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/ Wort zum Tag

Sprüche 1426

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Mein 9-jähriger Enkel erklärte mir, was eine Festung ist. Samuel sagte: „Das ist das Gleiche wie eine Burg. Und in eine Burg können keine Pfeile hinein!“ Ich fragte ihn: Ja welcher Feind will denn Pfeile hineinschießen? Dem Jungen war erstaunlicherweise sofort klar, dass mit dem Feind, der Pfeile nach uns schießen möchte, auch der Satan gemeint sein könnte.

Unsere heutige Bibelstelle von der Festung hat übrigens der hochgescheite König Salomo durch seine Schreiber aufschreiben lassen. Vor rund 3000 Jahren. Und Salomo, der selbst so manchen Krieg geführt hat, wusste genau, dass es auf Erden keine absolut sichere Festung gibt. Zumindest nicht gegen irdische Feinde.

Aber mit König Salomo wissen wir: Gegen den Satan ist Gott eine absolut sichere Festung! Und selbst „wenn die Welt voll Teufel wär’ und wollt’ uns gar verschlingen“ – wie vor ca. 500 Jahren Martin Luther dichtete – dann könnte dieser „altböse Feind“ uns doch nichts anhaben. Obwohl – wie Luther weiter sagte – „… groß Macht und viel List sein grausam Rüstung ist; auf Erd’ ist nicht Seinsgleichen“. Und Luther nennt den Grund, weshalb der Fürst dieser Welt, wie er diesen Feind nennt, Gottes Leuten nichts antun kann: „Es streit‘ für uns der rechte Mann, den Gott selbst hat erkoren. Fragst du, wer der ist? Er heißt Jesus Christ!“

Wer den HERRN fürchtet, hat eine sichere Festung. Das bedeutet also, wer auf der Seite Gottes steht, ist sicher wie in einer Burg. In Gottes Burg. Unbesiegbar. Weil Gott unbesiegbar ist.

Fragen wir: Wie können solche Pfeile aussehen, die man auf uns abfeuern möchte? Der Prophet Jeremia redet von treulosen Menschen: Ihre „falschen Zungen sind tödliche Pfeile“. „Sie schießen mit ihren Zungen lauter Lüge.“

Nun zu uns selbst: Wie schön wäre unser Leben hier auf der Erde, wenn es keine feinseligen Mitmenschen gäbe. Wenn keine Verwandten hinten herum über uns tuscheln würden. Wenn alle Nachbarn ehrlich und gut zu uns wären. Wenn am Arbeitsplatz kein Mobbing eine Chance hätte. Wie schön wäre es in einer Kirchengemeinde ohne Rivalität und Eifersucht. Leider aber fliegen immer wieder Pfeile, die uns treffen sollen: Meist heimlich und unsichtbar. In Form von bösen Gedanken, übler Nachrede, versteckter Beleidigungen.

Aber halt! Unser heutiges Bibelwort sagt doch, dass es Leute gibt, denen solche brennenden Pfeile nichts anhaben können. Weil sie bei Gott wie in einer Burg geborgen sind. Weil sie in einer Festung leben, in der Gott mit drin ist. Und das sind die Menschen, die den HERRN fürchten. Sie sind sicher und geborgen. In einer absolut festen Burg. Gemeint sind die Frommen. Menschen, die Gott von Herzen lieben.Die Pfeile schwirren zwar um sie herum, treffen sie aber nicht ins Herz. Weil ihr Herz Gott gehört. Das geht so: Der giftige Pfeil fliegt. Gott fängt ihn in der Luft ab und verwandelt ihn.

Man kann es auch so sagen, wie ich es ähnlich als Student von Helmut Thielicke lernte: Alles Böse, auch Leid und Krankheit, selbst das, was direkt vom Satan kommt und auf mich zielt, alles das muss zuerst durch die Hand Gottes hindurch. Gott wehrt es mit seiner Hand ab. Was aber trotzdem durch seine Finger gleitet und mich trifft, ist geheimnisvoll verwandelt. Es dient mir jetzt zum Besten. Das sieht etwa so aus: Ein Feind hasst mich und zielt auf mich. Wenn sein Hass mich trifft, ist er aber durch Gottes Hände bereits gefiltert. In meinem Herzen wird aus dem Hass des Feindes mein Mitleid mit ihm. Mein Mitgefühl für ihn. Meine Barmherzigkeit. So ist sein Gift unwirksam. Oder wird zu einem heilsamen Gift, wie bei einer Medizin.

Eines Tages werden wir alle von dieser Erde abgerufen. Ist das dann der tödliche Pfeil Gottes, der uns trifft? Nein, es ist der Vater, der uns heimholt. Dorthin, wo wir in Ewigkeit hin gehören. Die Festung dort droben ist noch viel schöner als das prächtigste Schloss hier auf der Erde. Dort sind auch keine Mauern und Verteidigungsringe mehr nötig. Denn alle Feinde sind besiegt. Es gibt nur noch Freunde. Dort, bei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist - und bei allen Engeln.
 

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Kommentare (6)

Michael der Hammer /

Was soll uns geschehen? In dieser Festung und wie im 1. Thessalonicher 5,8: "wir aber, die wir des Tages sind, sollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung zur Seligkeit". DANKE für den Beitrag. Das Ergebnis Mut und Trost.

Garza /

Danke für diese wunderbare Auslegung

Walter Haaagen /

Den Begriff "Furcht" möchte ich als Ehrfurcht verstehen. Martin Luther spricht bei den Erklärungen der Gebote Gottes. "Wir sollen Gott fürchten und lieben". Hier ist die "Ehrfurcht" zu verstehen.

Gottfried /

Vor Jahren hatte ich mit dem "Fürchten" auch so ein Verständnisproblem. Gemeint ist nicht die landläufige Furcht, sondern die Ehrfurcht vor dem Ewigen Herrn. Sich scheuen, fürchten IHN zu mehr

Wulf-E. /

Endlich habe ich eine plausible Antwort auf die Frage, warum Gott Leid, Anfechtungen etc. (durch)zulässt.
Danke

Esther /

Möchte einfach danke sagen für diese guten Worte die mich jetzt in einen langen tag hinein begleiten dürfen!
Mit dem Gott "Fürchten" habe ich noch Verständnisprobleme- weil für mich Liebe und Furcht schlecht zusammenpassen- aber vielleicht verstehe ich es irgendwann.