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/ Wort zum Tag

Der HERR sorgt für mich

Monika Deitenbeck-Goseberg über Psalm 40,18

Ich bin arm und elend; der HERR aber sorgt für mich.

Psalm 40,18

Was für eine Aussage!

So betet ein Psalmbeter im Alten Testament. Es geht ihm schlecht. Er ist arm dran. Und er fühlt sich elend. Ich denke noch daran zurück, wie sich unsere Mutter in einer Phase ihrer Krebserkrankung fühlte. Da hatte sie gerade nicht einmal Schmerzen, aber fühlte sich doch so elend. So hundeelend. Und man sah es ihr an. Vielleicht kennen wir Vergleichbares aus eigenen Zeiten von körperlichem oder seelischem Unwohlsein. Zeiten, wo man nicht weiß, wo man’ s suchen soll, wie die Redensart so schön heißt. Dem Psalmbeter geht es schlecht – er hat es schlecht zur Zeit. Und dann dieser Satz: „Der Herr sorgt für mich.“ Der Mensch hat es gut, der das für sich sagen kann. Der sich sagen und zusprechen kann; der das als Dennoch-Satz hat: „Der Herr aber sorgt für mich.“ Bei unserer Mutter wirkte sich das so aus, dass sie irgendwann, schon sozusagen mit beiden Beinen im Himmel war, großer Trost für uns alle von ihr ausging, in den letzten Wochen vor ihrem Sterben.

Paulus schreibt in einem seiner Briefe von einer anderen Situation und seiner Erfahrung dabei: „Bei meiner ersten Gerichtsverhandlung stand mir niemand bei. Der Herr stand mir bei und stärkte mich. Und ich wurde aus dem Rachen des Löwen herausgerissen (2. Tim. 4, 16).“  Die Nähe des Herrn ist stärker als alle Menschen sein könnten.

Ich bin arm und elend. Er hat es schlecht – Der Herr aber sorgt für mich. Er hat es gut – Ja, was denn nun? Er hat es gut?? Er hat es schlecht ?? Beides?? Doppelt?? Gleichzeitig?? Oh ja, das Leben kann so gleichzeitig sein. Es kann uns schlecht gehen. Und wir spüren zugleich: ich bin gehalten. Ich falle nicht. Ich bin umhüllt. Ich bin getragen. Nicht gottverlassen. Nicht alleine. Nein, ganz im Gegenteil. Wir können erleben: es rappelt im Karton. Aber ich bin getrost. Aufgehoben. Gehalten.

Bei Jesus, dem Auferstandenen, Herrn aller Herren, da können wir das richtig stark erleben: ich habe nichts in Händen. Aber weil ich ihn habe, habe ich alles. Er kann. Ich bringe ihm. Mein viel zu wenig. Mein Elend und Verlassen sein. Und lege in seine Hände, das was so klein, so mickrig, so wenig ist.

Ich denke an die Speisung der 5.000. Viel zu wenig Brot, viel zu wenig Fisch – die Jünger brachten es zu Jesus. Der gab es ihnen in ihre Hände. Und danach teilten sie aus. Und es reichte und reichte und reichte.

Ich kenne eine junge Frau, die erlebte das, als sie Lutscher für Straßenkinder in Afrika austeilte. Viel zu viele Kinder waren gekommen – und es reichte, und es reichte, und es reichte.

Ich bete manchmal – verrückt – in Augenblicken um die wunderbare Zeitvermehrung. Und erlebe: Er kriegt es mit mir hin. Die Zeit.

Ernst Modersohn telegrafierte beim Bau der Allianzhalle in Bad Blankenburg um 1910, als innerhalb von 10 Tagen 2000 Stühle gebaut und installiert werden mussten, an die Firma, die ihm geschrieben hatte, das sei unmöglich: „Was bei Menschen unmöglich ist – das ist bei Gott möglich.“ 10 Tage später waren die Stühle gebaut und installiert.

Ich bin arm und elend. Ich weiß nicht weiter. Wie soll es gehen? Ich habe keinen Weg mehr.

Aber der Herr! ER weiß. ER kennt. ER kann. Und ER hat immer einen Weg für uns. ER weiß. Und ER sorgt. Wirklich und wahrhaftig. Deshalb dürfen wir gleichzeitig sein. Heute: „Herr, ich bin arm und elend. Du aber sorgst für mich.“ Und deshalb fasse ich Mut, gebe nicht auf. Gehe voran. Du hast immer einen Weg.

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