Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Was für ein Versprechen!

Johannes Schmidt über Jeremia 15,20.

Ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR.

Jeremia 15,20

Dem Propheten Jeremia versprochen: „Ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette, spricht der Herr.“ Geht es Ihnen auch so wie mir? Im ersten Moment denke ich: Was für eine wunderbare Zusage! Sie entlastet mich und macht mir Mut, … ganz eindeutig. Ich darf sie so für mich hören. Aber wie so oft bei solchen Sätzen gehört ein zweiter Blick unbedingt dazu. Ist das ein Satz, der für jede Situation, für jeden Menschen einfach immer so gilt? Ich weiß es nicht! Könnte ein Blick in den Textzusammenhang weiterhelfen?

Da wird berichtet: Der Prophet Jeremia jammert seinem Gott die Ohren voll, … ziemlich drastisch sogar. Er ist am Ende und macht Gott dafür verantwortlich. Er war jahrelang der offizielle Sprecher Gottes. Immer wieder hat er Missstände, Korruption und Oberflächlichkeit im Auftrag Gottes angeprangert … und so hat sich natürlich die Menge seiner Feinde vermehrt. Das Establishment hat ihn deswegen gehasst. Sie haben ihm das Leben sehr schwer gemacht. Möglicherweise hat er in einer Stresssituation sogar etwas sehr Unüberlegtes von sich gegeben.

Jeremia hat viel Mühe damit. Das alles zehrt an seinen Kräften. Sein Dilemma war im Grunde: Ja, er wollte auf Gottes Seite stehen, aber so ganz sicher war er sich wohl nicht mehr, weil der Preis ihm zu hoch war. Ja, die Berufung war für ihn im Kopf schon noch klar. Er will immer noch Gottes Bote sein. Aber das, was er erlebt, machte es ihm sehr schwer. Er war innerlich zerrissen. Ich kann Jeremia gut verstehen - sehr gut sogar.

Und was passiert dann? Gott geht nicht einfach darüber hinweg. In den Versen vorher sagt er eben nicht ganz locker: Was soll´s! Schwamm drüber! Im Gegenteil: Gott liest ihm sozusagen die Leviten. Er erinnert ihn an den Anfang: Weißt du es nicht mehr, was du selbst immer wieder verkündigt hast? Nämlich: Macht nicht so weiter! Kehrt um! Das gilt allerdings jetzt auch für dich! Du bist immer noch mein Sprecher. Aber bevor du weiter meine Botschaft verkündigen kannst, halte einmal inne. Jeremia, kehre um! Sonst wird das nichts! 

Aber: Umkehren macht nicht unbedingt Spaß. Zurückgehen, sich selbst hinterfragen, sich Fehler eingestehen und am Ende das auch noch vor Menschen bekennen, … das fordert heraus. Jeremia muss sich entscheiden. Er kann sich als beleidigte Leberwurst zurückziehen. Dann wird er sich weiter um sich selbst drehen, beziehungsweise sich weiter mit Gott streiten. Er kann aber auch diese Umkehr wagen. Dann, … und nur dann verspricht Gott ihm und mir … und auch Ihnen: Ich werde dich nicht allein lassen. Ich werde dann bei dir sein. Ich werde dir helfen und dir eine neue Perspektive eröffnen. Komm, schlag ein!

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (3)

Renate S. /

Danke für die Auslegung.
Danke für den Hinweis zur Umkehr und die neue Perspektive, für mich bedeutet das harte Arbeit. Ich will es versuchen und
hoffe auf Gottes Hilfe.

Gerhard B. /

Wie klar und mutmachend und im biblischen Zusammenhang, verbunden mit einer Aufforderung: Umkehr, Buße.
Dankeschön.
So sollte Verkündigung immer sein.

Sabine R. /

Meinem Mann geht es so wie Jeremia, denn er ist deshalb krank geworden und der liebe Gott hat bisher nichts dagegen getan, denn er lässt ihn leiden. Ich gehe den Weg, den Gott vorschreibt, mir geht es gut dabei.