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Auf der Siegerseite bleiben

Burkhard Theis über Kolosser 2,18.

Was die Nachfolger von Jesus Christus gewonnen haben, das soll ihnen nichts und niemand rauben! „Lasst euch den Siegespreis von niemandem wegnehmen!“ So lautet die klare Aufforderung des Apostels Paulus an die Leser des Kolosserbriefes damals und heute. So steht es in Kol 2,18.

Und der Zusammenhang rund um diesen Vers macht klar: In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. Diese Schätze sind der Siegespreis. Und darum sollen die Nachfolger von Jesus in ihm leben, in ihm verwurzelt sein und bleiben, in ihm haben sie die Fülle und da muss nun nichts mehr aufgefüllt werden mit anderen Philosophien oder mit traditionellen Riten. Mit Jesus sind sie begraben worden durch die Taufe und mit ihm sind sie auferstanden; mit ihm sind sie lebendig gemacht worden aus den tödlichen Verflechtungen der Sünde.

In ihm, mit ihm und durch ihn - diese Formulierungen durchziehen das zweite Kapitel im Kolosserbrief eindeutig. Sinngemäß schreibt Paulus: In, mit und durch Jesus Christus gehört ihr zu den Siegern und habt den Siegespreis!

Eigentlich alles klar, ihr lieben Kolosser und Gläubigen in Laodizea, oder? Theoretisch ja, aber praktisch gibt es Diebe, behauptet Paulus. Diese Diebe haben es auf den Siegespreis abgesehen. Sie wollen die Fülle, die Christus gebracht hat, verfremden mit ihren Lehren, Philosophien, Erkenntnissen und Forderungen. Sie sagen: Neben Jesus Christus muss noch anderes erfüllt werden, ernst genommen oder beachtet werden, damit ihr wirklich die ganze Fülle habt!

So fordern es diese Diebe. Verborgene Glaubensgeheimnisse sollen durch philosophische Spekulation erkannt werden und der Erlösung dienen.

Andere betonen die Beschneidung und fordern diese Praxis neben der Taufe. Wieder andere machen den Glaubenden ein schlechtes Gewissen, indem sie den Christen vorhalten, dass sie bestimmte Festtage nicht einhalten oder Neumonde nicht beachten. Oder sie verweisen auf Speisen und Getränke, die zu meiden sind, weil sie geistlich beschädigen würden.

Der umkämpfte Siegespreis. Ihn gilt es festzuhalten. Christus allein; allein die Gnade; allein der Glaube. Wie kann dieses Festhalten aussehen? Paulus sagt mehrmals in seinem Brief: in ihm, mit ihm und durch ihn. Damit stellt er das, was Jesus Christus getan hat, in den Mittelpunkt. Ihn gilt es festzuhalten. Ihm gebührt mehr Aufmerksamkeit als den Dieben mit ihren Sondererkenntnissen und Lehren, wie interessant oder neu oder verschwörerisch sie auch klingen mögen.

Bleibt in mir, sagt Jesus selbst seinen Nachfolgern im Johannesevangelium, Kapitel 14. Bleibt am Weinstock - und nicht am Unkraut. Bleibt beim guten Hirten und nicht bei denen, die die Schafe stehlen und umbringen wollen.

Wie sehr bestimmt das Wort Gottes meine Aufmerksamkeit? Und wie sehr religiös anmutende Sondererkenntnisse, die über die Medien verbreitet werden? Wie sehr kenne ich die Absender dieser Lehren mit ihren Forderungen? Welche Motive treiben sie an? Wo bin ich verwurzelt und gegründet, fragt Paulus ein paar Sätze vorher im Kolosserbrief. Wie viel Gegenwind genügt, um mich aus der Fassung zu bringen, so dass ich anfange zu schwanken und wackeln?

Fest im Glauben verwurzelt sein - so können es die Diebe nicht schaffen, mir den Siegespreis zu nehmen. Festhalten will ich am Beten; am Lesen und Lernen im Wort Gottes; Festhalten am praktischen Tun der Nachfolge; Festhalten an der Gemeinschaft mit anderen Nachfolgern von Jesus. Meinen Nächsten lieben und ihm dienen mit den Gaben und Fähigkeiten, die mir von Jesus, dem guten Hirten und Weinstock gegeben worden sind. Darum soll es mir gehen, und das ist die beste Absicherung gegen die Diebe.

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Kommentare (1)

KlausDieter /

Aber Bitte nicht verwechsel mit dem was einer dringenden Reform bedarf. - Auch Gott spricht heute anderst als im Mittelalter - und was er zu sagen hat ist weit und offen, unbegrenzt und schön.