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Weißt du noch?

Dorothee Döbler über Psalm 105,5.

Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Zeichen und der Urteile seines Mundes!

Psalm 105,5

Bald kommen sie wieder ins Fernsehen – die Jahresrückblicke. Ich muss gestehen, dass ich diese Sendungen liebe. Diese Aha-Erlebnisse: Stimmt! Das ist ja auch in diesem Jahr gewesen! Ich liebe es, den Menschen zuzuhören, die bestimmte Situationen ganz persönlich miterlebt haben. Und mich bewegen die Bilder der Menschen, die in diesem Jahr verstorben sind. Das alles war in diesem Jahr?!

Ich liebe auch meine ganz persönlichen Jahresrückblicke. Am Jahresende blättern mein Mann und ich unsere Kalender noch einmal durch. Wie vieles uns dabei in Erinnerung kommt, woran wir schon nicht mehr gedacht hatten!  Das Jahr ist gar nicht so dahingerast, wie wir erst dachten. Es war gefüllt mit vielen schönen Ereignissen. Und dann sind da noch meine ganz persönlichen Erinnerungen an das, was ich in meinem Glauben, was ich mit Gott erlebt habe.

Wenn ich in der Bibel den Psalm 105 aufschlage, dann kommt mir darin eine Fülle von Erinnerungen entgegen, die das Volk Israel mit Gott hatte. Wie war das denn damals, als Gott seinen Bund mit Abraham schloss? Und wie er ihn mit Isaak und Jakob bekräftigte? Wie war es damals, als Josef von seinen Brüdern als Sklave verkauft wurde und dadurch nach Ägypten kam? Wie er durch Gottes wundersame Führung dort zum Herrscher wurde und seine Brüder mit ihren Familien zu ihm nach Ägypten zogen? Wie war es, als die Nachfahren dort zu Sklaven wurden und Mose sie mit Gottes Hilfe aus dem Land herausführte und ihnen ein neues, ein eigenes Land schenkte? So viel ist damals passiert! Das darf nicht vergessen werden!
Darum sagt der Psalmbeter: Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Zeichen und der Urteile seines Mundes! Bringt euch das immer wieder in Erinnerung! Besingt es in Liedern wie diesem.

Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Zeichen und der Urteile seines Mundes! – Nehme ich das in meinen persönlichen Jahresrückblick mit hinein? Kann ich auch von Wunderwerken erzählen, die Gott in diesem Jahr an mir getan hat?

Vielleicht davon, dass nachts plötzlich ein Mann vor mir über die Straße lief und ich nur noch im letzten Augenblick bremsen konnte? Davon, dass ich an einem Abend wohl etwas Falsches gegessen hatte, am Morgen aber noch einen Vortrag halten musste. Es ging alles gut. Aber als der Vortrag dann zu Ende war … Ich erspare mir weitere Details. Woran mache ich fest, dass es keine Zufälle waren? Dass es nicht meiner guter Reaktionsfähigkeit oder meinem robusten Körper oder einem hohen Adrenalin-Ausschuss zu verdanken ist, dass es gut gegangen ist?

Es ist für mich die Fülle der einzelnen größeren, vor allem aber der vielen kleineren Alltagserfahrungen, die ich mit Gott mache. Sie schenken mir die Gewissheit: Gott ist da. Er schaut auf mich. Er begleitet mich. Und er hält seine Hand über mir – im Rückblick, im Jetzt und auch an jedem kommenden Tag.

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Kommentare (3)

URö /

Klare Ansage - es passt alles.
Vielen Dank und alles Gute

Hedy /

Danke fuer die Auslegung. Ganz aus dem Alltag.
Wie wahr...wie wahr.

Holger B. /

Eine ausgezeichnete Auslegung. Mitten im Alltagsleben
verankert. Danke !