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Ausstrahlung

Jürgen Neidhart über 2. Korinther 4,6.

Gott, der da sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben.

2. Korinther 4,6

Es gibt Menschen, die beim Betreten eines Raumes sofort die Aufmerksamkeit aller Anwesenden gewinnen können. Und zwar ohne dass sie irgendetwas dafür tun müssen. Ihr Auftreten genügt. Wir bezeichnen dieses „gewisse Etwas" als Ausstrahlung. Wie wirke ich auf andere? Eine Frage, die wir uns – oft unbewusst – immer wieder stellen. Wer von uns wünscht sich nicht, positiv wahrgenommen zu werden und andere Männer oder Frauen mit der eigenen Ausstrahlung zu faszinieren?

Ein Stückweit kann man das lernen. Hier ein paar Tipps dazu: „Bring dein Inneres zum Leuchten! Was du denkst, strahlst du aus! Sei selbstbewusst, denke und fühle immer positiv!“ Mindestens 30% unserer Ausstrahlungskraft soll mit unserem Äußeren zusammenhängen. Daher gilt es, immer das richtige Outfit und den authentischen Haar-, Mode- und Farbstil zu finden. Das kostet jedoch viel Zeit und Geld. Was wird nicht alles angeboten, um uns zu einer besseren Wirkung auf andere zu verhelfen! Ich bin davon überzeugt, dass man an der Ausstrahlung eines Menschen sehr gut erkennen kann, wie es in seiner Seele aussieht: Sie ist sozusagen ein Spiegel der Seele.

Was könnte denn unsere Seele am allerbesten zu Leuchten bringen? Gibt es die positive Ausstrahlungskraft auch in der Bibel? Der Apostel Paulus schreibt dazu: „Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben“ (2. Kor. 4,6).

Schon bei der Schöpfung der Welt hat Gott ja schon einmal den Befehl ausgesprochen: „Aus dem Dunkel soll Licht leuchten“ (1. Mo. 1,3). Seither schafft er im Herzen des Glaubenden Licht und vertreibt damit das Dunkel der Sünde und des Unglaubens aus seinem Inneren. Das hat auch der Apostel erfahren. Paulus erkannte vor Damaskus im Angesicht Christi die Herrlichkeit Gottes und war nachher nicht mehr derselbe. Diese Erfahrung dürfen auch wir machen. Das führt zu einer völlig neuen Ausstrahlungskraft. Menschen, die Jesus nachfolgen, strahlen etwas aus.

Sie strahlen etwas aus vom Wesen ihres himmlischen Vaters, von den Eigenschaften Jesu Christi und von der Frucht des Heiligen Geistes. Doch das ist nie ihr Verdienst oder ihre Leistung: Der Mond strahlt nicht aus sich heraus, er reflektiert nur das Licht der Sonne. So leuchten auch die Nachfolger Jesu nicht von sich aus, sie reflektieren nur das göttliche Licht. Wie hat es doch der Graf von Zinzendorf so treffend in einem seiner Lieder ausgedrückt: „Und allein von deinem Brennen nehme unser Licht den Schein…“ („Herz und Herz vereint zusammen“, 1725).

In Jesus kommt die ganze Herrlichkeit Gottes zu uns. Jesus ist die größte Gabe an die Menschheit. Jesus ist das Licht. Und wir sind der Lichtschein. Ein Leben mit Ausstrahlung ist gelebter Glaube. Mit Entscheidungen, die von diesem Glauben geprägt sind. Es ist ein Leben, das Profil zeigt. Ein Leben, das Gottes Wesen ausstrahlt, ist nicht zu übersehen. Denn unser Leben spricht mehr als unsere Worte. Was die Menschen bei uns sehen, bewirkt mehr, als das, was sie von uns hören. Paulus sagt: „Gott schafft in unseren Herzen Licht. Das leuchtet, (so) dass andere auf dem Angesicht Christi Gottes Herrlichkeit sehen“ (2. Kor. 4,6, Jörg Zink). Unser Leben hat Auswirkungen – so oder so. Wenn unser Leben etwas von der Herrlichkeit Jesu Christi widerspiegelt, dann wird es zum Segen für andere Menschen. Dann geht es nicht mehr darum, welch faszinierende Ausstrahlungskraft oder Attraktivität von uns ausgeht. Sondern darum, dass durch unser Leben die Sicht auf Jesu Herrlichkeit ermöglicht wird, weil er hell in und durch uns scheint.

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