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/ Wort zum Tag

Das wird ein Staunen geben!

Renate Schmidt über Matthäus 8,11.

Jesus spricht: Ich sage euch: Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen.

Matthäus 8,11

Das hat Jesus damals selbst überrascht: wer an ihn glaubt! Diejenigen, für die das Evangelium gedacht war, die sind äußerst kritisch und viele lehnen ab; andere – Außenstehende – glauben seinen Worten! Da ist eine Frau aus Syro-Phönizien, die glaubt, dass er ihre Tochter heilen kann und lässt sich nicht wegschicken. Oder hier: ein römischer Hauptmann. Jesus staunt „Solchen Glauben habe ich in Israel bei keinem gefunden (8,10)“.   

Freudige Überraschung! Und sicher auch: Entsetzen! Jesus sagt in dem Zusammenhang: „Die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die Finsternis (8,12)“.

Auch ich staune oft über Menschen in meiner Gemeinde: da kommen zwei, die leben schon 30 Jahre zusammen, letztes Jahr haben sie standesamtlich geheiratet – und jetzt möchten sie das gerne noch kirchlich tun. Kirchgänger sind sie nicht. Und ich staune: Haben sie etwas vermisst? Offenbar ja – und sie sind berührt, wie ihr Leben gelaufen ist, dass sie sich gefunden haben, und wie sie beschenkt wurden! Sie möchten, dass ihre Taufkerzen auf dem Altar stehen – wie eine Rückbindung an das, was damals über ihnen als Babys ausgesprochen wurde. Ich weiß nicht, ob aus ihnen Kirchgänger werden – Kirche hat so langsam in unserem Land einen schlechten Ruf - aber ich freue mich über ihren Glauben und hoffe: er wächst noch! 

Nein, im Himmel wird es mit Sicherheit nicht langweilig werden: wer alles dabei ist! Wir werden am Tisch sitzen – also gibt es auch etwas zu essen; sonst wäre nur von der Sofaecke die Rede. Es geht nicht nur um persönliche Rettung, es geht ums Feiern, um strahlende Augen, ums Erzählen.

Abraham, Isaak und Jakob: die Helden des Glaubens… Was werden Sie einmal diese Männer fragen? Jakob würde ich gerne fragen: „War dir der Segen so wichtig, schon als Kind – oder ging es dir mehr darum, deinem Bruder eins auszuwischen?“ (Wer Geschwister hat, weiß, wovon ich rede.) Oder Abraham werde ich sagen: „Danke, dass Du auch Fehler gemacht hast: als Vater des Glaubens kommst Du mir damit sehr nah – ich darf also auch Fehler machen und Gott sortiert mich nicht aus…“ „Isaak, wie ging es Dir, als Du neben deinem Vater den Berg hinaufgelaufen bist zum Opfern, konntest Du ihm da vertrauen?“ Vielleicht werden Abraham, Isaak und Jakob auch mich etwas fragen „Was hat dich der Glaube gekostet?“ - 

Ich freue mich darauf, meiner Großmutter Julie zu begegnen: die Mutter meiner Mutter starb 30 Jahre vor meiner Geburt. Großvater konnte mit dem Glauben nichts anfangen, wohl erst im Alter; er war eher einer von der brummigen Sorte; sie gab von dem bisschen Geld, was sie hatten, für die Mission; der Großvater „erwischte“ sie dabei, und sie sagte nur: „Lass man, wir kriegen alles doppelt zurück.“ – Und dann kam tatsächlich von einer Verwandten aus Amerika eine Geldsumme im Päckchen, doppelt so viel wie das, was sie gegeben hatte… Wie mutig war das denn?!

Jesus sagt: „Viele werden kommen - sie werden kommen!“ Jesus staunt und ist ganz hoffnungsvoll. Ich bin oft eher versucht zu sagen: „Sie kommen ja doch nicht!“ Ich mühe mich, gute Gemeindearbeit zu machen - und sie kommen nicht.

Nein, ich will mit den Augen Jesu sehen und fröhlich weiter glauben!

 

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Kommentare (3)

Pfr.i.R. Dietrich T. /

Danke !- liebe Frau Schmidt für Ihre bewegenden Worte die mitten ins Herz treffen. Sie haben eine große Gabe vom Herrn zum predigen bekommen. Jesus segne Sie und alle in Ihrer Familie und der Kirchgemeinde.

Walter H. /

Ich bin sehr dankbar dass es den ERF gibt. Ihre Beiträge sind absolut schriftgemäß. Dies macht mich froh und begleiten mich durch jeden Tag. Der HERR segne Ihre wertvolle Abeit

Hans-Rainer P. /

Renate, ich komme! Seien Sie nicht traurig,wenn nur wenige "Schafe" in Ihren Gottesdienst kommen. Von 600 echten Schafen bleiben auch nur wenige stehen und schauen mich an, wie habe ich mich gefreut! Das kann man auf YOUTUBE sehen.