Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Wirklich frei

Ingo Maxeiner über Galater 5,1.

„Zur Freiheit hat uns Christus befreit!“ Diese beglückende Botschaft schreibt der Apostel Paulus seinen Lesenden in der Landschaft Galatien in Kleinasien. Er ergänzt sie sogleich um die Warnung: „So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen“.

Springen wir sogleich in unsere Zeit: Ist das nicht wunderbar, heute zu leben, mit so vielen Freiheiten! Die sind uns ganz selbstverständlich geworden, während sie unseren Vorfahren oder auch unseren Mitbürgern im Osten unseres Landes bis 1989 verwehrt waren. Frei reisen können wir, das Ausland besuchen und unsere Meinung zu Gesellschaft und Politik kundtun. Was wir anziehen, ist unsere Sache und ebenso, welchen Geschmack im Blick auf Musik, Kunst und Religion wir haben. Ob die anderen gut finden, was wir machen oder nicht, das ist deren Thema. Damit können sie sich beschäftigen. Oder richten wir uns doch nach der Meinung der anderen, nach ihrer Bestätigung, ihrer Ablehnung? Brauchen wir die Akzeptanz von den anderen, womöglich noch von denen, die uns weniger wohl gesonnen sind? Oder die Belobigung derer, zu denen wir ein gleichgültiges Verhältnis haben? Vielleicht nehmen wir wahr, dass wir dank sozialer Medien, dank unserer Freundes- und Bekanntenkreise, dank vermeintlicher gesellschaftlicher Zwänge unsere objektive, bürgerliche Freiheit gar nicht ausschöpfen.

Diese bürgerliche Freiheit, unabhängig vom Wohlgefallen des Mitmenschen die eigene Überzeugung zu leben, wurzelt nach dem Verständnis des Apostels Paulus in der Person Jesu Christi und dem, was er für uns getan hat. Aus welcher Kraft und in welcher Freiheit wir leben sollen, hat uns Christus gezeigt. Das Gebot der Liebe zu Gott, zum Nächsten und zu sich selbst, in gleicher Intensität, das ist die Leitlinie unseres Handelns. Die Leitlinie unseres Daseins, unserer inneren Gewissheit und Freiheit aber ist die Verwurzelung in der unlöslichen Gemeinschaft mit Jesus Christus.

Zwei Kapitel vor unserem Vers schreibt der Apostel Paulus: „Ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus.“ Der Glaube an Jesus Christus macht die Freiheit aus. Sie besteht zunächst in Gottes unverbrüchlicher Zusage: Du bist mein Kind. Nichts kann dich von meiner Liebe trennen. Mit deiner gesamten Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bist du mir angenehm. Bleibe in meiner Gegenwart. Lass dich beschenken mit meiner Gerechtigkeit. Genieße das Geschenk der Freiheit: Lass deine Bemühungen sein, mit deinen eigenen guten Taten dir den Anschein der Gerechtigkeit, Reinheit und Größe zu geben.

Wer versucht, die eigene Gerechtigkeit nachzuweisen und zu dokumentieren: Ich bin ok, der wird in seinem Inneren die Zweifel verspüren: Ist das wirklich wahr, dass ich ganz gerecht bin? Dass ich frei sein darf? Oder haben die anderen nicht doch recht mit ihrer Meinung, dass ich mich lieber anders verhalten, mehr tun sollte - oder dass es etwa keine wirkliche Freiheit gebe? Solchen Gedanken nachzuhängen - oder gar zu meinen, dass wir eine andere Religion bräuchten, ist für den Apostel das Joch der Knechtschaft. Von dem möchte er uns für immer befreit sehen. Das Wunderbare an dem Wunsch des Paulus. Wenn wir an Christus glauben, ist der Wunsch nach Freiheit Wirklichkeit. Paulus fleht dich an: Bleibe in Gottes Wirklichkeit. Denn in Christus bist du wirklich frei!

 

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (2)

Larissa K. /

Die Frucht, also gute Werke werden dem Glauben automatisch folgen, wenn wir Jesus an erste Stelle setzen und mit dankbaren Herzen suchen, Dinge für ihn zu tun und für die Aufgaben bereut zu sein die mehr

Sabine /

Danke, Herr Maxeiner, für die mir mutmachenden Gedanken. Sie nehmen mir von dem Druck, etwas tun zu müssen......