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/ Wort zum Tag

Was soll ich mich entscheiden?

Christian Huth über 2. Chronik 18,4.

„Frage doch zuerst nach dem Wort des HERRN!“ Das heutige Wort aus den Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine stammt aus einer ganz spannenden Geschichte mit dem gottlosen König Ahab im Nordreich Israel, den manche vielleicht vom Propheten Elia her kennen. Ahab plant zusammen mit dem Bruderkönig Joschafat aus Juda einen Krieg gegen die Syrer, um altes Territorium wieder zurückzugewinnen. Joschafat will aber nicht einfach loslegen, sondern Gott befragen. Er befolgt damit einen wichtigen Weg, den Paulus etwa 2900 Jahre später an seinen Schüler Timotheus weitergibt: „Bleibe bei dem im Glauben, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist.“ (2. Timotheus 3,14)

Nun gut, Ahab lässt sich immerhin darauf ein und ruft seine Propheten zusammen. Und die sind zu 400 und sagen ihm alle: Kein Thema, wir schaffen das! Gott wird dich siegen lassen! Joschafat traut dem nicht und fragt weiter nach einem echten Propheten. Ahab verweist auf den Propheten Micha, den er aber hasst, weil der ihm mit seinem Reden von Gott immer wieder die Pläne durchkreuzt. Und so kommt es letztlich auch hier wieder.

Aber Ahab ist König. Er ist Herrscher. Und so will er sich durchsetzen. Er zieht also in den Kampf mit großer Heeresmacht, jedoch verkleidet, um nicht als König erkannt und angegriffen zu werden. Ein guter Plan. Dennoch trifft ihn ein Zufallspfeil, und er verblutet auf seinem Kampfwagen. Selbst für einen König gilt: „In eines Mannes Herzen sind viele Pläne, aber zustande kommt der Ratschluss des Herrn.“ Oder einfacher: „Der Mensch denkt, und Gott lenkt.“ Deswegen ist es für das Volk Gottes und für den einzelnen Christen bleibend wichtig, auf Gottes lebendiges Wort zu hören. Wie schön, wenn ich dadurch einen gewissen Einblick habe in das, was und wie es Gott vorhat und nicht im Dunkeln stolpern muss. Der Psalmbeter bekennt ja Gott: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“

Wir sind nun keine politischen Könige. Aber stehen auch wir nicht in Gefahr, uns mit unseren Plänen durchsetzen zu wollen? Sind auch wir in Gefahr, uns von realen oder scheinbaren Mehrheiten etwas sagen zu lassen, was uns bei den Plänen voranbringt oder zu mindestens nicht auf unseren Wegen stört?

Aus der Geschichte Israels und aus der Kirchengeschichte kennen wir Situationen, in denen auch die Gläubigen nicht auf Gott hören und sich nicht führen lassen wollten. Sie hörten lieber auf die Stimmen aus der Zeit oder auf ihre Bedürfnisse und hingen ihr Fähnlein in den Wind. Und es ging nicht gut aus. Doch wer mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Theo Lehmann dichtet mit Jörg Swoboda im Lied: Wer Gott folgt, riskiert seine Träume: „Die Mächtigen kommen und gehen, und auch jedes Denkmal mal fällt. Bleiben wird nur, wer auf Gottes Wort steht, dem sichersten Standpunkt der Welt.“ So sind wir täglich eingeladen, in allem zu Gott zu kommen, auf ihn in seinem Wort zu hören und uns führen zu lassen. Selbst, wenn dann die eigenen Pläne nicht 1:1 umgesetzt werden. „Frage doch zuerst nach dem Wort des HERRN!“

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Kommentare (2)

Christel S. /

Sehr wertvoller Hinweis, gelingt mir nur leider nicht immer. Deshalb besonderen Dank für diese Erinnerung!

Kerstin G. /

Eine wunderbar analytische, praktische und darum extra wertvolle Auslegung. Genau das, was ich heute Morgen brauche. Herzlichen Dank! Seien Sie alle gesegnet und bleiben Sie behütet.