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/ Wort zum Tag

Versprochen ist versprochen

Sigrun Teßmer über 2. Mose 32,31.32.

Sie haben sich Götter von Gold gemacht. Vergib ihnen doch ihre Sünde!

2. Mose 32,31.32

„Mama, versprichst du mir, dass wir nachher noch Eis essen?“ Kennen Sie das? Ich persönlich verspreche meinen Kindern nur ganz selten etwas. Denn - wer weiß, ob ich es halten kann? So vieles kann plötzlich dazwischenkommen. „Was man verspricht, muss man auch halten“, heißt es. Das möchte ich meinen Kindern vorleben und verspreche nur dann etwas, wenn ich meine, dass ich es wirklich halten kann.

Eigentlich hätte das Volk Israel vor über 3000 Jahren auch sein Versprechen halten müssen. Gott hatte mit den Israeliten einen Vertrag gemacht. Einen Bund geschlossen, in der Wüste am Berg Sinai. Und sie hatten dazu „Ja“ gesagt. Dort hatte Gott unter anderem gesagt: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“

Doch dann ergab sich eine spezielle Situation. Mose, der sie führte, war weg. Er war mit Gott am Reden, und das dauerte etwas länger. Und sie - die Leute aus dem Volk Israel - wussten nicht: Kommt er jetzt zurück? Oder - ist er vielleicht inzwischen gestorben? Und dann hatten sie eine Idee. Sie stellten ein goldenes Kalb her, wie sie es aus Ägypten kannten, und beteten es an.

Gerade eben noch hatten alle gesagt: „Wir wollen Gott vertrauen, wir wollen mit ihm den Bund eingehen“ - und schon - - gerade versprochen, und schon gebrochen - tanzten sie um ein selbstgemachtes, goldenes Kalb. So schnell ging das.

Mose war nicht gestorben, nur lange weg geblieben - und war nun sehr wütend. So wütend, dass er die Gesetzestafeln, die Gott ihm gegeben hatte, auf den Boden warf, und die Tafeln zerbrachen - so wie das Volk sein Versprechen gebrochen hatte.

Auch Gott war wütend. Das hätte das Ende des Volkes Israel sein können.

Doch Mose - und das finde ich höchst erstaunlich - Mose tritt für seine Volksgenossen ein bei Gott und sagt zu ihm: „Sie haben sich Götter von Gold gemacht. Vergib ihnen doch ihre Sünde!“

So steht es im 2. Buch Mose Kapitel 32, in den Versen 31 und 32.

Es ist die Losung der Herrenhuter Brüdergemeine für diesen Tag.

„Sie haben sich Götter von Gold gemacht. Vergib ihnen doch ihre Sünde!“

Ich glaube, dass es uns Menschen heute oft nicht anders geht. Auch wir machen uns eigene Götter.

Sicher, kein goldenes Kalb, wie Israel in der Wüste. Sie machten es so, wie es ihnen bekannt war, aus ihrer Vergangenheit.

Und ich? Ich mach auch die Dinge, die mir bekannt sind aus meiner Vergangenheit.

Z.B. denke ich an den Umgang mit Geld - ich werfe mich zwar nicht davor nieder, aber ich schätze mein Geld durchaus als etwas ein, was mir eine gewisse Sicherheit gibt.

Nur manchmal frage ich mich: Kann so ein Papierzettelchen wirklich helfen? Ein paar kleine Münzen oder ein Kontostand, den ich ausdrucken kann? Das ist doch eigentlich genau so wenig verlässlich wie ein goldenes Kalb.

Mose nennt Gott gegenüber die Sünde beim Namen. „Sie haben sich Götter von Gold gemacht.“ Aber im gleichen Atemzug bittet er um Vergebung. Mose weiß, dass er Gott um so etwas bitten kann. Er kennt ihn gut.

Seit Jesus können die Menschen sogar noch mehr über Gott wissen als Mose damals: In der Bibel steht es schwarz auf weiß, dass Gott uns vergibt, wenn wir ihm unsere Sünden bekennen. Und jeder soll es erfahren, dass Jesus mit seinem Tod am Kreuz alles auf sich genommen hat, was uns Menschen von Gott trennt.

Wie Mose dürfen wir die Sünde vor Gott benennen und bekennen und im selben Atemzug um Vergebung bitten. Gott hat versprochen, dass er uns dann vergibt, und sein Versprechen bricht er nicht.

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Anstoß

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Kommentare (1)

Rolf D. /

Danke für die Andacht, "VERSPROCHEN ist VERSPROCHEN"
Diese Zusage der Schuld und Sündenvergebung war für mich heute früh so wichtig. Glauben zu können, das der Vater und der Herr Jesus mir vergibt, lässt mich den Tag jetzt ganz anders beginnen.
DANKE lieber Herr Jesus