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Zweite Chance

Luitgardis Parasie über Psalm 51,4.

Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde.

Psalm 51,4

Mit 14 Jahren begann Maik Alkohol zu trinken. Zunächst beschränkte sich das auf Partys, doch mit der Zeit trank er immer mehr. Als er 19 war, gehörte der Alkohol zu seinem täglichen Leben. Immer häufiger verlor er deswegen seine Arbeit. Hinzu kamen Schlägereien, Diebstähle, Ärger mit der Polizei.

Häufig setzte er sich betrunken ans Steuer. Eines Tages übersah er dabei eine Fußgängerin. Die Frau starb noch an der Unfallstelle. Maik war entsetzt.

Wegen fahrlässiger Tötung wurde er verurteilt und kam ins Gefängnis. Er versank in tiefe Verzweiflung. Irgendwann bekam er Kontakt zu einem Seelsorger des Blauen Kreuzes. Das ist eine christliche Organisation, die sich um suchtmittelabhängige Menschen kümmert. Maik schilderte dem Seelsorger seine innere Not. Er erzählte ihm, wie verzweifelt er über seine Tat war. Dass er oft daran denke, sich das Leben zu nehmen. „So jemanden wie mich, den muss Gott doch bestrafen“, sagte er. „Ich habe einen Menschen auf dem Gewissen. Dass Gott mir vergibt, kann ich mir nicht vorstellen.“ 

Der Seelsorger erklärte Maik: Jesus ist auch für die schlimmen Sünden gestorben.

Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde. Das gilt nicht nur für ein bisschen Dreck unter den Fingernägeln. Sondern auch dann, wenn jemand von Kopf bis Fuß in die Jauche gefallen ist. Wer bereut, der wird reingewaschen.

Lange grübelte Maik darüber. Sollte das tatsächlich auch für ihn gelten? Reingewaschen von seiner Schuld? Das konnte er kaum glauben. Irgendwann sackte es in sein Herz, und Frieden breitete sich in ihm aus. Er betete zu Gott, bat um Vergebung und um die Freiheit, nie wieder Alkohol trinken zu müssen.

Bisher hatte er selten eine Kirche von innen gesehen. Doch nun ging er zu jedem Gottesdienst, der in der Justizvollzugsanstalt stattfand.

Im Gefängnis machte er eine Lehre als Koch und leitete eine Selbsthilfegruppe des Blauen Kreuzes. Dann wurde er aus dem Gefängnis entlassen. Er schloss sich einer Gemeinde an und ließ sich taufen. Alkohol rührte er nicht mehr an. Kurze Zeit später bekam er einen Job in einem christlichen Werk. Dort lernte er Silke kennen. „Ich habe ihr gegenüber von Anfang an mit offenen Karten gespielt“, sagt er. Für ihn war es ein Wunder, dass die Christin sich trotzdem auf ihn einließ. Als mehr daraus wurde, beschloss Silke, Maik zu unterstützen und ebenfalls konsequent auf Alkohol zu verzichten. „Es ist einfach leichter, wenn überhaupt kein Alkohol im Haus ist“, sagen die beiden. „Wir vermissen auch gar nichts, unser Leben ist so ausgefüllt.“

Maik und Silke brennen dafür, Kindern und Jugendlichen Jesus und die Bibel näher zu bringen, „das ist die beste Vorbeugung gegen solche Probleme, wie ich sie hatte“, meint Maik. „Ich bin so dankbar, dass Gott mir diese zweite Chance gegeben hat. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass mein Leben noch mal so heil und gut wird.“

Nach wie vor spricht Maik mit schonungsloser Offenheit über die furchtbaren Folgen seines Alkoholmissbrauchs. Inzwischen arbeitet er als Koch in einem Therapiezentrum für drogenabhängige Männer. Er ist sich sicher: „Das ist genau mein Platz, Gott hat mich hierhin gestellt. Ist es nicht ein Wunder, wie seine Vergebung alles neu gemacht hat? Er braucht meine schlimme Geschichte, um für andere zum Segen zu werden.“

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Anstoß

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Kommentare (2)

Christiane W. /

Von Herzen Dank für die wunderbaren Worte, Gottes Wirken so herrlich praktisch...Ja, ER gebraucht besonders diejenigen, die am Ende sind. Und wie gut, dass solche glaubhaft, authentischen Menschen zu Wort kommen. DANKE, HOFFNUNG PUR!!!

Silvia B. /

Sehr geehrte Frau Parasie,
vielen Dank! Sehr ermutigend, danke!!