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Wozu Besitz dient

Reinhard Arnold über 2. Korinther 8,9.

Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.

2. Korinther 8,9

„Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.“

So schreibt Paulus an die Gemeinde in Korinth. Er möchte von ihnen eine stärkere Unterstützung für die Gemeinde in Jerusalem. Er vergleicht die reiche und unbedrängt lebende Gemeinde in Korinth mit den armen und verfolgten Gemeinden in Mazedonien. Trotz ihrer Armut haben diese aus Liebe heraus unerwartet und überraschend viel zur Unterstützung der Gemeinde in Jerusalem beigetragen. Nun argumentiert Paulus aber nicht: Ihr könnt doch viel mehr geben, weil ihr ja viel mehr habt. Er verbindet die Größe der Gabe nicht einfach mit der Größe des materiellen Besitzes. Vielmehr verweist er auf ihren Reichtum im Glauben, am Wort und an Erkenntnis, an ihren Eifer und ihre Liebe. Da passt es nicht, wenn als Tat nur eine kärgliche Gabe erfolgt. Echte Liebe bewährt sich im Handeln.

Paulus erinnert an Jesus: Obwohl er als der Sohn Gottes über allen Reichtum verfügen konnte, verzichtete er aus freiem Willen auf allen Besitz und ließ sich mittellos ans Kreuz schlagen. Das tat er allein aus Liebe, denn sein selbstloses Opfer ermöglichte allen Menschen die Vergebung ihrer Sünden und damit die Heimkehr zu ihrem und seinem himmlischen Vater.

Erst der Verzicht Jesu auf allen irdischen Besitz öffnet uns die Augen für den wirklichen Reichtum, die Gnade Gottes.

Das zu erkennen und zu erleben, verändert grundlegend das Verhältnis zum irdischen Eigentum. Die gelebte Liebe, die die Gemeinde in Korinth in Jesus kennengelernt hatte, wird nun zum Maßstab, an dem zu erkennen ist, ob ihr eigenes Verhalten Liebe ist. Liebe überlässt den andern nicht der Armut, um ihren Reichtum für sich selbst zu genießen, sondern sie kann um des anderen Willen, auf ihn verzichten.

So führt Liebe vom irdischen Reichtum zum Reichtum in der Gnade Gottes, aus der der irdische auch ursprünglich stammt.

Nun gilt dieses Pauluswort ja auch uns Christen heute. Wir kennen ebenso die Gnade unseres Herrn Jesus. Auch für uns hat Jesus auf alles weltliche Eigentum und alle irdische Macht verzichtet und sich ans Kreuz schlagen lassen. Sein Opfertod brachte uns die Erlösung von den eigenen Versuchen, Gott davon zu überzeugen, dass wir doch gar nicht so schlecht sind. Erst wenn wir im Blick auf das Kreuz Jesu Opfer für uns annehmen, können wir die Gnade und Liebe Gottes wirklich erleben.

Wir müssen Gott nicht mehr durch unser Handeln überzeugen. Und deswegen müssen wir uns auch nicht von unserem Besitz trennen. Aber im Wissen darum, das wir schon vor unserem Geben von Gott geliebt sind und er für uns sorgt, fällt es uns leicht, auf Geld oder Habe zu verzichten, um anderen damit Liebe zu erweisen.

Wohlgemerkt: Damit erkaufen wir uns nicht die Gnade Gottes und seine Liebe. Sondern seine Gnade und Liebe macht uns frei zu unserem Handeln.

Und wer jetzt überlegt, findet bestimmt auch einen aktuelleren Anlass als die notleidende Gemeinde in Jerusalem damals, um das praktisch auszuprobieren.

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Kommentare (1)

Rainer /

Vielen lieben Dank.
Was wäre gewesen wenn Jesus Christus nicht für uns gestorben und auferstanden wäre?
Es gibt den Himmel und die Hölle.
Auch wenn es viele Menschen heutzutage negieren wollen: mehr