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/ Wort zum Tag

Begegnung mit Gott

Werner Karch über 2. Mose 15,2.

Der HERR ist meine Stärke und mein Lobgesang und ist mein Heil.

2. Mose 15,2

Was machen Sie, wenn es Ihnen körperlich, seelisch oder gesundheitlich nicht gut geht?

Nach einer Infektion neulich ging es mir danach noch lange schlecht. Körperliche Schmerzen, Niedergeschlagenheit, Freudlosigkeit und eine Schwäche, die ich in dieser Form vorher nicht kannte, machten mir erheblich zu schaffen. Ständig musste ich mich hinlegen. Jede kleinste Anstrengung machte mir große Mühe. Ängste und Unsicherheiten gingen mit der körperlichen Schwäche Hand in Hand. Was tun Sie in einer solchen Situation?

Geduld haben, aushalten, durchhalten, hoffen, dass es besser wird? Aber wie soll ich Stunde um Stunde leben, wenn es mir so ergeht? Helfen mir diese Imperative? Ich habe in einem Buch gelesen, dass man sich die schönen Augenblicke und Erfahrungen, die man gemacht hat, als es einem gut ging, abspeichern sollte im Inneren. Wenn es einem dann schlecht geht, kann man diese Bilder abrufen, um etwas Gutes zu haben.

Bei mir funktioniert das nicht. Die Bilder, die ich mir innerlich abrufe, haben keine Kraft, um mich aufzubauen. Mein Herz und mein inneres Leben, Fühlen, Empfinden ist wie abgeschlossen, der Schlüssel irgendwo verloren. Körperliche Symptome machen mir das Leben schwer.

Was brauche ich? Ich brauche hier und jetzt etwas Neues, etwas Lebendiges, etwas das mir die Kraft gibt, diesen Zustand zu ertragen.

Im 2. Buch Mose, Kap.15, Vers 2 lobt Mose, der die Israeliten aus Ägypten geführt hat, Gott. „Der Herr ist meine Stärke und mein Lobgesang und ist meine Rettung“! So sprach er voller Freude zu Gott.

Was war passiert?

Die ägyptische Streitmacht, die die Israeliten verfolgt hatte, ertrank mit Mann und Maus in den Fluten des Roten Meeres, nachdem Mose mit seinem Volk trockenen Fußes durchmarschierte war. Die Menschen, die das Volk Israel jahrelang bedrängt und versklavt hatten, versanken plötzlich und unerwartet im Meer. Das war sensationell. Ich wünsche mir in Bedrängnis, wie Krankheit oder Leid, oft eine so sensationelle Lösung meiner Probleme!

Aber diese Begegnung sieht meist anders aus: Sie findet in meinem Inneren statt. Da, wo mein Leben seine Zentrale hat, in meinem Herz. Da, wo der Mut zum Leben herkommt. Da, wo etwas ist, das mich am Leben erhält. Da, wo etwas ist, das mir Freude und Zuversicht gibt. Da, wo mein Leben, sei es durch Freude oder Leid geprägt, zuhause ist. Da, wo mein Glaube ein Zuhause gefunden hat, der Glaube an Gott. Diese Begegnung, genau an diesem Ort ist es, was ich suche. Das heißt natürlich nicht, dass es mir gleich besser geht, dass alle Krankheit und Leid verschwunden ist. Nein, es ist einfach nur die innere Erkenntnis, dass jemand an diesem Ort ist und mich kennt. Der einfach nur da ist. Der seine Aufmerksamkeit auf mich gerichtet hat. Der mich versteht, wie es mir geht.

Der Hoffnung für mich und meinen Zustand hat. Der mich nicht so lassen will. Dem es nicht egal ist, wie es mir geht und was aus mir wird. Und ich erkenne deutlich für mich: Nur er kann mir in meiner Situation helfen, weil er mich versteht und zu mir steht. Und vor allem: Weil er es gut mit mir meint, mich als Mensch liebt und mich wertachtet.

Das klingt doch etwas banal, meinen Sie? Stimmt! Aber ich glaube an Gott und vertraue ihm, das ist meine Antwort auf das, was in meinem Herzen passiert. Glaube ist vielleicht für manchen etwas banal, aber er erweist sich für mich immer wieder als real. „Der Herr ist meine Stärke und mein Lobgesang und meine Rettung“! Das kann man nur sagen, wenn man diese Erfahrung gemacht hat.

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Kommentare (1)

Leo /

Wie wahr, da spricht ein Herz und der schriftgelehrte Kopf muss sich unterordnen.
Leo