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Voller Vertrauen

Lothar Eisele über 1. Johannes 5,15.

Wenn wir wissen, dass er uns hört, worum wir auch bitten, so wissen wir, dass wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben.

1. Johannes 5,15

Es ist Hochsommer. Mein kleiner Enkel besucht mich mit seinen Eltern: „Opa, hast Du ein Eis für mich?“ fragt er ziemlich schnell nach der Begrüßung. Ich schaue fragend seinen Vater, also meinen Sohn, an. Der grinst ein wenig und nickt. Wenig später genießt mein Enkel sein Eis. Ein alltäglicher Vorgang.

Unser Enkel ist oft bei uns. Hier fühlt er sich zuhause. Hier ist er sicher und vertraut. Hier kann er einfach sein, wie er ist. Unser Enkel hat auch schon oft die Erfahrung gemacht, dass wir ihn gerne beschenken. Deshalb geht er wie von selbst davon aus, dass sich daran nichts geändert hat. Der Großvater, der bisher gerne etwas spendiert hat, wird sich schon nicht so grundsätzlich verändert haben.

Und schließlich: Der Großvater genießt selbst gerne ein Eis. Vielleicht holt er ja nicht nur eines für seinen Enkel, sondern auch eines für sich selbst aus der Gefriertruhe. Dann können wir vielleicht sogar eine gemeinsame Genusszeit einlegen.

Ach ja, und manchmal schüttelt der Großvater dann doch den Kopf. Denn das Eis soll schließlich nicht die richtig gute, gesunde Mahlzeit ersetzen. Für mich ist dies eine Beispielgeschichte für das Gebet, also für das Gespräch mit unserem himmlischen Vater.

Im 1. Johannesbrief, Kapitel 5, Vers 15 heißt es: „Wenn wir wissen, dass er uns hört, worum wir auch bitten, so wissen wir, dass wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben.“

Ich bete zuversichtlich, weil ich durch Jesus Christus in einer entspannten Beziehung mit Gott leben darf. Durch Jesus bin ich mit Gott versöhnt. Ich darf leben als sein geliebtes Kind. Und deshalb will ich auch gerne Zeit mit meinem himmlischen Vater verbringen. Es ist einfach schön, zu genießen, dass ich mit ihm leben darf.

Ich bete zuversichtlich, weil ich schon oft die Erfahrung gemacht habe, dass er mich hört. Dass er auf mein Gebet positiv reagiert hat, dass er mich schon oft gerne beschenkt hat. Jede gute Gebetserfahrung macht mir Mut, auch mit weiteren Anliegen zu Gott  zu kommen.

Ich bete zuversichtlich, wenn meine Anliegen auch seine Anliegen sind. Es geht beim Gebet nicht darum, dass ständig meine Wünsche erfüllt werden. Jesus hat es uns im Vater unser gelehrt, dass es zuerst darum geht, dass wir unseren himmlischen Vater ehren, dass wir darum bitten, dass sich sein Reich der Liebe verwirklicht und wir daran Anteil haben.

Ich bete zuversichtlich, weil Gott Zeit hat. Seine Zeitpläne sind oftmals anders als meine. Ich möchte immer sehr schnell ein Ergebnis und eine Reaktion von ihm erleben. Aber manchmal sagt er einfach nur „Warte, das wird schon“. Viel Gutes braucht Zeit zum Reifen.

Ich bete zuversichtlich, weil ich darauf vertraue, dass seine Weisheit größer ist als meine. Ja, ich bringe ihm meine Anliegen, aber ich will darauf vertrauen, dass er sich auf seine Art und Weise darum kümmert. Auch wenn er anders handelt, als ich es zunächst erwarte, will ich ihm vertrauen, dass er es gut meint und zum guten Ziel mit mir kommt. Er hat oft andere Lösungen, als ich erwartet habe.

Manchmal, wenn mein Enkel kommt und gleich ein Eis möchte, schüttle ich auch den Kopf und sage: „Heute gibt es ein anderes Essen“. Und wenn er dann nach anfänglichem Zögern beim gemeinsamen Mahl den Karottensalat genießt, freuen wir uns beide.

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Anstoß

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Kommentare (4)

Jacqueline G. /

Einfach prima!! Vielen Dank!

Jacqueline G. /

Einfach prima!! Vielen Dank!

Rainer /

Wunderbar erklärt, vielen lieben Dank.

Günther B. /

Sehr schöne anschauliche Andacht♡ Papa ist GUT