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/ Wort zum Tag

Ein Erbe

Marianne Hausser über Matthäus 5,5.

Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.

Matthäus 5,5

„Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben“. Diesen Satz verkündete Jesus den Volksmengen am See Genezareth. Damit alle ihn hören konnten, stieg er auf eine kleine Anhöhe, setzte sich, wie Rabbiner es zu tun pflegten, wenn sie lehrten und sagte dann: „Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben“.

Welches Land meinte er? Im Kontext der damaligen Zeit Israel, das Land, das Gott den Juden verheißen hatte und in dem sie lebten, wenn auch unter römischer Herrschaft.

Was verkündigte Jesus ihnen damit? Es war kein neues Wort, was sie hörten, sie kannten es aus der hebräischen Bibel.

Im 5. Buch Mose, Kapitel 5, Vers 33 hören wir z.B., dass Mose Israel ermahnt, sich an Gottes Gebote zu halten und dann fortfährt: „Auf dem ganzen Weg, den der Herr, euer Gott, euch geboten hat, sollt ihr gehen, damit ihr lebt und es euch gut geht und ihr eure Tage verlängert in dem Land, das ihr in Besitz nehmen werdet“.

Land heißt im hebräischen Text eretz, und gemeint ist Israel. Unter der Bedingung, dass die Israeliten gemäß Gottes Geboten leben, verheißt Gott ihnen ein gutes Leben und den Besitz des Landes.

Auch die Psalmen erzählen von eretz, dem Land. Im Psalm 37, Vers 11 heißt es z.B.: „Aber die Sanftmütigen werden das Land besitzen und werden ihre Lust haben an Fülle von Heil“. Ist das nicht fast derselbe Satz wie der, den Jesus den Volksmengen am See Genezareth verkündete? Ja, nicht nur Vers 11, sondern der ganze Ps 37 gehört zur Wurzel der Worte, die Jesus in der Bergpredigt lehrt. Diese Wurzel geht zurück bis ins 1. Buch Mose und trägt uns, die Gläubigen aus den Nationen.

Wir dürfen sie nicht ignorieren oder uns darüber erheben, sondern sollen sie ehren und ihr verbunden bleiben. Jesus selbst ist die Wurzel des jüdischen Volks, wie er uns in Offenbarung 22,16 enthüllt: „Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids“. Christen, die Gläubigen aus den Nationen, sind eingepfropft, aber nicht, um das Volk Israel zu ersetzen oder ihnen das Land abzusprechen.

Worüber dürfen wir uns freuen? Dass wir aus Glauben, durch Gnade errettet sind, dem ganzen Erdkreis das Evangelium zu verkünden. Die Evangelisation unseres eigenen Herzens soll dabei nicht zu kurz kommen; Jesus hat uns einen Beistand geschickt, den Geist der Wahrheit, der uns dabei hilft.

Er lehrt und erinnert uns an alles, was Jesus seinen Jüngern gesagt hat, wie z.B. sein Joch auf uns zu nehmen und von ihm Sanftmut zu lernen. Was war sein Joch, und was ist Sanftmut? Im Willen des Vaters zu gehen, war sein Joch; ruhig und beständig Gott zu vertrauen, seine Autorität anzuerkennen und sich ihr unterzuordnen, das ist Sanftmut. 

Glückselig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben; können wir diese Verheißung selbst erfüllen? Nein, können wir nicht. Aber wir dürfen sicher sein, dass Gott uns diese große und kostbare Verheißung geschenkt hat, damit wir durch sie Teilhaber der göttlichen Natur werden und uns so Eingang gewährt wird in das ewige Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus.

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Anstoß

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Kommentare (2)

Marius W. /

Unser Herr Jesus Christus lernte Unterordnung, obwohl er Sohn ist. Er sprach zu Gott seinem Vater, Vater ich will!!! Und bei der Auslegung des Textes kommt es mir vor, als sei Jesus nur ein guter mehr

Lothar N. /

Danke, für die verständliche Auslegung dieser Bibelworte.