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/ Wort zum Tag

Tisch der Feinde

Monika Scherbaum über Lukas 6,35.

Liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.

Lukas 6,35

Das kann ich so schnell nicht wieder vergessen. Ich bin eingeladen zu einem großen Geburtstagsfest – alles sieht herausgeputzt und wunderschön aus. Die Menschen, die dekorierten Tische und das leckere Essen. Und Tischkarten gab es auch. Diese waren nach Gruppen beschriftet:

Tisch der Familie – Tisch der Arbeitskollegen – Tisch der Freunde. Als mir mein Platz am Tisch der Freunde zugewiesen wurde – fragte jemand scherzhaft „und wo ist der Tisch der Feinde?“ –

Bei der Geburtstagsparty war kein Tisch für sie vorgesehen. Doch es lohnt sich diesen Gedanken weiterzudenken: Habe ich einen Tisch für Feinde? Gibt es jemanden, den ich nicht so gerne einlade oder in mein Zuhause bitten möchte?

Vermutlich ja. Jesus redet auch darüber: Hören Sie die Worte Jesu aus dem Lukasevangelium, Kapitel 6, Vers 35:

Liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.

Meistens läuft es nach der Regel „Wie du mir, so ich dir!“

Jesus macht jedoch seinen Freunden Mut, radikal anders zu reagieren - Unerwartet. Großzügiger. Besser. Dieses Verhalten steht unter der Zusage, dass wir einen großen Lohn haben; wissen, wir gehören zum Vater im Himmel, der gerne gibt - und zwar allen: auch dem Undankbaren und dem Bösen.

Das biblische Wort: „Liebt eure Feinde, tut Gutes" und „leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen" klingt so einfach und ist doch so schwer.

Doch ist diese „Feindesliebe“ und das „großzügige Geben“ nur etwas für Fortgeschrittene? Wie geht es Ihnen damit?

Verleihe ich mein Auto an den Kollegen, der mit seinem Wagen gerade einen Unfall gebaut hat?

Kann ich größere Geldbeträge an Bekannte verleihen, auch wenn ich nicht sicher bin, ob und wann ich das Geld zurückbekomme.

Wie weit würde ich gehen? – Wie weit würden Sie gehen?

Jeder von uns hat seine persönliche Schmerzgrenze in solchen Dingen. Wir schaffen es nicht immer. Wie wäre es mit einfach mal machen: Im Restaurant den Betrag aufrunden, der Kollegin spontan den Kaffee bezahlen oder jemanden, der es eilig hat, großzügig an der Kasse im Supermarkt vorlassen mit „gern geschehen“. Doch, wo es uns gelingt, da arbeiten wir mit an Gottes neuer Welt.

„Gebt und Gott wird euch geben!“

Ja, Gott gibt! Und Gott gibt mehr und großzügiger, als ich je etwas gegeben habe! Für wie vieles bin ich jeden Tag dankbar! Wieviel unverdientes Glück, wie viel Segen? Leider vergesse ich das manchmal.

Frage ich mich selbst: „Wie frei bin ich von Bosheit und Gier?“ Wer hat nicht, auch wenn er noch so gut scheint, solche Anteile in sich? Und wie enttäuscht haben mich schon die besten Politiker, vorbildliche Sportler oder sogar prägende Gemeindeleiter, wo ich nur noch verwundert sagen kann: „Wie? So kann's der auch?“ Geht’s noch? Doch, keiner ist perfekt und kann vor Gott bestehen, jeder Mensch hat Fehler, macht Fehler, ist schuldig vor Gott.

Für unsere Sünde und Schuld ist Jesus gestorben – auch für unser Unvermögen im Lieben, im Geben, im Gutes tun. Gott ist gütig und gnädig.

Jesus hat diese großzügige Liebe Gottes stets vorgelebt – das machte er durchgehend!  Essen mit Menschen, die bei anderen nicht so beliebt waren. Vor allem am Tisch beim Abendmahl: Vergebung und Neuanfang! So ist es die Kraft, die aus dieser Gewissheit des Glaubens und aus der Bindung an Jesus Christus kommt. Wir sind Kinder des himmlischen Vaters.

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Anstoß

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Kommentare (3)

Rosemarie L. /

Die Andachten sind alle sehr wertvoll und ich danke ihnen dafür.

Sabine R. /

Uhren Artikel sehe ich auch so

Hans-Rainer P. /

Hallo Monika, schön Dich wieder mal zu hören! Jesus hat auch ganz klar auf Mißstände und Grenzen hingewiesen. Kinder werdet ihr nur durch eine neue Geburt. Das wissen doch die Frauen am besten!