Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Vertrauensvoll

Roland Bunde über Psalm 118,8.

Besser ist es, beim HERRN Zuflucht zu suchen, als Menschen zu vertrauen.

Psalm 118,8

Heute am 11. September möchte ich ganz bewusst unserem HERRN und Gott danken! Einfach danken dafür, dass Gott da ist – immer. Da ist ein Gott, dem wir vertrauen können. Jederzeit. Ein Gott, der für uns ist, egal, was dagegensprechen könnte. In seiner Gegenwart kommen meine Gedanken zur Ruhe. Es ist dieses Gefühl, geborgen zu sein – ganz egal, was in dieser Welt passiert.

Das kann auch der Psalmbeter so bezeugen: In Psalm 118,8 heißt es: „Besser ist es, beim HERRN Zuflucht zu suchen, als Menschen zu vertrauen“. Offenbar beschreibt das die Erfahrung eines gläubigen Menschen, der sich in einer ausweglosen Lage befunden hat. Eigentlich hatte er keine Chance gegen seine Feinde. Er hatte den Tod vor Augen. Ein Wunder, dass er überlebt hat. Es fühlte sich so an, als würde ein ganzer Schwarm Bienen über ihn herfallen (vgl. 12). Normalerweise bekomme ich Panik in solch einer Situation. Es summt und brummt im Kopf. Ich weiß nicht wohin. Ich weiß nur, dass mir niemand helfen kann – es sei denn, Gott greift ein. Und genau das beschreibt Psalm 118. Dieser Psalm gehörte übrigens zu den Lieblingspsalmen von Martin Luther, der genau wusste, wie es sich anfühlt, allein dazustehen und nicht anders zu können, als auf Gott zu vertrauen.

Im Laufe des Lebens gibt es immer wieder Situationen, in denen ich das Gefühl habe, da muss ich jetzt alleine durch. Ich meine diesen Punkt, an dem ich mein Leben nicht mehr unter Kontrolle hab. Man sagt: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“. Die Bibel sagt: Vertrauen ist besser. Vertrauen ist immer gut. Ich bin sehr dankbar, dass ich Menschen habe, denen ich vertrauen kann – meine Ehefrau, mein bester Freund, mein großer Bruder, eine liebe Kollegin. Ich weiß nicht, was ich ohne diese Menschen gemacht hätte, als ich nicht weiterwusste.

Dieser Gedanke: „Ich muss da alleine durch“, ist irreführend. Man darf nicht falsch verstehen, was der Psalmbeter sagt. Sein Bekenntnis zu Gott darf nicht dazu führen, sich innerlich zurückzuziehen und den Kontakt zu allen anderen, die einem helfen möchten, abzubrechen. Ich kenne Menschen, die das getan haben und beispielsweise nicht auf den Rat von Ärzten hören wollten. Und das mit der Überzeugung, dass es besser ist, bei Gott Zuflucht zu suchen und eben nicht auf Menschen zu vertrauen. Ich würde sagen, es ist immer gut, Menschen zu haben, denen ich vertrauen kann. Besser ist es natürlich, wenn ich nicht nur auf die Hilfe anderer vertraue, sondern eben auch auf Gottes unendliche Gnade. Das Wort Gnade hat in Psalm 118 eine besondere Bedeutung. Tatsächlich können Menschen immer nur bis zu einem gewissen Punkt helfen. Jede Therapie stößt irgendwann an Grenzen. Letztendlich haben wir unser Leben nicht selbst in der Hand. Wir haben nicht alles unter Kontrolle – auch wenn wir das gerne denken. Ich wünsche Ihnen – liebe Zuhörerinnen und Zuhörer – diese innere Gewissheit, dass uns nichts und niemand von der Liebe trennen kann, die Gott uns in Christus Jesus erwiesen hat – weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges. Egal, was passiert, da ist ein Gott, der unendlich gnädig ist und es gut meint – immer! Darum ist es besser, bei Gott Zuflucht zu suchen – auch heute wieder. 

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (2)

Sabine R. /

Menschen kann man nicht immer vertrauen, das ist so meine Erfahrung. Wie z.b. Männer, wenn sie was für die Frauen tun, dann wollen sie gleich eine Gegenleistung von den Frauen und so etwas mag ich nicht. Wenn Sie wissen, was ich meine.

Marianne H. /

Vielen Dank, Herr Pastor Bunde für die Auslegung des heutigen Losungstextes. Ja, es ist wichtig, beides zu haben, Menschen, denen man vertrauen kann und die Liebe Gottes, die uns trägt. Ich bin dankbar, beides zu haben. Gott sei Dank!