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Der Vogel hat ein Haus gefunden...

Birgit Wolfram über Psalm 84,4

Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen – deine Altäre, HERR Zebaoth, mein König und mein Gott.

Psalm 84,4

Im Urlaub stand ich vor einer Kirchentür mit dem Schild: „Willkommen daheim!“ Neugierig ging ich hinein. Im Innenraum war nichts Außergewöhnliches: Sitzbänke, die Kanzel und natürlich der Altar. Willkommen daheim! Hier sollte ich mich also zu Hause fühlen. Ich setzte mich in eine Bank. Und fing an nachzudenken.

In Psalm 84 Vers 4 heißt es: „Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen – deine Altäre, Herr Zebaoth, mein König und mein Gott.“ Mensch und Tier haben Heimat gefunden. Das ist nicht selbstverständlich, denn bevor der Vogel sein Nest baut, braucht er den richtigen Platz. Der Nachwuchs soll es ja schließlich gut haben.

Ich frage mich: Was hat der Nestbau mit den Altären Gottes zu tun? Lässt sich das auf uns Menschen übertragen? Vögel suchen und finden. Was bedeutet das für meine Gottesbeziehung?

Als junger Mensch war ich auf der Suche. Mich hat das alles sehr angesprochen, was ich über die Bibel und Gott erfuhr. So sagte ich als Konfirmandin bewusst Ja zu Gott. Von da an las ich Bibel, ging begeistert in die Jugendgruppe und genoss die Gemeinschaft mit anderen Christen. Ich war „Daheim“. Das war vor über 30 Jahren. „Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen - das sind deine Altäre für mich, Herr Zebaoth, mein König und mein Gott.“ Die Söhne Korachs, die diesen Psalm geschrieben haben, haben gesucht und gefunden. Sie sagen: Dieser Platz hier bei den Altären Gottes, das ist unserer. Da wollen wir auch nicht mehr weg!

Übrigens gab es damals viele Altäre in Israel. Dort wurde geopfert und wurden Gottesdienste gefeiert. Die Altäre waren ursprünglich von Menschen gebaut worden, die Gott erlebt hatten, z.B. von Noah (1.Mo 8,20), Abram (1.Mo 12,7) oder Jakob (1.Mo 33,20). Es waren besondere Orte der Gottesbegegnung. Die Söhne Korachs wussten: Hier sind wir daheim! Was heißt es denn für Sie und für mich bei Gott zu Hause zu sein?

Ich habe es so erlebt: Mein Ja zu Gott war der Türöffner zu diesem Zuhause. Und seit ich bei Ihm wohne, verstehe ich mehr und mehr, was es heißt zu leben. Seine Gegenwart schenkt mir Momente des inneren Friedens und der Freude. Dabei sind die Herausforderungen nicht weniger geworden.

Noch immer sitze ich in der Kirche: „Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen – deine Altäre, Herr Zebaoth, mein König und mein Gott.“ Ich schaue mir den Altar näher an. Darauf stehen das Kreuz, ein paar Blumen und Kerzen. Ein besonderer Ort. Ich kann die Söhne Korachs schon verstehen. Hier lässt es sich gut wohnen. Aber Tag und Nacht? Das geht beim besten Willen nicht. Also überlege ich: Wo sind denn meine Altäre im Alltag? Wo gibt es sie, diese Orte der Gottesbegegnung?

Im Moment sitze ich gerade an einem. Aber es gibt sie auch woanders: Wenn ich mit Menschen über Gott spreche, bete, mir Zeit nehme für die Bibel, den ERF höre…

Da gilt überall: Willkommen daheim!

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