straucheln; denn ich bin Israels Vater.

Jeremia 31,9

Der Prophet Jeremia spricht von weinenden Menschen. Das betrifft heute sicher nicht jedenAber jeder von Ihnen kann urplötzlich schlimme körperliche Schmerzen bekommen. Oder Sie verlieren einen lieben Menschen. Oder Sie werden gemobbt, also mit Worten verletzt und gedemütigt. Oder Sie fühlen sich im Stich gelassen. Oder Ihnen kommen die Perspektiven abhanden. Es gibt sicher noch mehr, was zu großer Traurigkeit, was zum Weinen führt. Wenn Sie jetzt davon nicht betroffen sind, müssen Sie nicht weghören oder umschalten. Ich lade Sie alle ein, einmal genauer hinzuhören. Was kann helfen, wenn die Tränen fließen?

Für die Zeit nach der Zerstörung Jerusalems und der Deportation nach Babylon kann Jeremia eine gute Nachricht verkündigen. Gott sagt nämlich: „Aber ich will sie trösten und leiten. Ich will sie zu Wasserbächen führen auf ebenem Wege. Sie werden deshalb nicht straucheln.“

Der Satz beginnt mit einem Aber! Aber, die Katastrophen sind nicht das Letzte. Es geht weiter! Es gibt eine Perspektive! Gott selber will die Weinenden, er will Sie, trösten und leiten.

Die Frage ist: Wie soll, wie kann das gehen? Ich denke an kleine Kinder. Sie fallen. Sie tun sich weh. Was mache ich dann im Normalfall? Ich streichel‘ sie. Ich lächel‘ sie an. Ich rede liebevoll mit ihnen. Und vielleicht sage ich ihnen auch, worauf sie besser achtgeben sollten. Dabei weiß ich sehr genau: Die Schmerzen und das Achtgeben kann ich dem Kind eigentlich nicht abnehmen. Ich kann ihm nur meine Liebe, meine Zuneigung zeigen. Das heißt im Prinzip: Ich nehme dich jetzt mal in die Arme. Denn du bist mir total wichtig. Ich habe jetzt Zeit für dich. Ich lasse dich nicht allein. So leide ich mit dir.

Und genau so funktioniert auch das Trösten und Leiten durch Gott. Er sagt den Weinenden, seinem Volk, auch uns heute: Ich weiß, die Schmerzen, das Leid werden nicht einfach verschwinden. Aber ich verspreche euch: Ich will euch nicht ärgern oder kaputtspielen. Ich möchte vielmehr mit euch ins Gespräch kommen. Dann kann ein Prozess der Heilung beginnen. Ihr werdet Schritt für Schritt meine Hilfe erfahren.

Ein guter Freund riet mir vor kurzem in so einer Situation: Du, schreib doch mal einen Brief. Durch das Schreiben kann dieses Gespräch mit Gott neu in Gang kommen. Du kannst durch das Schreiben vielleicht die Fragen besser auf den Punkt bringen. Ich war zunächst nicht begeistert und habe mich damit ziemlich schwergetan. Doch dann probierte ich es. Tatsächlich kamen mir beim Schreiben ganz neue Gedanken und damit auch eine Entlastung.

Wie wäre es, wenn Sie heute einmal solch einen Brief schreiben?

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

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Kommentare (2)

Sabine R. /

Lieber Herr Pastor
Ich bin auch traurig, weil mein Mann mich nicht als Pflegekraft einsetzen will, angeblich weil ich schonmal einen Nervenzusammenbruch hatte durch den Tod meines Sohnes und in mehr

Günther B. /

"Denn ich bin Israels VATER"..... damals kollektiv, heute individuell und ganz persönlich, Gott möchte in Jesus Christus mein und Dein Abba-Vater Papa-Dios Jah-Daddy sein >>> Römer8,15 Galater4,6 ♡♡♡ mehr