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/ Wort zum Tag

Warten ist schwer

Raimund Puy über Psalm 33,20.

Unsre Seele harrt auf den HERRN; er ist uns Hilfe und Schild.

Psalm 33,20

Warten fällt uns in der Regel schwer! Einige warten schon lange auf eine Gehaltserhöhung oder Beförderung, andere können es kaum bis zum nächsten Urlaub abwarten.

Ich persönlich hatte im letzten Sommer gehofft, dass wir 2021 Covid 19 längst überwunden hätten, aber ich lag falsch. Ich warte immer noch darauf.

Der christliche Liederdichter Paul Gerhardt hat einmal gesagt: „Warten ist ein bitteres Kraut!“ Ja, warten fällt uns schwer, den Kindern ganz besonders, aber auch uns Erwachsenen. Wir wollen möglichst alles sofort haben. Besonders schwer fällt es uns, nichts tun zu können, um etwas zu beschleunigen.

Um das Warten geht es auch in dem Bibelvers für heute. In Psalm 33, 20 heißt es: „Unsere Seele harrt auf den HERRN, er ist uns Hilfe und Schild.“

Das etwas altertümliche Wort „harren“ heißt nichts anderes als „warten“ oder „hoffen." Besonders schwer fällt mir das Warten auf Gott, auf seine Antwort, wenn ich schon öfter für ein bestimmtes Anliegen gebetet habe – und anscheinend nichts passiert. Dann werde ich sehr schnell ungeduldig.

Ich möchte, dass Gott meine Gebete möglichst am gleichen Tag erhört – und nicht 6 Monate später. Aber der allwissende Gott weiß schon, warum er manche Bitten nicht sofort erfüllt. Er will mir sagen:„Vertrau mir, wenn ich deine Bitte nicht sofort erfülle. Ich weiß, was ich tue. Ich habe meine Gründe, vertraue mir!“

Gestern habe ich in der Bibel von Abram gelesen, der von Gott die Zusage bekommen hatte, dass seine Frau und er Kinder bekommen werden. Aber es dauerte und dauerte. Lange Zeit passierte nichts.

Abram und Sarai wurden schon ungeduldig und suchten nach Wegen, wie sie nachhelfen konnten, dass Gottes Versprechen wahr wird.

Lange 25 Jahre musste das alte Ehepaar warten, bis Gott seine Zusage wahrmachte und ihnen Isaak schenkte. Aber wir sehen: Gott steht zu seinem Wort!

Ich möchte Sie ermutigen, heute im Laufe des Tages einmal den großartigen Psalm 33 im Zusammenhang zu lesen. Sie werden entdecken, dass uns Gott dort als der Schöpfer begegnet, als der souveräne Herrscher und als der Retter.

Das alles hat der Psalmdichter vor Augen, wenn er betet: „Unsere Seele harrt auf den Herrn!“ Er hat Gott als den kennengelernt, dem er vertrauen kann.

In Psalm 33, 4 steht: „Denn des Herrn Wort ist wahrhaftig und was er zusagt, das hält er gewiss!“ Dieser Bibelvers hat schon oft mein Vertrauen auf Gott und auf die Zuverlässigkeit seiner Zusagen gestärkt. Er gehört zu den Bibelversen, die ich auswendig kenne.

Der Psalmbeter hat Gott kennengelernt als den, dem er vertrauen kann. Mehr noch: als den, der uns hilft und uns schützt.

Das bedeutet nicht, dass wir als Christen keine Probleme kennen oder nicht krank werden. Auch als Menschen, die Gott glauben, kennen wir schwierige Zeiten. Der Unterschied ist aber der, dass wir wissen: Gott steht uns immer zur Seite! Er ist da, er ermutigt uns, er gibt uns Hoffnung und Zuversicht. Es passiert uns nichts als das, was Gott zulässt.

Diese Gewissheit gibt mir eine große Gelassenheit, auch in schwierigen Zeiten!

Als Christen wissen wir, an wen wir glauben. In Jesus hat Gott sich uns zu erkennen gegeben als der, der uns von Herzen lieb hat und absolut verlässlich ist, auch wenn wir ihn nicht immer verstehen.

Lassen Sie uns deshalb in das Gebet des Psalmdichters mit einstimmen: „Unsere Seele harrt auf den HERRN, er ist uns Hilfe und Schild!“

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Kommentare (1)

Überlebende /

Wie soll man heute in Gott vertrauen haben. Das hängt doch davon ab welches Urvertrauen man hat. Oder?