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/ Wort zum Tag

Bierpause!

Günther Röhm über Matthäus 11,28.

Jesus spricht: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.

Matthäus 11,28

Es war glühend heiß. Mit unserer Freizeitgruppe sind wir auf dem Elberadweg durch Tschechien geradelt. Die Wasservorräte waren aufgebraucht. Alle haben geschwitzt und waren durstig. Plötzlich biegt unsere Reiseleiterin völlig überraschend vom ausgebauten Radweg ab. Sie fährt über einen schmalen Pfad durch ein paar Büsche hindurch in einen Hof und ruft: „Bierpause!“

Wir befinden uns plötzlich mitten in einem Biergarten, der durch Hecken und Sträucher völlig verdeckt war.

Der Wirt freut sich über die durstigen Gäste und schon zischt verheißungsvoll der Zapfhahn. Selten hat mir ein kühles Bier so gut geschmeckt… Da habe ich den Begriff „Erquickung“ bzw. „erquicken“ nochmal ganz neu verstanden. Nach dieser Pause haben wir „erquickt“ unsere Radtour vergnügt fortgesetzt.

Vielleicht erinnern Sie sich auch an eine solche überraschende Erfahrung oder Einladung, an so eine „erquickliche Geschichte“ aus Ihrem Leben? 

„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. ruft Jesus den Menschen zu.

Jesus sieht, wie Menschen trotz allem Spaß im Leben, trotz aller Angebote der Gesellschaft, trotz aller Angebote ihrer Religion in ihrer Seele durstig sind. Da tritt Jesus auf und ruft: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken“. Jesus ist nicht wie ein großes unübersehbares Restaurant an einer breiten Straße. Der Weg zu ihm ist ein schmaler Weg, er führt durch eine enge Pforte. Aber dieser schmale Weg führt zur Erquickung, führt zum Leben. Kommt zu mir, wie ihr seid! Ihr müsst keine Bedingungen erfüllen! Ihr braucht auf keine Etikette zu achten! „Ich will euch erquicken“. „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!“ (Joh. 7, 37b) ruft Jesus.

Er hatte schon einiges in seinem Leben ausprobiert, um den Durst nach Leben zu stillen. Aber trotz allem Spaß, den er in verschiedenen Liebschaften hatte, trotz aller beruflichen und religiöser Angebote, die er wahrgenommen hatte, blieb sein Durst nach Leben ungestillt. Da hört er das Wort Gottes als Evangelium, als frohe Botschaft. Er entdeckt und geht den schmalen Weg durch die Hecken und das Gebüsch und findet - im Bild gesprochen - den Garten. Er findet Jesus und er wird erquickt.

Manfred Siebald hat das als Gebet so ausgedrückt und vertont: 

„Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin. Du hast gesagt, dass jeder kommen darf. Ich muss dir nicht erst beweisen, dass ich besser werden kann. Was mich besser macht vor dir, das hast du längst am Kreuz getan. Und weil du mein Zögern siehst, streckst du mir deine Hände hin, und ich kann so zu dir kommen, wie ich bin:“

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