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Wer passt auf mich auf?

Erika Best-Haseloh über Psalm 91,11-12.

Der HERR hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.

Psalm 91,11–12

„Denn Gott hat für dich seine Engel entsandt und ihnen befohlen, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie werden dich auf Händen tragen, damit du mit deinem Fuß nicht an einen Stein stößt.“  Dieser Bibelvers gehört zu meinen Lieblingsversen. Mit dieser Aussage im Hinterkopf fühle ich mich sicher, wenn ich unterwegs bin. Egal ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto vielleicht auch auf einer Reise mit dem Flugzeug: Ich weiß, Gottes Engel beschützen mich. Es kann ja so viel passieren und da brauche ich jemanden, der auf mich aufpasst. Jemand, der den Überblick hat, damit ich keinen Unfall habe und gesund und wohlbehalten am Ziel ankomme. Wenn ich auf mein Leben zurückschaue, sehe ich viele kritische Situationen, die verhängnisvoll hätten ausgehen können. Aber ich wurde bewahrt. Manche würden sagen, es war „Zufall“. Ich sage, es waren Gottes ausgesandte Engel.

Aber ist das immer so? Bewahrt Gott wirklich so umfassend, wie es der Psalmbeter beschreibt? Oder gilt diese Zusage etwa nur besonders „privilegierten“ Personen? Nein, so ist es nicht. Auch ich kenne genügend Leute, denen großes Unglück zugestoßen ist. Ich schaue in Psalm 91 nach und merke, dass der Psalmbeter viele Dinge beschreibt, die bedrohlich sind und Angst einflößen. Er kannte die Erfahrung von lebensbedrohlicher Krankheit, Krieg und Katastrophen. Er wusste, dass es böse Menschen gibt, die ihm Schaden zufügen konnten. Vielleicht hatte sich der Beter in schlaflosen Nächten schon öfters die Frage gestellt, ob die Sorgen ihn nicht irgendwann erdrücken würden. Aber erstaunlicherweise ist er trotz all dieser Bedrohungen sicher, dass Gott ihm Zuflucht gewährt wie in einer sicheren Burg. Dass Gott wie ein Vogel seine Flügel über ihm ausbreitet und dass seine Treue ihn umgibt wie ein starker Schutzwall. Es hört sich für mich wie ein Dennoch an. Egal, was passiert, egal, welche Gefahren mich umgeben: Bei Gott bin ich dennoch geborgen! Er passt auf mich auf und seine Engel unterstützen ihn dabei.

Kann ich dieses feste Vertrauen auf Gottes Hilfe in meinem Leben ebenfalls haben? Kann ich das lernen? Ich bin der Meinung, dass es zunächst eine Entscheidung ist. Ich fasse den Entschluss zu glauben, dass Gott es gut mit mir meint. So wie der Psalmbeter im ersten Vers feststellt: „Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, der kann beim Allmächtigen Ruhe finden.“ Ich begebe mich in den Schutzbereich des Allmächtigen. Ich integriere Gott als verlässliche Größe in mein Leben. Wenn es mir gut geht, kann ich das einüben. Deshalb kann ich in schwierigen Zeiten fest darauf vertrauen, dass nichts auf der Welt an Gottes Willen vorbei geschieht.

Aber welche Rolle spielen die Engel, wenn ich an Gottes Gegenwart glaube? Engel sind Boten. Sie können in Gestalt von ganz normalen Menschen erscheinen oder auch unsichtbar in dieser Welt auftreten. Martin Luther hat die Engel so beschrieben: Engel sind dienstbare Geister Gottes. Die Begleitung durch Gottes Engel heißt nicht, dass uns im Leben nichts Böses passieren kann. Mein Glaube ist ja nicht irreal. Die Begleitung durch Gottes Engel gibt mir die Sicherheit, dass ich nicht alleine bin, was mir auch immer geschehen mag. Gottes Engel sind da. Ich bin Gott nicht egal. Engel sind Bilder des Vertrauens. Diese Bilder tun mir gut. Darum mag ich sie.

Die meisten Engel sehen wir nicht. Aber andere Engel sehen wir. Gott schickt sie in Gestalt von Menschen, die uns mit ihrer Nähe die Liebe Gottes zeigen. Und ab und zu können auch wir ein Engel sein.

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