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Sacharja 2,12

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an.“

Sacharja 2,12

Manchmal hat es den Anschein, dass Gott sein Interesse an uns verloren hat. Die Großmutter lässt sich am Knie operieren. Sie hält tapfer die Schmerzen aus. Sie besucht regelmäßig die Krankengymnastik. Zuhause übt sie fleißig. Doch dann stürzt sie auf dem Gehweg und muss wieder ins Krankenhaus.  Hat Gott seine schützende Hand zurückgezogen? Doch der Schein trügt. Im Sacharja-Buch spricht Gott zu seinem Volk Israel: „Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an.“ Wer gegen euch vorgeht, der vergreift sich an dem, was Gottes besonderen Schutz verdient.
Schon in der Anatomie wird der Augapfel behütet. Der größte Teil des Augapfels liegt geschützt in der Augenhöhle. Nur eine Seite des Augapfels ist nach außen gewandt. Diese eine Seite kann durch das Augenlid geschlossen werden, so dass wir unser Auge jederzeit vor grellem Licht verbergen können.
Neben dem Hören kommt dem Sehen besondere Bedeutung zu. Nur weil ich sehen kann, kann ich mich schnell bewegen. Nur weil ich sehen kann, kann ich Autofahren. Nur weil ich sehen kann, kann ich im Internet viele Informationen abrufen. Weil das Auge von grundlegender Bedeutung ist, ziehe ich oft eine Schutzbrille auf. Viele Handwerker benutzen eine schützende Brille, um Verletzungen am Auge zu verhindern. Nun verspricht uns Christen ebenfalls wie seinem Volk der eine lebendige Gott: „Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an.“ Wer euch angreift, vergreift sich an dem, was Gott besonders wertvoll ist.
Welchen Schluss dürfen Sie daraus ziehen? Vielleicht ergeht es Ihnen wie jenem jungen Lehrer. Neben seiner täglichen Arbeit in der Schule hält er als Prädikant Gottesdienste und besucht einen Hauskreis. Doch dieser Hauskreis ist vielen im Ort zu engstirnig.  Der beliebte Lehrer stößt auf lieblose Kritik. Die Eltern bringen ihre Kritik sogar bei der staatlichen Behörde vor. Der junge Lehrer entschuldigt sich und verliert dennoch seine Anstellung. In dieser Zeit wächst in ihm der Leitgedanke: „Ich will mich lieber zu Tode hoffen, als durch Unglauben verloren gehen.“
In seiner persönlichen Krise sucht er Abstand. Er wandert in einem nahe gelegenen Tal. Dabei dichtet er Lieder. Sie sind getragen von dem Gedanken: „Ich will mich lieber zu Tode hoffen, als durch Unglauben verloren gehen.“ Tatsächlich klopft der Tod schon bald an seine Tür. Mit dreißig Jahren stirbt er. Doch kurz vor seinem Tod hat der junge Lehrer, Joachim Neander, einige Lieder in den Druck gegeben. Sie erschienen erst nach seiner Beerdigung. Die Lieder von Joachim Neander haben einen nie geahnten Erfolg. Sie ermutigen bis heute viele Menschen den Weg des Glaubens zu gehen. Noch heute singen viele gerne das Lied: „Lobe den Herren.“
Da ahne ich: Bei Gott ist es möglich, dass in einer Niederlage auch ein Sieg steckt. Trotz der Tragik des frühen Todes von Joachim Neander schafft Gott Frucht für die Ewigkeit. Darum will ich mir zu Herzen nehmen, was Paulus schreibt: „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein.“
 

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