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/ Wort zum Tag

Römer 8,31

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?

Römer 8,31

„Hauptsache gesund!“ So höre ich viele Leute sagen, die über ihre Hoffnungen und Pläne, ihre Angste und Sorgen reden. - Natürlich ist die Gesundheit unglaublich wichtig. Aber ist sie wirklich die Hauptsache?

Was ist die Hauptsache? Was ist denn wichtiger als alles andere in unserem Leben? Der Apostel Paulus macht sich im Römerbrief viele Kapitel lang Gedanken darüber. Er schreibt über Gottes Absichten mit der Welt und den Menschen, über die Sünde und über die Gnade Gottes gegenüber allen Sündern. Zum Abschluss all seiner Erörterungen zieht er das Fazit, im Wort zum heutigen Tag aus Römer 8,31: „Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?“ Anders gesagt: Hauptsache, Gott ist auf unserer Seite! Hauptsache, Gott ist mit uns.

Ich erinnere mich an einen alten Mann, den ich vor langem begleitet und schließlich beerdigt habe. Er war schon als kleines Kind verwaist, wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf und hatte oft gesundheitliche Probleme. Sein Leben führte ihn über schwierige Wege. Doch in seinem Nachlass fanden sich Notizen, die Römer 8,31 voll und ganz bestätigten. Ein Leben lang blieb er felsenfest überzeugt, dass Gott mit ihm war. Er schrieb u.a.: „Von Gottes Liebe kann mich nichts und niemand trennen, solange ich mich nicht selbst von Gott lossage.“ Das gab ihm den entscheidenden Halt in seinem Leben. Gerade in schwierigen Zeiten ließ er daran nicht rütteln.

Natürlich fällt einem so eine feste Überzeugung nicht einfach in den Schoß. Manchmal schiene es ja näher zu liegen, die ganze Sache mit dem christlichen Glauben einfach aufzugeben. Es gibt solche Zeiten, in denen man von der vielbeschworenen Liebe Gottes zu den Menschen einfach nichts spüren kann. Das kann einen ganz schön anfechten. Es ist dann, als müsste man sich einen Ruck geben und sich immer wieder vorsagen, was man im Moment kaum noch glauben kann: "Gott liebt mich. Er wird nicht zulassen, dass mich etwas von ihm trennt. Ich kann nicht tiefer fallen als in seine Hand."

Seine Tagebuchnotizen zeigten mir, wie der Verfasser mit solchen Zeiten der Anfechtung umgegangen ist: Er hat gelernt, Unangenehmes und Unerwünschtes nicht als Argumente gegen Gottes Liebe zu sehen, sondern darin nach Chancen zum Wachsen und Reifen zu suchen. Bemüht, in jeder Situation danach zu fragen, was zu lernen sei, entdeckte er Gott sei dank auch in schwierigen Momenten Erfreuliches und Staunenswertes. Bei meinem letzten Besuch im Spital sagte er zu mir: "Ich muss jetzt halt lernen, dass Gott mich auch trägt, wenn ich zu schwach bin zum Lesen und zum Beten ... und" - so fügte er nach einem kurzen Moment hinzu - "es geht: Ich kann mich ja an so Vieles erinnern, was ich gelesen und gehört habe, dass ich gar keine Angst zu haben brauche!" Die Gewissheit, in Gottes Gegenwart aufgehoben zu sein, ließ ihn körperliche Schwäche und Schmerzen hinnehmen. Er hielt fest: Gott ist auf meiner Seite. Deshalb fragte er nicht: Warum lässt Gott zu, dass ..? Sondern er fragte immer gleich: Was will Gott mir jetzt zeigen? Was kann ich heute von ihm lernen? Auch wenn es manchmal anders aussah, blieb er überzeugt, dass Gott es gut meinte mit ihm. Dies ließ ihn selbst auf Durststrecken Gott noch näher kommen.  – "Ist Gott für uns, wer kann dann wider uns sein?"
 

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Kommentare (1)

Hesse sonja /

Die Auslegung zum heutigen Wort bewegt mich sehr. Gott ist für uns - was braucht es mehr! Vielen Dank für die Ermutigung.