Das kleine-große Wort

Kleine Wörtchen haben oft eine große Bedeutung. Sie sind es, die oft die wichtigen und entscheidenden Hinweise geben. Übersehe ich sie, dann bekomme ich nicht das komplette Bild mit und verpasse womöglich den eigentlichen, tieferen Sinn. So geht es mir auch bei den Versen 16 und 17 aus dem ersten Kapitel des Briefes, den der Apostel Paulus an die Kolosser schreibt. „In ihm (in dem Sohn Gottes) wurde alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm“.

Das sind gewaltige Aussagen mit einigen kleinen Wörtchen. Durch Gottes Sohn ist alles geschaffen. Alles durch ihn, zu ihm hin und er ist vor allem. Hier wird mir die Größe von Gottes Sohn, Jesus Christus, klargemacht. Seine hohe Stellung. Jesus war vor allem da, bevor irgendetwas geschaffen wurde. Alles kam ins Leben durch ihn, durch seine Macht. Alles bekommt seine Bedeutung und Definition, seinen Sinn durch ihn. Alles bewegt sich zu ihm hin und findet sein Ziel und Vollendung bei ihm. Und da alles durch Jesus, Gottes Sohn, geschaffen wurde, steht er auch hoch über allem, was geschaffen wurde. Egal wie groß und mächtig das oder die sein mögen, ob für uns sichtbar oder unsichtbar.

Beim Lesen dieser Verse springt mir ein kleines Wörtchen besonders ins Auge. Ich denke: Moment mal! Was steht da genau? Es ist das Wort „In“. In ihm wurde alles geschaffen. Und alles besteht in ihm. Wenn ich das lese, dann verstehe ich, dass Jesus alles umschließt und zusammenhält. Er ist der Rahmen, der Raum, in dem alles existiert. Anders gesagt, allein in Jesus ist das Leben möglich und sinnvoll.

Das finde ich erstaunlich! Erstaunlich, aber auch sehr praktisch.

Praktisch? Ja! Denn wenn alles in Jesus erschaffen wurde, wenn alles in ihm seinen wahren Sinn, seine wahre Bedeutung und Bestimmung bekommt, dann gilt das auch für mein Leben. Meine Familie, meinen Job, meine Freizeit, meine Prioritäten, jeden Lebensbereich. Meine Wünsche und Ziele, werden erst dann sinnvoll und richtig geordnet, wenn ich Jesus in alles mit einbeziehe. Auch mein Leben ist in ihm, so wie alles, was es gibt. Jesus ist auch für mein Leben der Rahmen und der Raum, in dem alles sinnvoll stattfinden kann. Deshalb will ich Jesus nichts vorenthalten, ihn von nichts ausschließen. Ich will mein Leben in ihm leben.

Das ist ein großes Vorrecht! Denn es geht schließlich nicht nur um dieses Leben hier auf dieser Welt und in dieser Zeit. Das Leben, das in Jesus geschaffen wurde und er mir geben will, ist als ewiges Leben gedacht. Man kann dieses Leben auch ohne Jesus leben. Doch ein Leben außerhalb von Jesus hat diese ewige Perspektive nicht. Die gibt es nur in Jesus! Denn, wie auch Paulus schreibt, alles besteht in Jesus, Gottes Sohn. Nur in ihm hat etwas Bestand. Auch das Leben selbst.

So will auch ich mein Leben hier in Jesus leben. Ich will auf das achten, was er in seinem Wort, der Bibel, sagt, und versuchen, es umzusetzen. Ich will nach seinen Werten und Richtlinien leben. Ich will mich für das einsetzen, was nicht nur in diesem Leben Bestand hat, sondern auch in der Ewigkeit. Und ich will nicht auf zerplatzte Träume und unerfüllte Wünsche schauen. All das verliert an Bedeutung und Dringlichkeit, verglichen mit dem, was sein wird, wenn Jesus wiederkommt und ein Zeitalter gründet, in dem Wirklichkeit und Vollkommenheit dasselbe bedeuten.

In Jesus ist alles geschaffen worden und alles besteht in ihm.

Ja, es sind oft die kleinen Wörtchen, die die größte Bedeutung haben.Für mich gehört in Verbindung mit Jesus das Wort „In“ definitiv dazu. Und für Sie?