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/ Wort zum Tag

Wer ist besser dran?

Gerhard Weinreich über 2. Timotheus 4,3-4.

Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihrem eigenen Begehren werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken, und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabe

2. Timotheus 4,3–4

„Jetzt haben wir wieder Weinreichs fromme Märchenstunde“, tönte der Neuntklässler einer Realschule gerne, bevor ich zum Religionsunterricht hereinkam. Entsprechend beteiligte er sich daran. Sprach ich von Gott, verneinte er dessen Existenz. Redete ich von Jesus, war der für ihn gestorben. Glaubte ich an die Schöpfung, war er von der Evolution überzeugt.

Ein Paulus hat so etwas wohl geahnt, als er an seinen Mitarbeiter Timotheus schrieb: „Es werden Zeiten kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihrem eigenen Begehren werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken, und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren.“

Man könnte meinen, der Apostel habe unsere Zeit vor Augen. Viele Stellen der Bibel gelten heute ja als unzeitgemäß. Sie müssen deshalb in den Augen derer, die die Bibel für unzeitgemäß halten, neu gedeutet werden. Dazu macht man aus Gottes Wort eine Art Knetmasse, die man dem Zeitgeist entsprechend formt, um alle Ecken und Kanten zu glätten.

Dabei brauchen wir Menschen die heilsame Lehre der Bibel, weil unser Leben in vielerlei Hinsicht heillos ist! Brauchen wir das Wort vom Kreuz eines Heilandes, das verspricht: Wir hoffnungslos verschuldeten Menschen vor Gott können heil werden, weil er unsere Schuld übernommen und mit seinem Leben gebüßt hat. Über dem Abgrund zwischen Gott und uns liegt das Kreuz Jesu als rettende Brücke in den Himmel!

Für die einen ist das Unsinn. Die Folge? Sie gehen verloren, sagt Paulus. Für die anderen eine Gotteskraft, die selig macht. (1.Korinther 1,18)

Unerträglich ist für viele heute auch die Botschaft von Ostern. „Was tot ist, ist tot,“ sagen sie. Das gelte auch für Jesus. Er lebe nur wie Goethe oder Schiller in seinen Worten weiter. Wer so eine Fabel verbreitet, dem muss mit Paulus gesagt werden: Wenn Jesus nicht auferstanden ist, ist jede Predigt vergeblich, ist jeder Glaube vergeblich, sind wir in unseren Sünden verloren. Wer dann auf Jesus hofft, ist der ärmste Tropf auf Erden. (1.Korinther 15,14.17.19) Halten wir daher lieber an der alten Wahrheit fest, auch wenn wir damit gegen den Mainstream, die Mehrheitsmeinung unserer Tage schwimmen: Jesu Kreuz ist unser Heil! Jesu Auferstehung unsere Zukunft!

Zurück zu dem Realschüler. Drei Wochen lang hatte ich mit ihm im Unterricht über Gott und die Welt diskutiert. Jetzt musste ich Tacheles reden! Daher sagte ich zu Beginn der nächsten Stunde: „Ich will nur fünf Minuten davon erzählen, wie mir mein Glaube geholfen hat. Etwa, als ich mit 17 meine Eltern verlor und Vollwaise wurde. Wie Gott mir half!“ Danach bat ich den Schüler: „Jetzt tauschen wir mal die Plätze! Ich setze mich auf deinen Stuhl da hinten und du nimmst meinen Platz hier vorne ein. Und dann erzählst du der Klasse, wann dir dein Nichtglaube geholfen hat. Du hast bis zum Ende der Stunde Zeit.“ Der Schüler blieb sitzen und schwieg. Er tat mir irgendwie leid.

Aber so ist das: Der Glaube erlebt etwas und kann davon erzählen. Der Unglaube nicht. Wer ist dann besser dran?

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Kommentare (4)

Konstanze E. /

Danke für diese klare Aussage. Das mit Platz- und Rollenwechsel finde ich eine gute Idee! Wo hat denen, die so gegen den christlichen Glauben sprechen, ihr Unglauben wirklich geholfen!? Das sollen sie mal erzählen!

Bärbel D. /

Danke Herr Weinreich für die sehr ermutigenden Worte, was einem der Glaube bringen kann. Eben über diese leben hinaus eine Hoffnung bei der jeder nur aufs diesseits bezogene Mensch nur neidisch werden müsste.

Barbara E. /

Herr Pfarrer Weinreich hat den Nagel auf den Kopf getroffen!
Danke vielmals für solch klare und ermutigende Gedanken!

Anneli S. /

Herr Weinreich!
Klasse! Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Idee. Das nehme ich mit und werde es bei Gelegenheit auch anwenden. Super!
Anneli S.