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Blickwechsel

Hartmut Völkner über Kolosser 3,2.

Trachtet nach dem, was oben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.

Kolosser 3,2

Oben sind die besten Plätze. Nach oben kommen möchte wohl jeder. Bei der Siegerehrung und bei der Gehaltserhöhung, bei der Bundesliga und bei der Verteilung der Ämter. Treppchen für Treppchen arbeitet man sich hoch, mit Energie und Fleiß, Glück, Ehrgeiz und Beziehungen. Aber, je höher man kommt, desto dünner wird die Luft und die irdische Karriereleiter hat immer ein Ende. Spätestens Alter, Krankheit und Tod zeigen das Ende der Leiter an. Manch einer stürzt auch aus höchster Höhe in die tiefste Tiefe. Von der beneideten Spitzenposition bis hinunter in Schulden oder sogar in das Gefängnis.

Eins ist klar, oben bleibt niemand. Die Treppen sind nämlich aus „der Menschen Gnaden“ gebaut. Stars bleiben so lange beliebt, wie sie ihre zahlenden Verehrer bedienen. Der, der oben auf der Treppe der Ehre steht, lebt vom Wohlwollen der Menschen.

Paulus schreibt im Brief an die Kolosser Kapitel 3, Vers 2: „Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.“

Da hat er ein ganz anderes „Oben“ im Blick. Paulus unterscheidet zwischen all dem, was es auf der Erde gibt und dem, was es im Himmel und bei Gott gibt. Das Irdische ist vergänglich. Es unterliegt irdischen Gesetzmäßigkeiten und ist begrenzt. Alle Ehre ist zeitlich. In der Geschichte des Turmbaus zu Babel ist es unüberbietbar ausgedrückt. Menschen bauen einen Turm, der bis an den Himmel reicht. Am liebsten würden sie auf diesem hohen Turm in den Himmel klettern. Gott schaut von weit oben herab und zerstört den Turm und die Menschen verstehen sich nicht mehr.

Die Gesetzmäßigkeiten des Himmels sind umgekehrt zu den Gesetzmäßigkeiten der Erde.

Der Himmel ist von Gott gebaut, vor unserer Zeit. Er ist nicht vergänglich, man kann ihn weder erwerben, noch verkaufen, weder zerstören, noch aufbauen. Er ist unerreichbar für uns. Der Himmel wird durch keine Macht der Menschen bedroht, manipuliert oder gefährdet. Es gibt auch keinen Weg dahin, denn vor der Paradies-Tür steht der Engel mit dem flammenden Schwert.

Es gibt aber einen Weg. Der Weg geht von oben nach unten, von Gott zu uns. Dieser Weg vom Himmel zur Erde findet seinen Landepunkt in der Geburt Jesu. Da begegnen sich wirklich Himmel und Erde. Das ist das größte Geschenk Gottes, aber kein Verdienst eines Menschen.

Also richtet Paulus unsere Blicke auf das wirklich Wichtige und Unvergängliche, auf den Himmel, auf Gott. Das ganz Besondere ist, dass der ewige Himmel nicht erst nach unserem Tod beginnt, sondern immer schon da ist. Er tut sich immer wieder einmal auf. Dann reden wir von Gotteserlebnissen, von heiligen Momenten. Weil der Himmel jetzt schon da ist und noch kommen wird, lohnt es täglich, nach dem zu trachten, was oben ist. Das ist keine Vertröstung, sondern Trost.

Bei diesem Blickwechsel löst sich alle Anspannung. Wir brauchen den Himmel nicht machen, er wird uns geschenkt. Und was bringt das?

Viel. Die Menschen auf der Karriereleiter leben vom Beifall sterblicher Menschen. Die Menschen, die nach oben schauen, leben von der Liebe des unsterblichen Gottes. Diese Liebe kann keiner nehmen, sie ist nämlich „aus Gottes Gnaden“ und geschenkt.

Ja, ganz oben ist das Glück.

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Anstoß

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Kommentare (5)

Scherà /

Danke für diese wunderbare Auslegung. Den Geist Gottes spürte ich beim Lesen.
Gott segne sie!
Liebe Grüße!
Scherà

Waltraud R. /

Sehr gut

Dieter B. /

Eine sehr gute Auslegung von Hertmut Völkner. Sicher ist es schön, wenn man Erfolg hat in Beruf, in der Familie, im Privatleben. Doch diese Erfolge sind zeitlich begenzt. Wie schön, dass unser Herr mehr

Monika D. /

Das hat sehr,sehr gut getan!!DANKE!!!

Christian K. /

Danke, das hat gut getan.