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/ Wort zum Tag

Das Werk Gottes

Herbert Laupichler über Johannes 6,28-29.

Da fragten sie ihn: Was sollen wir tun, dass wir Gottes Werke wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

Johannes 6,28–29

Das hätte den Menschen am See Genezareth gut gefallen. Einen König zu haben, der sie jeden Tag mit Brot versorgt. So denken sie nach dem Wunder der Brotvermehrung. Weit über 5000 Menschen wurden satt durch fünf Brote und zwei Fische. Ein unfassbares Wunder und die Leute wollen Jesus zum König machen. Doch er entzieht sich den Menschen, lässt seine Jünger mit dem Boot vorausfahren und geht ihnen auf dem Wasser hinterher. In der Stadt Kapernaum treffen sich dann alle wieder. Vor dem Hintergrund der Brotvermehrung erklärt Jesus ihnen, dass er das Brot des Lebens ist und die Leute meinen, sie können sich dieses unvergängliche Brot durch gute Werke erarbeiten.

„Da fragten sie ihn: Was sollen wir tun, dass wir Gottes Werke wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.“ Nachzulesen im Evangelium nach Johannes, Kapitel 6, die Verse 28 und 29.

Was sollen wir tun, dass wir Gottes Werke wirken? Jesus hatte vom ewigen Leben gesprochen. Und die Menschen meinten, durch das Halten der unzähligen Gebote und durch gute Werke würden sie dieses ewige Leben erreichen. Dabei sprechen sie von Gottes Werken in der Mehrzahl.

Die Menschen erkannten, dass Jesus hier von einer Forderung sprach, die Gott an sie stellte, und sie waren bereit, dieser nachzukommen, wenn er ihnen sagte, was sie tun sollten. Sie selbst glaubten, dass sie mit einem gottgefälligen Leben und guten Werken das ewige Leben erwerben könnten.

So rief auch der Gefängnisaufseher in der griechischen Stadt Philippi dem gefangenen Apostel Paulus und seinem Begleiter Silas zu: „Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde?“ Denn kurz davor hatte ein Erdbeben die Türen des Gefängnisses geöffnet und der Aufseher hatte Angst um sein Leben.

Immer wieder denken Menschen, dass sie etwas tun können, um vor Gottes Gericht gerettet zu werden. Und bis heute denken Menschen, dass sie selbst etwas dazu tun können, um Gott gnädig zu stimmen. Die Menschen wollen sich meist nichts schenken lassen. Denn wenn etwas einen Wert haben soll, wollen die Menschen dafür arbeiten und sich anstrengen. Nur zu gerne möchten sie dann auch stolz auf ihre Leistung sein.

Die Menschen um Jesus herum fragen: „Was sollen wir tun?“ Und Jesus antwortet: „Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.“ Es braucht also nicht viele Werke, sondern ein Werk Gottes reicht aus. In der Antwort von Jesus erkenne ich auch eine Reihenfolge. Gott bewirkt in den Menschen, dass sie an den von Gott gesandten Jesus Christus glauben können.

Kurz ausgedrückt: Zuerst hat Gott etwas getan. Und erst danach komme ich. Zuerst hat Gott sich für mich entschieden und seinen Sohn gesandt. Jesus selbst hat dazu ganz deutlich gesagt: „Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn vom Vater (im Himmel) gegeben“.

Mir drängt sich dazu ein Bild auf: Oft wird das Evangelium mit einem Rettungsring verglichen, der einem Schiffbrüchigen in höchster Not zugeworfen wird. In dem der Ertrinkende seine Hand nach dem Ring ausstreckt, macht er das, was ihm niemand abnehmen kann. Jeder so Gerettete wird dankbar sein, dass ein Schiff in der Nähe war und aufmerksame Seeleute ihm einen Rettungsring zugeworfen haben. Und er noch die Kraft hatte, diesen auch zu ergreifen.

Und tatsächlich: niemand kann mir den Glauben abnehmen. Diesen Schritt hin zu Jesus Christus muss ich ganz alleine tun. Aber wenn ich ihn getan habe, dann darf ich mir auch nichts darauf einbilden. Als wenn es meine Leistung ist, an Jesus glauben zu können.

Vielmehr will ich danken für Gottes Werk an mir, dass ich an seinen Sohn Jesus Christen glauben kann.

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Anstoß

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Kommentare (3)

Margit W. /

Herzlichen Dank für Ihre wunderbare Auslegung von Gottes Wort und dem Bild mit dem Rettungsring

Stefan H. /

Vielen Dank für die beiden wertvollen Botschaften! Und ja, an Jesus Christus zu glauben ist eine große Gnade. Und dieser Glaube können wir nicht einmal selbst praktizieren. Der Glaube Jesu Christi mehr

Constanze G. /

Ich will gottes werke wirken