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/ Wort zum Tag

Römer 6,22

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Nun, da ihr von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden seid, habt ihr darin eure Frucht, dass ihr heilig werdet; das Ende aber ist das ewige Leben.

Römer 6,22

Wer sich für ein Leben mit Jesus entschieden hat, der ist frei von der Sünde. Er lebt ganz für Gott. Er ist nirgendwo anders Knecht! Oder?

Als unser Pfarrhaus in diesen Wochen saniert wurde, habe ich zwei „Knechte“ kennengelernt: sie waren als Subunternehmer angestellt bei einer Fensterbaufirma und arbeiteten den ganzen Tag Akkord: Fenster ausbauen, Fenster einbauen, Rollläden montieren, Fensterbretter außen und innen. Zwei sehr nette junge Männer um die 30 Jahre alt, ursprünglich aus Brandenburg stammend, lustig; den Tag über dudelte das Radio, Schlager, Nachrichten. Sie machten das Beste draus – aus der harten Arbeit den ganzen Tag über. Aber ich hätte nicht mit ihnen tauschen wollen: den ganzen Tag auf den Beinen, und die schweren Fenster wuchten, präzise arbeiten – damit nachher auch alles stimmt – und dann zur nächsten Baustelle. Am Wochenende waren sie zur Erholung schnell mal auf Mallorca mit dem Flieger, und am Montag ging’s wieder weiter. Ärger über den Mitarbeiter, der falsch aufgemessen hatte; die falschen Fensterbretter geliefert, Telefonate, noch mal auf einen Sprung vorbeikommen und eine Acrylfuge nachbessern. Bei Reklamationen soll ich mich bitte an sie wenden, nicht an die Firma. Klar, denn für Fehler sind die beiden haftbar, nicht der Chef!

„Der Lohn stimmt“, sagten sie mir. Ob sie aber diese Arbeit auch noch mit über 50 Jahren machen können? Eine eigene Familie können sie sich nicht leisten – sie sind ja den ganzen Tag über fort – und einen weiten Anfahrtsweg haben sie auch noch. Ich habe wirklich Hochachtung vor diesen Handwerkern bekommen! Was Menschen alles leisten! Knecht sein: Schnell, schnell, und ja keine Fehler. Privatleben? Kannst du dir nicht leisten.

Paulus vergleicht das Leben von Christen und das Leben von Nichtchristen. Knecht sein – oder frei sein – nein: gebunden an Gott! Gottes Knecht sein! Was heißt das nun?  Es kommt auf den Herrn an, Firma „Sünde“ oder Firma „Gott“. Ich muss mir das einmal wieder klar machen: Wem bin ich untergeben? Gerade jetzt in der Schulferienzeit arbeite ich noch mehr als sonst: Irgendwie finde ich immer Arbeit, jetzt eher handwerklich in Garten und Haus; besser gesagt: Die Arbeit findet mich ...  „Wir sind bei der Arbeit und nicht auf der Flucht“ – das stimmt für mich nicht immer ...

Ja, ich bin Christ und mein Leben gehört Gott. Jedenfalls theoretisch, praktisch im Alltag geht das manchmal durcheinander: da lasse ich mich hetzen von der Arbeit, von mir selbst. Da habe ich Angst vor Fehlern, vor der Zukunft, da grüble ich über Vergangenes nach und darüber, wie andere von mir denken. Aber mein Chef ist doch Gott! Der liebste und beste Chef ist er, dem ich auch meine Fehler bringen kann, da gibt es keinen Lohnabzug. Der sich um meine Freizeit kümmert und dass ich ein Privatleben habe. Der mich belohnt: schon jetzt mit Freude an ihm, und später dann mit dem Leben im Himmel: Das Ende aber ist das ewige Leben, nicht der Tod. Nicht Arbeit bis zum Umfallen, sondern: „Hey, ich hab dich zur Beziehung mit mir geschaffen, mach mal Pause, du bist nicht nur Knecht, sondern Mensch, Kind Gottes!“ Heilig soll ich werden: nicht im Sinne von „immer besser, immer weniger Fehler“ – sondern im Sinne von: immer mehr im Einflussbereich von Jesus, dass er mir Arbeitsaufträge geben kann – und „Ruheaufträge“: jetzt ist Ruhe und Auftanken und Genießen dran. Mallorca am Wochenende? Warum nicht? Aber ohne Angst vor dem Montag, wenn es wieder in die Vollen geht. Weil er bei beidem dabei ist!
In einem Lied heißt es: „Der Herr ist gut, in dessen Dienst wir stehn: wir dürfen ihn in Demut „Vater“ nennen. Wenn wir nur treu auf seinen Wegen geh, so sehn wir ihn vor zarter Liebe brennen. Dies Wort gibt uns im Kampfe Kraft und Mut: Der Herr ist gut.“ (Johann Jakob Rambach)
 

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Anstoß

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Kommentare (2)

Pfr.i.R Dietrich Tews /

Eine richtig gute hilfreiche Andacht-weil ehrlich,lebensnah und bestimmt von dem froh machenden Heiligen Geist. Bin zeitlebens Pastor in Ev.Kirche Bln.Brandenburg gewesen und kenne vieler solcher mehr

Brigitte Schledermann /

... ja der Herr ist gut! danke für dieses wohlmeinende wort für heute, daß ich mich nicht hetzen lassen muß. ich will es beherzigen und mich nicht immer von der arbeit einholen lassen.