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/ Wort zum Tag

Vertrauenssache

Günter-Helmrich Lotz über 1. Mose 15,6.

Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.

1. Mose 15,6

Wie ist es möglich, vor Gott Gerechtigkeit zu erlangen? Seit der Reformation haben wir gelernt: Allein durch Christus und allein durch den Glauben.

Im Losungswort der Herrnhuter Brüdergemeine wird über Abram gesagt, „er glaubte dem Herrn und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit“.

Worin aber bestand sein Glaube, der ihn vor Gott gerechtfertigt hat?

Der Glaube an Christus konnte es nicht sein, denn der erschien erst 2000 Jahre später auf der Bildfläche.

Nun, Gott hatte Abram zugesagt, er würde noch einen Sohn bekommen und daraus würde ein großes Volk.

Wenn man über 80 ist und die eigene Ehefrau das gebärfähige Alter schon Jahrzehnte überschritten hat, ist das eine unglaubliche Zusage, eher schon eine Zumutung. Und verständlicherweise hatte seine Frau Sara für diese Nachricht nur ein Lachen übrig und fragte sich, warum Gott zu solchen Scherzen aufgelegt sei. Aber Gott war nicht zum Scherzen und Abram hielt es auch nicht für einen Scherz. Vielmehr öffnete er dieser Zusage Gottes sein Herz. Abram vertraute Gott und traute ihm das zu, dass er im hohen Alter noch Vater werden würde.

Also Abram konnte noch nicht an Christus glauben, aber er führt uns vor Augen, was echter Glaube bedeutet: Sich auf Gottes Zusagen zu verlassen. Seinem Wort zu vertrauen, auch wenn es gegen alle bisherige Erfahrung geht. Gott zutrauen, dass ihm nichts unmöglich ist.

Glaube besteht ja nicht in erster Linie aus Bekenntnissen, denen man seine Zustimmung schenkt. Das kann eine reine Kopfsache sein. Glaube besteht in einem Vertrauensverhältnis. Wer eine Beziehung zu Gott aufgenommen hat, versteht sein Leben unter der Führung dieses Gottes. Und dann schickt uns Gott mitunter über Wegstrecken, die unübersichtlich, ja gefährlich sein können. Und dann ist die Frage, wagen wir uns weiter voran oder bleiben wir stehen und machen am Ende sogar einen Rückzug. Glauben heißt aber, wir gehen weiter in dem Vertrauen, dass Gott mitgeht, bei uns bleibt und seine Hände über uns hält und uns zum angesagten Ziel führt.

Als die Jünger auf dem See Genezareth in Seenot gerieten und ihnen Jesus auf dem Wasser zu Hilfe kam, gab es für Petrus eine riesige Herausforderung. Jesus forderte ihn auf, aus dem Boot zu steigen und auf dem Wasser zu ihm zu kommen. Alles was recht ist, doch das ist zu viel. Aber Petrus überwand sich und wagte den Schritt aus dem Boot auf das Wasser. Dabei heftete er seinen Blick unbeirrt auf seinen Herrn. Und tatsächlich, er versank nicht, sondern konnte Jesus auf dem Wasser entgegen gehen. Als er aber seinen Blick von Jesus weg auf den peitschenden Sturm richtete, begann er zu sinken.

Petrus hat die Erfahrung gemacht, im Vertrauen und Aufblick zu Jesus ist alles möglich. Doch auf sich allein gestellt, wird er in der bedrohlichen Realität nach unten gezogen.

Das Vertrauen zu Jesus ist aber der Ausdruck dafür, dass wir ihm Recht geben in dem, was er sagt und tut. Und genau das macht uns gleichzeitig gerecht vor Gott.

So trennen uns zwar mehr als 3000 Jahre von Abram, aber der Glaube an Gottes Zusagen kann uns verbinden.

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Anstoß

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Kommentare (2)

Jutta P. /

Danke für diese Gebetsmöglichkeit! Ich wünsche, daß viele Menschen auf diese Weise vom Gottes Liebe und Güte erfahren und sich ihm anvertrauen!

Jacqueline G. /

Vielen Dank!!