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Blitzeis

Jens Brakensiek über 2. Timotheus 2,19.

Der feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen.

2. Timotheus 2,19

Blitzeis. Glätte war angesagt worden, aber ich musste zu dem Termin. Ich entschied mich darum, zu Fuß zu gehen. Aber der Weg war abschüssig. Ich kam ins Rutschen, konnte mich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Aber das würde nicht lange gutgehen. Da! Ein Laternenpfahl. Ich hielt mich daran fest. Jetzt in Ruhe die Lage sondieren. Drei Meter weiter war eine niedrige Mauer. Dann ein Zaunpfahl. Und dann wieder eine Laterne. Schließlich kam ich heile an meinem Ziel an. Aber ohne die Haltepunkte auf dem Weg wäre ich unweigerlich ausgerutscht. Wahrscheinlich hätte ich mir was gebrochen, vielleicht wäre noch Schlimmeres passiert.

Ähnlich musste es Paulus ergangen sein. Natürlich nicht mit Blitzeis. Aber im übertragenen Sinne kam auch er ins Rutschen. Obwohl er einfach nur seiner Berufung folgte. Er verkündigte die gute Nachricht von der Liebe Gottes durch Jesus Christus. Doch das löste nicht nur Begeisterung aus. Paulus wurde verleumdet, kam ins Gefängnis. Viele seiner Weggefährten verließen ihn. Nun macht er sich Sorgen um seinen treuen Mitarbeiter Timotheus. Auch dieser wird angefeindet. Deshalb schreibt er ihm einen Brief. Er will ihm Mut zusprechen und ihn in seinem Auftrag bestärken. Darum nennt er ihm „Haltepunkte“ auf seiner geistlichen Rutschbahn. Er erwähnt die Erziehung des Timotheus im Glauben. Seine Berufung durch Gott. Seinen Herrn Jesus Christus, der durch die Auferstehung dem Tod die Macht genommen hat. Er erwähnt die Gnade Gottes, die er durch Jesus erfahren hat. Das und noch vieles mehr sind Haltepunkte in seinem schwierigen Dienst, so wie meine „Laternenpfähle bei Blitzeis“.

Dieser Brief des Paulus an Timotheus ist alt. Dennoch ist er immer noch aktuell. Ich habe den Eindruck: Er wird in unserer Zeit immer aktueller. Christinnen und Christen, die treu ihrem Herrn Jesus Christus nachfolgen, geraten vermehrt ins Rutschen. Vor allem, wenn sie ihren Glauben nicht für sich behalten. Wenn sie das tun, was der Auftrag Gottes an alle ist, die Jesus nachfolgen: Wenn sie die gute Nachricht von der Liebe Gottes durch Jesus Christus weitersagen. Wenn sie ihr Leben gemäß dem Willen Gottes gestalten; auch, wenn die Mehrheit der Gesellschaft anders denkt. Das gilt inzwischen nicht nur für Länder und Staaten, in denen ganz offiziell der christliche Glauben abgelehnt wird. Das gilt mehr und mehr auch in Ländern, die eigentlich der Meinungsfreiheit und den Menschenrechten verpflichtet sind. Selbst in Europa.

Für das Wort Gottes ist das nichts Neues. Wie gut. Paulus ermutigte darum nicht nur den Timotheus. Er erinnert auch heute alle, die Jesus nachfolgen, an das, was sie Gutes empfangen haben von Gott. Durch ihre Erziehung. Durch ihren Auftrag. Durch die Auferstehung von Jesus Christus von den Toten. Durch die Zusage der Gnade Gottes in seinem Wort und vieles mehr. Das sind Haltepunkte auf abschüssigen Wegen. Sie werden gehalten. Warum? Weil diese Haltepunkte unterhalb der rutschigen Oberfläche im Fundament der Liebe Gottes verankert sind. Der feste Grund Gottes bleibt bestehen, ganz gleich, was Ihnen im Leben an Schwierigkeiten und Widerständen begegnet. Wie lässt sich dieses Fundament beschreiben? Die Antwort des Paulus ist nicht nur schlicht und überzeugend. Sie kann vielleicht auch Sie trösten und stärken. Sie schenkt Ihnen wieder den Überblick, wenn Sie ins Rutschen geraten.

Sie lautet: Der Herr kennt die Seinen. Wenn Sie durch den Glauben an Jesus zu Gott gehören, dann dürfen Sie das wissen: Sie sind bei Gott nie vergessen. Er trägt Sie in seinem Herzen. Er weiß um Sie. Er kennt Sie ja. Und er lässt Sie niemals los.

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Kommentare (5)

Roland P. /

Danke
Dieser Beitrag gibt mir hoffentlich Auftrieb meine Verteilbroschüren weiterzugeben.

Monika W. /

Vielen Dank, lieber Herr Brakensiek, für die Auslegung von 2.Timotheus 2, 19.
Ihr Vergleich mit Blitzeis ist mutmachend und tat Neider Seele gut.
Der Herr kennt uns und lässt uns nicht los.
Liebe mehr

Ulrich H. /

Vielen Dank für das schöne Wort zum Tag, genau das, was ich jetzt gebraucht habe :o) ! Einen schönen Tag noch!

Waltraud R. /

Sehr gut

Constanze G. /

Ich weiss,dass Gott mich niemals los lässt und werde mich an seinen haltepunkten festhalten,auf die ich immer vertrauen kann,gott kennt mich,ich bin in seinem Herzen..