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/ Bibel heute

Die Stillung des Sturmes

Andreas Klement über Markus 4,35-41.

Und am Abend desselben Tages sprach er zu ihnen: Lasst uns ans andre Ufer fahren. Und sie ließen das Volk gehen und nahmen ihn mit, wie er im Boot war, und es waren noch andere Boote bei ihm. Und es erhob sich ein großer Windwirbel, und die Wellen schlugen in das Boot, sodass das Boot schon voll wurde.[...]

Markus 4,35–41

Ich sehe die Jünger nach diesem eindrücklichen Erlebnis vor meinem inneren Auge. Der Mund steht offen. Sie tuscheln und diskutieren und staunen: Wer ist das nur? Woher hat er das? Wie ist das möglich? Wer ist das? Wer ist dieser Jesus? Alles, was sie von Jesus dachten zu kennen, zerplatzt in diesem Moment wie eine Seifenblase. Das ist mir auch schon passiert.

Ich habe eine bestimmte Vorstellung davon, wer Jesus ist. Und dann passiert etwas, das dieses Bild sprengt oder in sich zusammenfallen lässt. Ich habe daraus gelernt, dass Jesus immer noch größer ist als meine Vorstellung von ihm. Ich möchte immer dafür offen sein, mein Bild von Jesus verändern zu lassen. Machen Sie sich mit mir bewusst: Jesus ist die wichtigste Person der Weltgeschichte! Nach ihm zählen wir unsere Jahre. Jetzt 2024 nach Christi Geburt.

Jesus ist es, der Christen miteinander verbindet. Er ist der Grund, warum wir als Gemeinde zusammenkommen. Er ist auch der Grund, warum es den Evangeliums-Rundfunk /ERF Medien gibt. Er ist für Christen die wichtigste und zentrale Person. Die Evangelien im Neuen Testament zeigen uns, wer Jesus ist. Das Markus Evangelium, aus dem unser Text stammt, beginnt mit dieser Ansage: „Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.“ Das Wort Christus bedeutet:

Gottes gesalbter König!

Ich kann auch sagen: Markus erzählt uns die Geschichte von Jesus, der die göttlich bestätigte Autorität der Welt ist. Für die Menschen zu Markus´ Zeiten war das ein dicker Brocken. Damals wussten alle: Das ist eigentlich der Kaiser in Rom. Er war die Autorität des Römischen Reiches. Und nun behauptet Markus, dass es darüber noch einen gibt: Jesus von Nazareth. Für so eine Aussage wurde manch einer den Löwen vorgeworfen!

Die einzige Person, der man diese Ehre geben sollte, war damals der römische Kaiser – dem von den Göttern gesalbten König. Doch Markus macht gleich zu Anfang seines Buches die forsche Aussage, dass es durchaus eine höhere Autorität als den Kaiser gibt. Er führt in seinem Evangelium etliche Beweise an, um diese Aussage zu belegen: dass Jesus der gesalbte König Gottes, der Sohn Gottes ist. … Die höchste Autorität der Welt ist.

Heute reden manche von Jesus, als wäre er ein netter Kumpel. Doch Markus beschreibt Jesus als den, der in Wirklichkeit der eine Herr ist, der alle Macht hat. Er hat die höchste Autorität, nicht nur damals, sondern auch heute. Und ein Beweis dafür ist die heutige Geschichte.

Die Autorität Jesu

Sie zeigt: Jesus hat Macht und Autorität über die Natur. Jesus und seine Nachfolger fahren in einem Boot auf dem See Genezareth, als ein heftiger Sturm aufzieht. Ein mächtiger Wirbelsturm. Als die Wellen so hoch ins Boot schlagen, bis es fast vollständig vollgelaufen ist, sagen Petrus und die anderen erfahrenen Fischer, die schon ihr ganzes Leben auf dem See unterwegs sind: Das wars! Wir sterben. Wir sind so gut wie tot. Und dann tun sie etwas, das völlig absurd ist. Ich vermute, dass sie den Seenotrettungskurs von Galiläa wohl nicht bestehen würden, wenn sie sagen: „Die beste Maßnahme in einem Wirbelsturm ist, den Zimmermann zu holen.“

Doch genau das ist es, was die Jünger tun. In ihrer Panik wecken sie Jesus, der auf einem Kissen im Heck schläft. Das ist so ein witziges Detail eines Augenzeugen. Jesus schläft auf einem Kissen, während es stürmt. Der Sturm ist nicht das Thema für Jesus.

Ich selbst war schon mal in einem Sturm auf der Nordsee mit einem Segelschiff unterwegs und weiß, wie es sich anfühlt, wenn die Gischt permanent über den Bug rollt. Ich dachte damals nur: Die, die das Schiff steuern, wollen ja auch nach Hause kommen. Und die wissen schon, was zu tun ist!

Aber die Jünger sagen zu Jesus: „Meister, macht es dir nichts aus, dass wir sterben?Und was tut Jesus? Ergreift er das Steuer und fährt das Boot aus dem Sturm heraus? Nein!

Er steht auf und sagt: „Schweig! Verstumme!“ Und sofort legt sich der Sturm und alles ist vollkommen still.

Normalerweise dauert es lange, bis nach einem Sturm alles still ist und die Wellen ruhig sind. Doch Jesus glättet sie mit ein paar Worten. Versuchen Sie das mal, wenn Sie das nächste Mal auf einem Schiff auf rauer See sind. Doch passen Sie auf, dass niemand zusieht. Gehen Sie zum Schiffsheck und sagen laut und vernehmlich: „Schweig! Werde still!“

Das ist es, was die Jünger Jesus tun sehen. Die Vorstellung, so etwas zu machen, ist völlig absurd. Das würde kein Mensch machen. Kein Wunder, dass der Bericht in Vers 41 mit den Worten endet: „Und sie fürchteten sich sehr und sprachen untereinander: Wer ist nur dieser Mann, dass ihm Wind und Meer gehorchen?

Wer auch immer er ist: Er hat Macht und Autorität über die Natur. Ganz offensichtlich handelt er mit Gottes Autorität und Gottes Macht. Und er erwartet von mir, dass ich daraus den Schluss ziehe, der auf der Hand liegt: Wenn Er den Sturm stillt, dann handelt er mit Gottes Autorität in Gottes Welt.

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