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Wahrheit oder Lüge

Renate Schmidt über 1. Timotheus 2,4

Gott, unser Heiland, will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

1. Timotheus 2,4

Gott, unser Heiland, will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.… Das hieße dann wohl, dass wir normalerweise nicht die Wahrheit kennen? Das hieße, dass wir normalerweise in der Lüge leben? Ist denn unsere Umwelt Lüge, Täuschung? Ja, mir begegnet viel Lüge: Ich kaufe einen Joghurt aus Holland – aber er kommt aus Polen und wurde nur in Holland verpackt. Der Abgas-Skandal! „Ich gebe nur zu, was bewiesen ist“ – das scheint die Devise zu sein - nur in der Wirtschaft? Gestern sagte ich zu unserer Sekretärin im Pfarramt: „Man sagt immer: der Computer macht das Leben einfacher. Aber das ist eine Lüge: Es wird alles viel komplizierter!“ Um die Gemeindetermine weiterzugeben, brauche ich nun ein Passwort, einen Zugangscode für das Mitteilungsblatt. Ebenso bei der Mitgliederliste, bei der Pfarramtskasse, und so weiter. Ich muss tausend Kleinigkeiten beachten, bis ich Dinge erledige, die ich früher mit Papier machte oder in der Begegnung von Mensch zu Mensch. Einfacher soll das sein? Das ist eine Lüge!

Lüge, Täuschung ist oft auch, wenn mir mein Inneres sagt: „Du bist ein Versager. Das kriegst du nie hin.“

Und dagegen die klare Aussage von Paulus: Gott ist der Heiland. Gott will Rettung für alle. Es gibt eine Wahrheit, und die ist so einfach: die Tür zu Gott ist offen. Jesus hat sie geöffnet durch seinen Tod. Geh hindurch und du bist gerettet: Gott, unser Heiland, will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Klare Aussage: Gott will nicht, dass ich untergehe. Dafür tut er alles. Und wenn mein Gefühl mir sagt „Du bist ein Versager“ – dann halte ich ihm die Wahrheit entgegen: „Nein, mein Heiland bringt mich durch.“ Heil werden – nicht unbedingt körperlich, aber in der Beziehung zu Gott. Da ist Sicherheit und Friede.

Gott will das für alle! Das ist für mich ein wunder Punkt. Wenn Gott das will – warum glauben das dann nicht alle? Wie viele haben schon das Evangelium gehört und es trotzdem nicht angenommen? Ein Freund von mir hat es schon hundertmal gehört und sagte mir neulich: „Ich bin immer mehr dagegen.“ Das ist vielleicht gut so - dann lässt es ihn nicht kalt… Aber ich wünschte es ihm so sehr, auch diesen Frieden in Jesus zu finden. Je älter er wird, desto mehr empfinde ich bei ihm Leere. Er sagte einmal: „Früher habe ich mich auf die Rente gefreut – worauf soll ich mich jetzt freuen?“ Ja, was kommt jetzt? Der nächste große Einschnitt wird der Tod sein – für ihn bedeutet das: Ende. Kann er sich darauf freuen? Da ist ein Stück Sinnlosigkeit, Hoffnungslosigkeit. Ja, die vielen schönen Dinge, die sein Leben füllen: schön Essen gehen, ein Urlaub, eine Einladung – aber das war‘s dann? Und ich weiß: das Beste kommt noch! Ich habe eine Beziehung zu Jesus, ich kann beten – und Gott macht es richtig und gut – auch mit meinem Ende – ob ich krank werde und wie ich einmal sterbe.

Ich bete schon so lange für meinen Freund, warum erkennt er die Wahrheit nicht? Wenn es Gott doch auch will? Ja, das sind Fragen!

Sicher: Gott achtet die Freiheit seiner Menschen, er stülpt uns den Glauben nicht einfach über. Aber ich staune doch auch, wie Gott mich an sich gezogen hat – und habe den Eindruck „Ich war das nicht! Das war pure Gnade.“ Einige Bekannte von mir sagen: „Die Menschen wollen halt nicht!“ – Und es hört sich ärgerlich an, da sind fast feindselige Gefühle… Nein: ich will die Menschen liebhaben. Ihnen die Freiheit geben - und auch Gott die Freiheit geben, für das, was er tut; oder auch nicht tut.  Und wenn es am Platz ist, will ich anderen das Evangelium sagen. Ich bin nicht verantwortlich, ob sie glauben – ich bin nur verantwortlich dafür, Bote zu sein.  

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