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/ Wort zum Tag

Brennen ohne auszubrennen

Michael Wehrwein über Jesaja 49,3.

Der HERR sprach zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, durch den ich mich verherrlichen will.

Jesaja 49,3

Burnout, Ausgebranntsein ist ein Schlagwort, das heute oft zu hören ist. Nicht nur Manager und andere Menschen mit einem stressigen Leben sind davon betroffen. Nicht nur ältere Menschen klagen darüber, auch junge Menschen erfahren dies. Auch Christen, die sich für ihren Herrn Jesus Christus einsetzen, sind davon nicht verschont. Manchmal sind keine Früchte des Einsatzes zu sehen. Das schmerzt. Das kann müde machen. Das kann zu großer Anfechtung führen. Die Bibel berichtet immer wieder von angefochtenen Menschen. Denken Sie an Elia, an Jeremia, an Jesaja oder an einen anderen Gottesknecht.

Jesaja ist von Gott berufen, seinen Willen anzusagen. Es sind vor allem Worte des Trostes und der Hoffnung, die er in einer schwierigen Zeit des Volkes Israel spricht. Noch befindet sich ein Großteil des Volkes Gottes in der Verbannung in Babylon. Aber die Heimkehr naht. Die Rettung steht vor der Tür. Davon berichten vor allem die Kapitel 40 – 55 des Jesajabuches.

Gott wirkt durch sein Wort. Dieses legt er in Menschenmund. Es weiterzusagen ist der Auftrag für die von Gott Berufenen, wie Jesaja. Gottes Wort will durch den Mund der Zeugen die Herzen treffen und Mark und Bein scheiden. Es kommt nicht leer zurück. Es richtet aus, wozu es ausgesandt ist. Gottes Wort trifft die Herzen, wenn es rein und unverkürzt gepredigt wird. Der schwache und enttäuschte Jesaja schüttet sein Herz vor Gott aus. Die Begegnung mit Gott schafft bei ihm Veränderung. Das gilt auch für Sie und mich. Es geht nicht nur um Jesaja. Es geht um Gottes Geschichte mit seinem geliebten und erwählten Volk. Es geht um Gottes Heilsgeschichte mit uns allen.

Der Bibelvers ist einem der wunderbaren Lieder vom Gottesknecht entnommen. Sie sind ins Buch des Propheten eingestreut. Der Gottesknecht, von dem die Rede ist, ist letztlich der Messias. Zu allen Zeiten haben Christen in der Gestalt des Gottesknechtes Jesus, den Heiland und Erlöser der Welt entdeckt. Nicht nur das Volk Israel, sondern die ganze Welt soll sich zu Gott bekehren. Sogar die Heiden! Für jüdische Ohren war das unerhört.

Selbst für Jesus galt zuerst „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.“

Doch Gott hat einen Plan. Jesus ist der Messias für die Juden. Die ersten Christen der Urgemeinde stammten aus dem Judentum. Auf seinen ersten Missionsreisen wendet sich Paulus zuerst ihnen zu. Sie sind Gottes geliebtes Volk. Ihre Erwählung gilt weiter.

Sie sollen zurückkehren zu ihrem Herrn, so dass sie als Gottesknecht ein Licht der Heiden sein können. Wie kann man angesichts dieser Tatsache gerade ihnen das Zeugnis vom Messias Jesus verweigern? Gott will sich durch die Seinen verherrlichen.

Später beauftragt Jesus seine Jünger, in Aufnahme dieses Liedes vom Gottesknecht, umzusetzen, was hier verheißen wird. Im Missionsbefehl sagt Jesus: „Geht hin in alle Welt uns lehret alle Völker und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“ Als Licht der Welt waren sie Zeugen für Menschen, die ferne waren in Asien und Europa. Das Heil kommt von den Juden, als dem auserwählten Volk. Von Israel kam es nach Kleinasien und nach Europa. Es hat unsere Geschichte und Kultur geprägt. Wir sind Teil der Heilsgeschichte Gottes.

Auch bei uns und durch uns will sich Gott verherrlichen.

Wir leben in bewegten Zeiten. Die Probleme, vor denen wir stehen, sind groß. Die Herausforderungen sind gewaltig. Aber das Gottesknechtslied zeigt uns einen noch größeren Horizont. Gott hat einen Plan mit Israel, mit unserem Land und mit der ganzen Welt. Er sitzt im Regiment und regiert alles wohl. Der Blick auf Gottes Liebes- und Heilsgeschichte stellt unser kleines Leben in einen weiten Raum. Sie setzt unserem Leben ein letztes Ziel, das wir uns selbst nicht setzen können.

Gott will nicht, dass wir ausbrennen. Er will, dass unser Herz für ihn brennt. Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir unsere Berufung erkennen, uns von ihm gebrauchen lassen und ihm dienen mit Wort und Tat.

Diese Welt braucht gerade in unseren Tage das Zeugnis von der Liebe Gottes und von der Hoffnung, die er schenkt. Gottes Wort wird nicht leer zurückkommen, sondern ausrichten, wozu es ausgesandt isst. Dessen dürfen wir ganz gewiss sein.

Hören Sie noch einmal das Wort für diesen Tag: „Der Herr sprach zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, durch den ich mich verherrlichen will.“

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Kommentare (1)

Vanessa L. /

... ich muss ehrlich sagen, mir hat das jetzt in meiner aktuellen Überbelastungssituation nicht geholfen.
Der "größere Zusammenhang" erscheint unnahbar, wo er nur gedacht werden soll, ohne das Empfinden zu erreichen. Aber vielleicht können andere mehr mit diesem Text anfangen ...