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/ Wort zum Tag

Authentisch Christ sein

Hannah Thielmann über 1. Johannes 2,5.

Wer sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen.

1. Johannes 2,5

eden Tag – vom Aufstehen bis zu dem Zeitpunkt, zu dem ich ins Bett gehe – bin ich mit Werbung konfrontiert. Schon morgens beim Zähneputzen versprechen mir die Werbetexter auf der Zahnpastatube, dass ihre Zahncreme meine Zähne ganz besonders sauber macht. Auf dem Weg zur Arbeit fahre ich an riesigen Werbetafeln vorbei. Sie wollen mich davon überzeugen, dass noch dieses oder jenes Produkt zu meinem Glück fehlt. Und wenn ich dann abends vor dem Fernseher sitze oder auf den sozialen Netzwerken unterwegs bin, kann ich kaum einen Beitrag sehen, ohne dass mir Werbung angezeigt wird.

Eines haben dabei alle Werbeanzeigen gemeinsam: Sie sollen mich davon überzeugen, wie gut, sinnvoll, hilfreich oder innovativ ein bestimmtes Produkt ist. Ob das wirklich stimmt, weiß ich in dem Moment nicht. Das erfahre ich erst, wenn ich einen Artikel kaufe und selbst teste. Manchmal erlebe ich dabei positive Überraschungen und manchmal auch ziemlich negative. Denn nicht immer hält die Werbung, was sie verspricht.

Ähnlich geht es mir manchmal auch mit Menschen. Durch die sozialen Netzwerke ist es heute leichter als jemals zuvor, eine große Menge anzusprechen, und manche Menschen zeichnen ein Bild von sich, das sie nicht halten können. Dann ist die Empörung besonders groß, wenn eine Person, von der ich ein positives Bild hatte, in einen Skandal verwickelt ist. „Wie konnte der nur? Das hätte ich jetzt aber wirklich nicht gedacht!“ oder „Die wirkte doch immer so nett!“ sind da meine ersten Gedanken.

Mit all diesen Erfahrungen bin ich nicht alleine, und sie sind auch keineswegs neu. Schon die ersten Christen vor knapp 2.000 Jahren haben sich Gedanken darüber gemacht, woran man erkennen kann, ob eine Person Gott persönlich kennt oder nicht. So schreibt der Autor des ersten Johannesbriefes in Kapitel 2, in den Versen 3 bis 5: „Daran merken wir, dass wir Gott erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: Ich habe ihn erkannt, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen.“

 

„Wer sein Wort hält, in dem ist die Liebe Gottes vollkommen.“ Oder anders formuliert: Wenn ich nach Gottes Geboten lebe, werde ich vollkommen von Gottes Liebe bestimmt. Dann ist nach außen sichtbar, was in mir brennt. Dann bin ich echt. Meine antreibende Kraft und meine Handlungen gehen Hand in Hand.

Das bedeutet nicht, dass ich mir mit Handlungen Gottes Liebe erkaufen kann. Vielmehr geht es darum: Wenn mich Gottes Liebe erfüllt, kann ich gar nicht anders, als nach seinem Willen zu leben. Das ist wie bei einem Baum. Nur ein gesunder Baum kann gute Früchte tragen. Ist der Baum krank, trägt er schlechte Früchte (vgl. Mt 7,17). Die Frucht verrät den Zustand des Baumes.

Und das gilt auch umgekehrt. In Vers 4 steht nämlich: Wer sagt: Ich habe ihn erkannt, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner. Auch hier legen die Taten offen, wie es im Inneren einer Person aussieht. Wenn ich behaupte, dass ich Gott kenne und in einer Beziehung mit ihm lebe, aber nicht nach seinen guten Ideen für mein Leben handle, dann passen meine Worte und Taten nicht zusammen. Mein Handeln enttarnt mich dann als Lügnerin.

Das ist keine Drohung und kein Fingerzeig auf andere – so nach dem Motto: „Der kann ja gar kein Christ sein, so wie der sich benimmt.“ Es ist vielmehr ein nützlicher Hinweis, der mir helfen kann, mein eigenes Handeln bzw. meine Beweggründe immer wieder zu hinterfragen. Und es ist ein Zuspruch: Wenn Gottes Liebe in mir lebt, kann ich gar nicht anders, als nach seinem Willen zu leben. Dann stimmen bei mir so zu sagen das Werbeversprechen und die Eigenschaften des Produkts überein. Dann bin ich keine Mogelpackung, die sich besonders gut darstellen muss. Wenn Gott in mir lebt, werde ich zur besten und ehrlichsten Werbetafel für seine Liebe. Dann können andere durch mich Gottes Liebe spüren.

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Kommentare (8)

Maria /

Super Beitrag!
Es ist genau das, was Gott mir gezeigt hat beim lesen der Johannesbriefe.
Der Heilige Geist spricht immer zu mir: " Achte auf die Früchte eines Menschen."

Lothar /

Die Auslegung triggert mich an. Gott wurde Mensch und Jesus lebte ohne Sünde auf der Erde. Kein Mensch ist in der Lage Gottes Gebote zu halten. In der Ewigkeit begegnen sich begnadete Sünder und Jesus und erleben bedingungslose Liebe.

Gerlinde /

Liebe Hannah, danke für die Auslegung. Auch ich muss bekennen das ich es nicht schaffe immer den Willen Gottes zu erkennen und zu tun. Da vertraue ich auf Jesus unseren Herrn und Heiland, denn der das Werk in uns angefangen, wird es auch vollenden.

Ulrich H. /

Ich habe mal Betriebswirtschaft studiert! Ihre Analysestimmt genau

Waltraud R. /

Der Beitrag was sehr gut

Sigrid K. /

Danke. Liebe Hanna Thielmann, Ihre Worte sprechen mich an. SEIN Wort halten, das klingt erst mal gar nicht so schwer. Wenn ich dann am Abend den Tag zurück verfolge, merke ich oft, „da versagt, da mehr

Christian K. /

Danke Hannah!

Susanne Z. /

Danke, schön dass es Menschen wie Sie gibt, die das Wort Gottes so anschaulich und wahrhaft bekennen.