/ Wort zum Tag
Wahrheit – beliebig oder verbindlich?
Werner Karch über Jesaja 5,21.
Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich selbst für klug!
Diese Worte klingen stark nach einer Drohung – aber wozu eine Drohung? Weisheit ist doch nichts Schlechtes. Einsicht und Verständnis sind doch etwas Gutes? Warum also diese Drohung?
Wer sagt denn so etwas und wem sagt er es?
Gott selbst lässt diese Worte durch den Propheten Jesaja dem Volk Israel ausrichten - neben fünf weiteren Drohungen. Das Buch Jesaja in der Bibel handelt davon, dass Gott seinem Volk Israel eine Strafe, ja sogar Gericht androht, wenn es sein Verhalten nicht ändert und umkehrt. Lange genug haben sie Gott beleidigt und missachtet durch ihren Lebensstil. Sie selbst hielten ihr Verhalten für absolut richtig, für sie gab es keinen Zweifel an ihrem Tun. Aber in Gottes Augen war das nicht der Fall. Deshalb die Drohung für das Volk, von dem Gott etwas anderes erwartete.
Es ist schon seltsam: Was ich selbst für richtig halte, ist nicht automatisch auch bei Gott richtig. Was ich selbst für wahr halte, ist nicht automatisch auch die Wahrheit Gottes. Was ich selbst für gerecht halte, ist nicht automatisch die Gerechtigkeit, wie Gott sie meint.
Lassen Sie den Propheten zu Wort kommen, der in Gottes Auftrag zurechtwies:
- Weh denen, die in Gier und Raffsucht alles an sich reißen wollen
- Weh denen, die nur ein oberflächliches Vergnügen zum Lebensstil machen
- Weh denen, die Gott nicht ernst nehmen und weiter Unrecht tun
- Weh denen, die Böses für gut und Gutes für böse erklären
- Weh denen, die korrupt sind und anderen Menschen ihr Recht verweigern
Wie gesagt, diese Drohungen galten Menschen, die sich selbst für gut, gerecht, richtig, weise und verständig hielten.
So kann man sich irren! Mir selbst geht es nicht anders – mit meiner menschlichen Weisheit kann ich mir alles zurechtbiegen, abändern, für mich passend machen. Es gibt immer eine Möglichkeit, meine Gedanken und Argumente so zu verknüpfen, das es für mich zum Vorteil ist. Das ist kein Problem, sogar mit Aussagen aus der Bibel kann ich das machen. Wenn dann keine verbindliche Wahrheit da ist, die ich innerlich akzeptiert habe und die ein Gegengewicht dazu bildet, ist alles möglich. Auch die Moral kann man leicht austricksen.
Aber: Gott hat den Menschen eine verbindliche Wahrheit geoffenbart. Bereits in den zehn Geboten sind Wahrheiten über den in Gottes Augen richtigen Lebensstil zu finden. Richtiger Umgang mit Gott, mit mir selbst und mit meinen Mitmenschen ist dort schon schriftlich festgelegt. Jesus Christus hat uns Menschen dann über 1000 Jahre später diese Wahrheit bekräftigt und konkretisiert und selbst gelebt. Ja, er hat sich selbst als „die Wahrheit“ bezeichnet. „Unverschämt, dieser Alleinigkeitsanspruch“, so war damals wie heute die Reaktion darauf. „Es kann nicht sein, dass es nur eine Wahrheit gibt!“
Damit bin ich wieder am Ausgangspunkt: Jeder Mensch hält sich darin für weise, was er selbst glaubt oder denkt. Damit ist der Konflikt vorprogrammiert: Was Gott denkt und was der Mensch will und wie er handelt steht oft im krassen Gegensatz. „Es gibt eine verlässliche Wahrheit von Gott“, sagte Jesus Christus. Jeder Mensch entscheidet sich in seinem Leben entweder dafür oder dagegen. Jeder Mensch wird sein Leben mit dieser Entscheidung leben und auch zu Ende bringen. Fragt sich nur: Wie? Jesus sagt im Johannesevangelium, Kapitel 7,17: „Wer bereit ist, das zu tun, was Gott will, wird erkennen, ob meine Lehre von Gott ist oder ob ich sie mir selbst ausgedacht habe!“ (NeÜ)
Ich merke auf jeden Fall die Auswirkungen – mit Gott oder ohne Gott.
Welche Entscheidung haben Sie für Ihr Leben getroffen?
Ihr Kommentar
Kommentare (2)
Ja,diese Andacht ist eine positive Botschaft.Aber nicht nur sie.Herzlichen Dank allen Mitarbeitern vom ERF die die Botschaft unseres großen Herrn täglich mit Herz und Liebe verkündigen.
Macht weiter so!!!Danke
Guten Morgen,
Vielen Dank für diese ansprechende Andacht. Da ist einer echt. Einer der wenigen beim ERF, dem ich das abnehme was er schreibt. Ich bin bei ihm. Nur-das mit den 10 Geboten ... Wir … mehrleben seit Christus unter der Gnade. Es gibt nichts wichtigeres, als zu lernen in durch mit und unter der Gnade zu leben. Unter der teuren nicht der billigen Gnade. Das ist das einzige was den Unterschied in dieser Welt auch jetzt macht... Es ist die einzige Alternative und Antwort auf alle Fragen. Ich wünsche mir, dass der Evangeliumsrundfunk immer mehr die Herrlichkeit der Gnade und das wunderbare Evangelium von Jesus Christus zum Leuchten bringt.
Wer ist Werner Karch? Wo kommt er her wo gehört er hin? Der ist für mich einer der besten Verfasser von Andachten bei ERF.
Gott segne euch die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen.
Hartmut S.