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/ Wort zum Tag

Wüstenzeit

Eberhard Adam über 5. Mose 2,7.

Der HERR, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände.

5. Mose 2,7

An Gottes Segen ist alles gelegen!, ist zum Sprichwort geworden. Von diesem Gott und seinem Sagen ist heute die Rede. Ich finde es ist eine großartige Aussage: „Der Herr, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände“ (5. Mose 2,7).

Diese Aussage bezieht sich auf eine besonders schwierige Zeit, in der aber das Volk Israel erst zum Volk wurde. Ich zitiere den ganzen Vers einmal aus der BasisBibel. „Der Herr, dein Gott, hat dich ja reich gesegnet bei allem, was du getan hast. Er hat auf dich aufgepasst, als du durch die große Wüste gewandert bist. 40 Jahre lang war der Herr, dein Gott, bei dir. In dieser Zeit hat es dir an nichts gefehlt.“

40 Jahre durch die Wüste laufen, ist ja kein Kinderspiel. Manchmal sprechen wir auch von Wüstenzeiten unseres Lebens. Dann meinen wir schwierige Zeiten. Auch wenn wir uns die biblischen Berichte der Wüstenzeit Israels ansehen, gab es da viel Not und auch Schuld. Trotzdem diese Aussage. „Es war nun das 40. Jahr der Wanderung durch die Wüste, der erste Tag des elften Monats. Da sagte Mose den Israeliten all das, was der Herr ihm aufgetragen hatte.“ (5. Mose 1,3) Zu dieser Rede gehört auch unser Vers: „Der Herr, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände.“

Darf ich das auch auf mich beziehen? Auf die Wüstenzeiten meines Lebens? Bezeichnen wir nicht oft die „guten Zeiten“ als Segenszeiten? Oder waren am Ende die 40 Jahre Wüste, die beste Zeit Israels? Sind die Wüstenzeiten die besten Zeiten? Eins ist auf jeden Fall klar, in der Wüste war Israel viel mehr auf seinen Gott angewiesen. Das Volk musste sich mehr auf ihn verlassen, ihm mehr vertrauen. Ist das bei unseren Wüstenzeiten nicht ähnlich?

Wenn mir alles aus der Hand geschlagen wird, sage ich: „Jetzt hilft nur noch beten.“ Dabei könnte ich ja auch beten, bevor ich die Ärmel hochkrempel. Vielleicht tun Sie das ja auch. Ich nicht immer. Manchmal bin ich schon selber groß. Ein altes geistliches Lied bringt es auf den Punkt. Hier hat jemand verstanden, ich schaff das nicht alleine: „Ich brauch dich, o ich brauch dich, Jesu, ja, ich brauch dich, ich muss dich immer haben, Herr, segne mich!“

Das ist ja ein Gebet und ein Eingeständnis der eigenen Schwäche. Ich glaube, man kann es einüben, Jesus zu vertrauen. Aber wie geht das? Zunächst muss ich mir ganz ehrlich eingestehen, ich pack es alleine nicht. Fällt nicht immer leicht, ist aber befreiend. Wenn ich es nicht schaffe, dann muss ich es auch nicht. Wem will ich also hier etwas beweisen? Gott auf jeden Fall nicht, ihm kann ich nichts vormachen. Dann bleiben ja nur noch die Menschen um mich herum? Da könnte ich bei einigen vielleicht Erfolg haben. Aber es ist sehr anstrengend.

Ich habe deshalb beschlossen, fröhlich und dankbar das zu nehmen, was Gott mir gibt. Dazu gehört auch dieses Wort von ihm. Ich nehme es für mich: „Der Herr, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände.“ Da sage ich nur: „Danke, mein himmlischer Vater, für 70 gesegnete Jahre.“

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Anstoß

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Kommentare (2)

Manel /

Ich bin kein gläubiger Mensch, aber ich habe es aufmerksam gehört und mich erfreut es getan zuhaben, werde darüber denken und danke für diese Sätze!

Michael E. /

Vielen lieben Dank für diesen segensreichen Blick auf die Wüstenzeiten in meinem Leben.
Ich hoffe und bete dass mir dieser Blick immer wieder gelingt. Dass ich so die Wüstenzeiten aus der Vergangenheit meines Lebens mit Schuld, Lüge und versagen besser durchleben kann.
Gesegnete Grüße
Michael