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Und, wie sagt man?

Thomas Eger über 1. Thessalonicher 5,18.

Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.

1. Thessalonicher 5,18

Es war in meiner Kinderzeit. Tante kam zu Besuch. Für mich hatte sie eine Tafel Schokolade mitgebracht. Kaum hielt ich das süße Stück in den Händen, ertönte es von Mutters Seite her: „Und, wie sagt man?“ „Danke!“,  war meine Antwort. Tante strahlte, und ich konnte sicher sein: Beim nächsten Besuch brachte sie wieder was Gutes zum Schlecken für mich mit.

Oder es war beim Einkauf in der Metzgerei. Die Verkäuferin schenkte mir eine Scheibe Wurst. Schon erklang von Mutter wieder der berühmte Satz: „Und, wie sagt man?“ „Danke!“, kam es laut und deutlich aus meinem Mund. Die Verkäuferin lächelte und die Wurstscheiben-Zukunft war für den nächsten Einkauf gesichert.

Was mir dabei nicht in den Sinn kam war, über dieses Danke-Sagen nachzudenken. Für mich war es reine Routine. Für mich hieß dieses „Danke“: Beim nächsten Besuch oder Einkauf gibt es wieder was Leckeres zum Genießen. Ob mir meine Mutter einmal erklärt hatte, warum ich für das Geschenkte „Danke“ sagen sollte, weiß ich nicht mehr. Das war mir auch egal. Hauptsache, ich hatte meinen Nutzen davon. Das war mir wichtig.

Das war kein herzlicher Dank! Das war ein berechnender Dank. Erst sagte ich „Danke“, weil es mir so eingeimpft wurde. Und dann merkte ich mit der Zeit, dass diese Art zu danken sehr vorteilhaft für mich war.

Der Apostel Paulus fordert die Christen in Thessaloniki auch zum Danken auf. Wörtlich heißt der Satz (1.Thess 5,18): „Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“

Es ist schon etwas Geheimnisvolles um das Danken. Ich habe fest gestellt: Von ganzem Herzen dankbar sein, das macht froh! Ich habe noch keinen undankbaren Menschen getroffen, der fröhlich war. Aber umgekehrt waren alle dankbaren Menschen, mit denen ich in Kontakt kam, auch fröhlich – oder besser gesagt: froh, im Sinne von zufrieden. Sie wirkten alle auf mich irgendwie glücklich.

Ob der Apostel Paulus uns Christen deswegen auffordert, in allen Dingen dankbar zu sein? Damit wir frohe Menschen werden? Er begründet das mit dem Willen Gottes. Also, Gott will es, dass wir in jeder Lage dankbar sind. Aber gleich frage ich mich: „Und warum will das Gott so?“ Doch darauf gibt Paulus keine Antwort. Warum?

Ist der Wille Gottes so heilig, so unantastbar, dass er nicht hinterfragt werden darf? Ich denke nicht. Aber alles Fragen und Grübeln und Nachdenken über das, was Gott will, nutzt nichts, wenn ich es nicht tue!

Das ist wie beim Radfahren lernen. Ich kann das Fahrrad von allen Seiten betrachten. Ich kann es sogar auf den Kopf stellen und seine Räder so ankurbeln und abbremsen. Ich kann zuschauen wie die Person, die mir das Radfahren beibringen will, ihre Runden dreht. Ich kann sie ausquetschen mit meinen Fragen: Warum fällst du nicht um, wenn du in die Pedale trittst? Damit komme ich jedoch keinen Meter vorwärts. Es selber ausprobieren. In die Pedale treten und vorwärts schauen und, und, und. So lerne ich es.

Beim Dankbarsein ist das ähnlich. Dankbarsein ist eine Lebenshaltung. Herumnörgelnde und an allem das Negative aufzeigende Menschen werden immer missmutig sein. Sie befinden sich sogar in Gefahr zu verbittern!

Dankbare Menschen finden immer einen Grund zum Danken. In jeder Situation. So betont es der Apostel Paulus. Probieren Sie es einfach mal aus! Wo immer es scheint, dass es was zum Meckern zu gibt, da steht auch ein Grund zum Danken dagegen!

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Kommentare (1)

Sabine /

Herr Eger, vielen Dank für Ihre gute Auslegung. Sie hat mir gut getan!
JA!!!! Ich möchte mich an die Dankbarkeit halten!!!!