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/ Wort zum Tag

Zur Ruhe kommen

Daniel Eschbach über 1. Könige 8,56.

Gelobet sei der HERR, der seinem Volk Israel Ruhe gegeben hat, wie er es zugesagt hat.

1. Könige 8,56

König Salomo weiht den Tempel in Jerusalem ein. Viele Generationen lang haben die Israeliten darauf gewartet. Die Einweihung ist eine großartige Feier. Alles wird aufgeboten, was möglich ist. Es werden Reden gehalten. Symbolische Handlungen vollzogen. Gebete gesprochen. Man kann nicht hoch genug einschätzen, wieviel dieser Moment dem Volk Israel damals bedeutet hat. Der Bericht darüber bezeugt das; es gibt darin viele bedeutungsschwere Formulierungen. Vers 56 in 1.Könige 8 spricht mich an. König Salomo betet: „Gepriesen sei der Herr! Denn er hat seinem Volk Israel Ruhe geschenkt, wie er es versprochen hat. Wort für Wort hat sich erfüllt, was er durch seinen Knecht Mose verheißen hat.“

Gott schenkt seinen Menschen Ruhe. Wie sehr sehne ich mich immer wieder nach Ruhe. Nicht nur nach weniger Lärm, weniger Worten, weniger Aufgaben, weniger Stress, einer kürzeren To-do-Liste. Sondern danach, ganz anzukommen. Ganz angenommen zu sein. Durchzuatmen. Mich geborgen und getragen zu fühlen. Ich sehne mich nach einer beredten Ruhe, die mir zuspricht: Es ist gut. Du bist willkommen, angenommen, geliebt. Ruh dich aus, solange du willst. Tanke alle Kraft, die du brauchst.

Von einer solchen Ruhe spricht Salomo. Und er erinnert mich damit an Jesus, der einmal gesagt hat: „Kommt her zu mir, alle, .... und lernt von mir ... dann werden eure Seelen Ruhe finden!“ (vgl. Mt 11,28-30). Was für ein Versprechen!

Mir ist bewusst: Die Ruhe der Israeliten bei der Einweihung des Tempels war vorübergehend. Auch die Jünger und Jüngerinnen haben später in Jesu Nähe nicht nur Ruhe gefunden. Schwierigkeiten und Spannungen gehörten dazu. Sie mussten zusehen, wie er gekreuzigt wurde. Doch sie haben auch die Auferstehung erlebt. Sie sind ihm wieder begegnet. Und wo immer sie spürten, dass Jesus ihnen innerlich nahe war, wurden sie ruhig.

Darum: Momente der Ruhe bleiben in diesem Leben vorübergehend. Aber es gibt sie. Gott schenkt sie uns, lässt uns Kraft tanken für das, was uns herausfordert. Und er gibt uns so einen Vorgeschmack darauf, wie es einmal sein wird, wenn wir ganz bei ihm ankommen. Es wird sein wie am 7.Tag der Schöpfung, als Gott sich ausruhte. Und es war alles sehr gut.

Ich wünsche Ihnen für den heutigen Tag einen Moment, in dem Sie in Gottes Gegenwart ganz zur Ruhe kommen können – und möge dieser Moment noch so kurz sein. Auftanken. Und dann in Gottes Kraft weitergehen.

 

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Kommentare (2)

Monika S. /

DANKE für DIESE AUSLEGUNG der RUHE. Jeder braucht diese Ruhe um gestärkt seinen Weg mit Jesus weitergehen zu können.

Ursula S. /

Vielen Dank für Ihren Mut machenden und wohltuenden Anstoß!