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/ Wort zum Tag

Der Welt Freund oder Gottes Freund?

Aline Jung über Römer 12,2.

Paulus schreibt: Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

Römer 12,2

Als ehemalige medizinische Fachangestellte wurde ich eines Tages aufgefordert, für den Rest des Tages meine Chefin am Telefon zu verleugnen, damit sie ungestört ihre Berichte diktieren konnte. Prompt klingelte das Telefon. „Ist Frau Doktor da?“, fragte die Stimme am anderen Ende der Leitung. Somit war ich vor die Wahl gestellt, der Anordnung der Chefin oder dem Gebot Gottes „Du sollst nicht lügen“ zu folgen. Ohne zu zögern, antwortete ich mit „Ja“ und fragte zurück, um was es geht. Die Dame schilderte eine dramatische Situation. Anlass genug, meine Chefin bei der Arbeit zu stören, die sofort einen Hausbesuch machte.

Den Forderungen anderer Menschen zu folgen, die eindeutig Gottes Wort und Willen entgegenstehen, sollten Christen nicht gehorchen. Eine Herausforderung für Christen bis heute. So ist die Forderung des Paulus mit folgenden Worten aktueller denn je: „Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene“ (Röm. 12, 2). Daraus folgt, dass Christen alles am Wort Gottes prüfen sollten, um den Willen Gottes in der jeweiligen Situation zu erkennen.

Mit „Welt“ ist der Macht- und Einflussbereich Satans gemeint. Die Welt lockt und verführt Menschen seit eh und je. Lügen, Verleumdungen und Rache sind gang und gäbe. Darum ist es für Christen wichtig, den Geist der Wahrheit vom Geist des Irrtums unterscheiden zu können. Dafür braucht es die enge Beziehung zu Jesus, das Wort Gottes und das Gebet. Der Heilige Geist bewirkt in Christen, Gottes Wort zu verstehen und danach zu handeln. So bringen Christen Früchte des Heiligen Geistes (vgl. Gal. 5, 22 u. 23), also Gutes und Gott Wohlgefälliges hervor. Paulus erinnert Christen an die Liebe und die Barmherzigkeit Gottes. Die Liebe Gottes beinhaltet das aus Gnade unverdiente empfangene Heil durch den Opfertod Jesu Christi, seine Vergebung und Rechtfertigung, die Reinigung und Heiligung durch den empfangenen Geist.

Daher bieten Christen ihr Leben als lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, als einen vernünftigen Gottesdienst dar und biedern sich nicht der Welt an bzw. stellen sich nicht dieser Welt gleich. D. h.: Sie erkennen und folgen Gottes Willen. Jakobus formuliert es noch drastischer (4,4): „Wer der Welt Freund sein will, ist Gottes Feind“. Gottes Barmherzigkeit wiederum ist kein unverbindliches Gefühl Gottes, etwa ein zu nichts verpflichtendes Mitleid, wie viele vielleicht denken, sondern sowohl Gottes Barmherzigkeit als auch seine Liebe sind zur Tat geworden und haben einen Namen: Jesus. Weil Christen Gottes Liebe und Barmherzigkeit in Christus Jesus erfahren haben, werden sie Gott lieben und auch seine Gebote halten. Dann ist die Liebe Gottes in diesen Menschen vollkommen (vgl. 1. Joh. 2,5).

Eine solche „Weil-Ethik“ ist christliche Ethik, die auf das Wort Gottes ausgerichtet ist und gleichzeitig die Trennung zur „Welt“ mit ihren Zwingherren und Verführungen vollzieht. Christliche Ethik ist nicht tun, was alle tun oder gefühlsmäßig für christlich erklären. Die Gemeinde von Christus ist vielmehr aufgefordert, sich nicht nach den Maßstäben dieser Welt zu richten, sondern sich prägen und verwandeln zu lassen in das Bild des Christus (vgl. 2. Kor. 3, 18), denn sie sind Tempel des Heiligen Geistes (vgl. 1. Kor. 3, 16).

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Kommentare (2)

Maik W. /

Warum wurde der Satz aus den 2. Textabschnitt: "Mainstream-Medien beispielsweise bestimmen und beeinflussen den Großteil der Menschheit in ihrem Denken und Handeln." aus der Lesung herausgeschnitten? mehr

Silvia B. /

Sehr geehrte Frau Jung,
danke fuer diese klaren Saetze! Das Zeignis, welches Sie von Ihrem Arbeitsplatz gaben, ist schon eine kleine Andacht fuer sich!!!
Welch ein Mut! Solch eine kleine Situation, mehr