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/ Wort zum Tag

Römer 4,9

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Diese Seligpreisung nun, gilt sie den Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen? Wir sagen doch: »Abraham ist sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet worden.«"

Römer 4,9

Was macht mich vor Gott gerecht? Genügt es, wenn ich die zehn Gebote befolge? Ist es notwendig, dass ich alles glaube, was in der Bibel steht?
In seiner Auseinandersetzung mit dieser Frage beschäftigt sich der Apostel Paulus auch mit Abraham aus dem Alten Testament: „Abraham ist sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet worden“, heißt es im Römerbrief, Kapitel 4, Vers 9. Der Glaube steht für Paulus an erster Stelle. Dabei ist der Glaube viel mehr als ein Fürwahrhalten von dem, was nach menschlichem Ermessen unmöglich ist. Paulus macht das an Abraham und seiner Geschichte deutlich.
Abraham und seiner Frau Sarah wurde in hohem Alter von Gott der ersehnte Sohn versprochen. Später ist Abraham in Gottes Auftrag mit seinem Sohn Isaak auf den Berg Morija gegangen, um ihn dort zu opfern. Glauben heißt, darauf vertrauen, dass es am Ende gut ausgeht. So, wie Abraham Isaak nicht opfern musste, sondern ihn zurückbekam. Es heißt, fest damit rechnen, dass, egal, was ich an Frohem oder Schwerem in meinem Leben erfahre, Gott mein Leben in seiner Hand hält. Dass das, was er versprochen hat, Wirklichkeit wird. Auch, wenn es oft zunächst ganz anders aussieht.
Abraham hatte sich ein Leben in Ur in Chaldäa und dann in Haran in Mesopotamien    aufgebaut, wo der Vater mit seiner Familie hingezogen war. Als alter Mann von 75 Jahren nun sollte Abraham sich noch einmal völlig verändern. Sollte wegziehen nach Kanaan, in ein fremdes Land, sollte noch einmal von vorn beginnen. Einfach stelle ich mir das nicht vor. Die alten Sicherheiten verlassen: das Land, die Kultur, das soziale Umfeld. Wir leben heute in einer Welt, in der Flexibilität angesagt ist, in der Berufs- und Ortswechsel nichts Ungewöhnliches sind. Aber um so einen grundsätzlichen Wechsel zu vollziehen, ist eine ordentliche Portion Gottvertrauen nötig. Denn da ergeben sich doch viele Fragen: Wird mich die neue Aufgabe innerlich erfüllen? Werde ich mit den Menschen in der neuen Umgebung zurechtkommen? Wie werde ich finanziell über die Runden kommen?
Solche Fragen hat Abraham sich sicher auch gestellt. Doch dabei hatte er dieses bedingungslose Gottvertrauen. Er war sich ganz sicher, dass Gott ihn auf diesem Weg begleiten wird. Und dann  ist er einfach losgegangen.
Und er hat dabei sein Leben vertrauensvoll in Gottes Hand gelegt. Deshalb hat Gott ihn gerecht gesprochen. Und das heißt: Gott hat Abraham angenommen, mit allen seinen Fehlern und in seine Gemeinschaft hineingenommen.
Abraham hat sich ein Leben lang an Gott und seine Gebote gehalten. Er hat das getan, was Gott ihm gesagt hat. Aber das war nicht das Entscheidende. Entscheidend war, dass er das nicht aus blindem Gehorsam, sondern aus der festen Gewissheit heraus getan hat, dass Gott bei ihm ist. Abraham ist ein Beispiel dafür, wie ein Mensch vertrauensvoll sein Leben mit allen Unwägbarkeiten und auch mit allem, was falsch gelaufen ist, Gott anvertrauen und wie er dabei Erfüllung und Segen finden kann. Auch, wenn das Leben manchmal ganz anders verläuft, als einer sich das ursprünglich vorgestellt hat.
Der Glaube, den Abraham hat, den hat er sich nicht mit guten Taten verdient. Er ist Gottes Geschenk an ihn. Ein Geschenk, mit dem Gott ihn gerecht spricht. Abraham ist dankbar dafür. Er öffnet sich für Gott und lässt sich beschenken. Können Sie das auch?
 

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