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Die Weisheit der Schwachen

Silke Stattaus über 1. Korinther 1,30-31.

Christus Jesus wurde für uns zur Weisheit durch Gott und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung, auf dass gilt, wie geschrieben steht: "Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!"

1. Korinther 1,30–31

Christus Jesus wurde für uns zur Weisheit durch Gott und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung, auf dass gilt, wie geschrieben steht: "Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!"   1.Korinther 1,30–31 

Der heutige Tagesvers der Herrnhuter Brüdergemeine stammt aus einem Brief, den Paulus der jungen Gemeinde in Korinth schreibt. Dort bahnen sich Zerwürfnisse an, die in einem Personenkult begründet liegen. „Hört auf damit!“, sagt Paulus, „wir gehören einzig und allein zu Jesus Christus. Der ist für uns zur Weisheit geworden.“ 

Hier geht es also um eine Weisheit, die mit Jesus Christus in Verbindung steht, und trotzdem das normale Leben betrifft.

Weisheit und Jesus – wie passen die zusammen?

Mir fällt Resi ein: Ich sehe sie noch vor mir: Klein und schmal, mit bunter Kittelschürze und Haarknoten am Hinterkopf. Sie wird zwischen beiden Weltkriegen geboren. Ihre Heimat ist ein Bauernhof in der Altmark. Resi besucht die Schule und den Jugendkreis und entscheidet sich schon zeitig für ein Leben mit Jesus. Später heiratet sie Gerhard, der ebenfalls aus der Landwirtschaft kommt, und zieht auf den Hof ihrer Schwiegereltern. Dort gründen sie eine Familie.

Resi ist keine gebildete Frau im herkömmlichen Sinn. Ich weiß nicht einmal, welchen Schulabschluss sie hat. Mich interessiert das auch nicht, denn ich kenne sie als eine weise Frau. Häufig kommen Menschen zu ihr, wenn sie einen Rat brauchen. Und den bekommen sie auch, denn Resi ist reich an Lebenserfahrungen.

Sie studiert ihre Bibel wie ein Lehrbuch und untermauert das, was sie gelernt hat, mit ihrem eigenen Leben.

Resi ist eine Beterin, die Gott in jeder Lebenslage um Hilfe und Wegweisung bittet. Und weil sie so mit Gott und seinem Wort vertraut ist, schenkt der ihr eine Lebensweisheit, die in keiner Universität vermittelt wird.

Auch ich profitiere davon. Ein Satz setzt sich besonders in meinem Herzen fest: „Kein Gebet, das du betest, ist umsonst.“ Für mich ist das der entscheidende Mutmacher, der mir in einer schwierigen Situation hilft und mich seitdem im Leben begleitet.

Das ist wohl auch das Geheimnis der göttlichen Weisheit. Sie verbreitet sich nicht automatisch, obwohl die Welt von ihr durchdrungen ist. Sie wird dem geschenkt, der sich darauf einlässt. Der versucht, die Welt mit Gottes Augen zu sehen.

Aber wie mache ich das?

Paulus antwortet darauf der jungen Gemeinde in Korinth: „Lass dich auf Jesus ein. Er ist Gottes Kraft und Gottes Weisheit. In ihm findest du das, was du zum Leben brauchst. Hänge dich nicht an Menschen und ihre vermeintliche Stärke, sondern an Jesus!“

Ich vermute, dass Gott sich aus diesem Grund auch über Resi freut, die in ihrer heiteren Bescheidenheit diesen Rat beherzigt und für ihre Umgebung zum Segen wird.

Wie bekomme ich aber solche Weisheit? Die Antwort gibt ein anderer Briefschreiber im Neuen Testament. Jakobus heißt er. Der sagt:

„Sollte jemand von euch spüren, dass ihm Weisheit fehlt, dann soll er sie ganz einfach und ohne sich über den Mangel zu beschweren, von Gott erbitten.“ Und dann gibt’s eine mutmachende Zusage gleich dazu: „Denn Gott, der gerne gibt, wird sie ihm schenken.“

Weisheit ist also ein Gottesgeschenk, das an Jesus Christus gekoppelt ist. Durch ihn sind wir nicht nur von Gott angenommen, sondern werden zum Guten verändert. Und dann reift auch in uns die Erkenntnis: „Wenn wir uns wirklich rühmen wollen, dann haben wir nur einen Namen, dem das zusteht, nämlich Jesus Christus.“

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