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Wie ich dir, so du mir

Christa Weik über Matthäus 7,12.

Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.

Matthäus 7,12

„Wie du mir, so ich dir!“ Für viele Menschen mag diese Haltung die übliche sein, die besagt: „Ich verhalte mich dir gegenüber genauso, wie du mit mir umgehst. Meine Reaktion ist eine Antwort auf deine Aktion.“ Doch was gilt für Menschen, die im Glauben an Jesus Christus, den Sohn des lebendigen Gottes, leben und ihm nachfolgen? Im Regierungsprogramm für seine Freunde, der so genannten Bergpredigt, setzt Jesus eindeutig andere Maßstäbe.

Der Evangelist Matthäus überliefert in den Kapiteln 5 – 7 das, was für Jesusfreunde gilt: Nicht: „Wie du mir, so ich dir“, sondern: „Wie ich dir, so du mir!“ Damit macht Jesus seine Jünger zu Menschen aktiven Handelns. Ich lese aus dem Matthäusevangelium, Kapitel 7, Vers 12: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“

Wie viele bewusste und unbewusste Erwartungen haben wir anderen Christen gegenüber! Wenn sie nicht erfüllt werden, machen sich Enttäuschung und vielleicht sogar Bitterkeit in uns breit. Doch Jesus argumentiert entgegengesetzt. Ich formuliere mit eigenen Worten: „Zeigt eure Nächstenliebe darin, dass ihr andere ermutigt, ihnen zuhört und Gutes tut, ihnen mit Verständnis begegnet, hilfsbereit, freundlich und vergebungsbereit seid und an ihrem Leben Anteil nehmt.“ Das bedeutet: Als Christ lege ich, der Bibel entsprechend, für mich fest, mit welchen ethischen Maßstäben ich um des Glaubens willen anderen begegnen will. Wenn ich darauf positive Rückmeldungen bekomme, freue ich mich. Wenn ich mit dieser Haltung Negatives erlebe oder ausgenutzt werde, dann will ich es meinem Herrn überlassen, was er daraus macht.

Diese „goldene Regel“ fasst nicht nur das Regierungsprogramm des Herrn zum Thema Nächstenliebe zusammen, sondern ist zugleich die Kurzfassung des Alten Testamentes: der Tora, also der fünf Bücher Mose, des so genannten Gesetzes, und all dessen, was die Propheten gesagt haben. Ich ergänze diese Anweisung mit den Worten, die der fragende Schriftgelehrte im Lukasevangelium, Kapitel 10, Vers 27 aus dem Alten Testament zitiert: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst (5. Mose 6,5; 3. Mose 19,18).“

Angesichts dieser Worte hole ich tief Luft und frage mich: Aus welcher Kraft heraus kann ich so leben, wie Jesus es erwartet? Ganz gewiss nicht aus meiner eigenen Kraft. Aber als Christ, der ich in einer lebendigen Beziehung zu meinem Herrn Jesus Christus lebe, weiß ich: Er wohnt durch seinen Heiligen Geist in mir, ER ist meine Kraftquelle. Und so ändere ich meine Überschrift über diese Gedanken noch einmal. Ich beginne mit: „Wie Gott mir, so ich dir!“ Durch seine Kraft in mir werde ich zu einem solchen Leben befähigt, das von ihm ausgeht und das ihn ehrt.

Welche Erfahrungen Sie wohl heute mit dieser „goldenen Regel“ machen werden?

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