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/ Wort zum Tag

Vom Klagen zum Tanzen!

Ruth Bai-Pfeifer über Psalm 30,12.

Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen, du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet.

Psalm 30,12

Ich weiß es noch, als ob es heute wäre, als ich unseren heutigen Tagestext zum ersten Mal bewusst hörte. Es war an einem Frauenwochenende vor mehr als 30 Jahren. Ich war damals eine junge Pastorenfrau und vor allem in der Jugendarbeit engagiert. Ich habe mich bis dahin nicht wirklich mit Frauenthemen beschäftigt. Da ich ja auch keine Kinder hatte, interessierten mich viele Themen gar nicht, über die Frauen meines Alters damals sprachen. Dann wurde ich angefragt für die Mitarbeit an jenem Wochenende. Ich weiß nicht, warum gerade ich angefragt wurde, aber ich nahm die Herausforderung an. Ich interessierte mich ja sowieso immer für die Geschichten, die Menschen mir erzählten.

An jener Frauentagung lernte ich die verschiedensten Lebensgeschichten der Teilnehmerinnen kennen. Das, was da erzählt wurde, war aber nur die Spitze des Eisberges an traurigen Erfahrungen. Es ging um zerbrochene Beziehungen, Misshandlungen, Krankheit, Missbrauch, Kriegserfahrungen, Trauer und Tod. Ich staunte, wie offen diese Frauen untereinander waren.

Eine Frau, die schon früh ihren Mann durch einen Unfall verloren hatte, erzählte über die tiefe Traurigkeit nach dem Verlust des liebsten Menschen und Vaters ihrer damals noch kleinen Kinder. Es war schon einige Zeit vergangen, seit diesem herben Schlag in ihrem Leben. Und dann, am Schluss ihres Erzählens, wollte sie uns noch einen Bibelvers mitgeben, der ihr in den vergangen Wochen besonders wichtig wurde, trotz dem Durchleiden von Traurigkeit, Einsamkeit, Tod und Abschied. Dann sagte sie mit fester Stimme dieses Bibelwort, das auch unser heutiger Tagestext ist:

Du hast meine Klage verwandelt in einen Reigen, du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet.“

Gott hat dieser Frau wieder neue Freude geschenkt, ja sogar noch mehr, ihre Klage sei umgewandelt worden in einen Reigen, einen Tanz. Sie erzählte, die Traurigkeit sei zwar manchmal noch da, aber sie sei nicht mehr so bedrückend. Sie habe durch den Glauben an Jesus Kraft, Zuversicht und Freude zum Weiterleben bekommen. Vieles sei gut geworden, trotz Verlust, sagte sie. Und Gott hätte ihr sogar das Wunder einer neuen Liebe geschenkt. Diese Frau sprudelte nur so – und steckte uns alle mit ihrer Freude an.

Halten wir doch einmal kurz inne und schauen auf unser Leben. Wo in unserem Leben sind wir durch schwere Zeiten, durch Trauer und Krankheit gegangen? Oder vielleicht stecken Sie grade selber in so einer ganz schweren Zeit. Da können wir nicht jubeln und tanzen. Trotz allem: dieser Tagestext ermutigt uns, dass Gott unsere Trauer und Klagen verwandeln kann.

Wenn Sie grade so ganz tief in einer schweren Zeit stehen, müssten wir den Text vielleicht ein bisschen abändern. Nicht heute, aber irgendwann werden Sie wieder Freude erleben: Du, Gott, wirst meine Klage verwanden in einen Reigen, du wirst mir den Sack der Trauer ausziehen und mich mit Freude gürten.

Das ist doch eine ganz schöne Perspektive für den heutigen Tag und für die Zukunft. Es wird nicht immer dunkel bleiben in Ihrem Leben, die Freude und die Hoffnung werden wieder einziehen.

Und Jesus hat uns versprochen, dass er uns, wenn wir zu ihm in die Ewigkeit kommen, ein neues Kleid anziehen wird. Dort bei Jesus wird es dann gar keine Klage und Traurigkeit mehr geben. Darauf dürfen auch Sie sich freuen.

 

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