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/ Wort zum Tag

Veränderung

Friedhelm Geiß über Römer 12,2.

Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an.

Römer 12,2

„Gedanken sind Mächte“ – so formulierte es der Psychiater, Neurologe und Seelsorger Dr. Michiaki Horie. Und damit trifft er einen besonderen Nerv unseres Lebens. Beobachten Sie selbst. Wie ist Ihr Gesichtsausdruck beim Frühstück, wenn Sie mit dunklen Gedanken aufstehen? Und wie strahlen Ihre Augen, wenn Sie erfüllt sind von guten, heilvollen, fröhlichen Gedanken? Mit was wir unsere Gedanken füttern, das wird uns prägen und unser Verhalten steuern.

Welche Brunnen der Inspiration suchen wir auf? Wer sich füllt mit minderwertigem, gewaltvollem, menschenverachtenden, egoistischem Medienmaterial muss sich nicht wundern, wenn Beziehungen in die Brüche gehen, Werte wie Respekt und Rücksichtnahme verkümmern und Misstrauen und Gewaltbereitschaft im Denken und Handeln wachsen. Umgekehrt gilt aber auch, wer den Brunnen seiner Inspiration füllt mit wertvoller Literatur, herausfordernden Gedanken oder aufbauenden Gesprächen wird spüren, dass sein Denken weit und seine Lebenseinstellung offen und menschenzugewandt wird.

Übrigens: Grundlage sämtlicher Veränderungen ist ein verändertes Denken. Erneuerung geht immer von innen nach außen. Ein geändertes Verhalten kann sehr aufgesetzt wirken, wenn das Denken nicht übereinstimmt.

In der Bibel ist dies ein bereits bekannter Zusammenhang. Paulus schreibt an die Gemeinde in Rom: „Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an. Lasst euch vielmehr von Gott umwandeln, damit euer ganzes Denken erneuert wird.“ (Römer 12,2 / Gute Nachricht Bibel)

Was könnten denn die Maßstäbe dieser Welt sein? Mir fallen dabei sofort verschiedene Prinzipien ein, die laut propagiert oder unmerklich zum Grundtenor unserer Gesellschaft mutieren. Z.B. „Ich zuerst. Hauptsache ich komme vorwärts. Ich muss auf mich hören.“ Ich spüre dieses Prinzip im Straßenverkehr, in der Schlange an der Supermarktkasse, in Diskussionen oder in Begegnungen. Wo das ICH im Mittelpunkt steht, prägt dies Denken, Fühlen und Handeln.

Wichtig: Es geht dabei nicht um Meidung von sogenannten weltlichen Dingen, sondern um die Frage: Wer oder was prägt mein Leben? Ich kann äußerlich viele Dinge meiden und trotzdem unbekümmert den eigenen Vorteil durchboxen, lieblos reden und richten. Es ist nicht schwer, ein bestimmtes christliches Verhalten zu erlernen. Dabei aber gibt es eine sichtbare und eine unsichtbare Seite. Äußerlich - treu und aktiv innerlich, aber beherrscht Materialismus, Geiz, Hass, Eifersucht oder dergleichen Denken, Fühlen und Handeln. Es wird eine ständige Wachsamkeit erfordern, dass mein Leben nicht vom Schema dieser Welt, sondern von Gottes Art geprägt ist. Wie aber ist das möglich? Paulus sagt: „Lasst euch vielmehr von Gott umwandeln, damit euer ganzes Denken erneuert wird.“ Hier steht im griechischen Text ganz bewusst eine Passivform. Eine solche Veränderung kann ich selbst nicht erreichen. Aber Gott will mein Denken erneuern.

Im Brief an die Galater beschreibt Paulus treffend diese Veränderung: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“ (Galater 2,20). Nun prägt Jesus Christus mein Denken, Fühlen und Handeln. Mein Denken hat einen neuen Maßstab: Gottes Wort und die Ehre Gottes.

Überlegen Sie einmal, wie das neue Motto: „Alles zur Ehre Gottes und Menschen zum Segen“ Ihr Denken, Ihr Beten, Ihr Reden und Handeln verändern könnte.

So könnten Gottes Absichten durch unser Leben deutlich werden.
Ob das den Unterschied ausmacht?

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

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Kommentare (5)

leo /

Endlich mal eine Sprache, die unseren inneren Zustand verständlich macht und auch die Auswirkung in der äußeren Welt sichtbar werden lässt.
Danke und weiter so

Erich R. /

Die meisten Menschen haben Gott und Jesus Christus aus die Augen verloren. Jesus Christus ist für uns gestorben das wir wieder Zugang zu Gott haben er hatt, all unsere Sünde auf sich genommen. Das dürfen wir nie vergessen amen

Karlheinz F. /

Ich könnte jetzt vieles schreiben, was mich dabei angerührt hat. Ich fasse das einfach zusammen und sage, das war sehr gut. Danke.

Stefan /

Die Andacht hat mich sehr angesprochen in meiner schwierigen Situation.
Vor allem die Lebensnähe mit den Gedanken die mich prägen und formen - und die ich ändern muss!
Vielen Dank!

Ursula /

Sehr eindrücklich und treffend formuliert! Vielen Dank für Ihre Auslegung zum genannten Bibeltext, Herr Geiß.