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/ Wort zum Tag

Psalm 9,3

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster.

Psalm 9,3

Kennen Sie das, Schmetterlinge im Bauch zu haben? Als ich meinen Mann kennen lernte, da hatte ich Schmetterlinge im Bauch. Oh, was war ich verliebt! Auf nichts konnte ich mich konzentrieren. Immerzu dachte ich nur an ihn und wartete darauf ihn wiederzusehen. Und wenn ich ihn nur von weitem kommen sah, dann flatterte es schon los in meinem Bauch. Sein Name war auf einmal der schönste Name, den ich kannte. Immerzu sprach ich ihn leise vor mich hin und war meinem Mann dadurch nahe.

Als ich Gott kennen lernte, hatte ich auch Schmetterlinge im Bauch. Ich war in einem Elternhaus groß geworden, in dem der Glaube keine große Rolle spielte. Man taufte seine Kinder, ließ sie konfirmieren, man heiratete kirchlich, Verstorbene wurden kirchlich bestattet – das waren die üblichen Berührungspunkte mit der Kirche. Mit dem normalen Alltagsleben hatte Kirche wenig zu tun. Da waren Rechtschaffenheit wichtig und Leistung: “Wenn man sich müht, dann bringt man es auch zu etwas.” “Wenn jeder für sich sorgt, dann ist für alle gesorgt.”

Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden. Und dennoch merkte ich, dass dies eine Grundhaltung gegenüber Menschen ist, bei der ich mich unwohl fühlte. Etwas war dabei nicht in Ordnung. Was genau es war, das merkte ich, als ich Gott kennen lernte. Gott hat eine andere Grundhaltung zu uns Menschen: Gott sieht jeden Menschen mit den Augen seiner Liebe an. Gott nimmt den Menschen an, wie er ist, mit all seinen Schwächen, seinen Unzulänglichkeiten, mit all seiner nicht erbrachten Leistung. Gott liebt jeden Menschen um seiner selbst willen.

Einen Menschen mit bewertenden Augen zu sehen, ist etwas anderes, als ihn mit liebenden Augen zu sehen. Zu wissen, dass es einen solchen Gott gibt, der ohne Wertung liebt, zu wissen, dass ich selbst geliebt bin und aus dieser Gewissheit heraus auch andere Menschen lieben kann, das machte mir Schmetterlinge im Bauch. Und immerzu war mir danach, zu singen und Gott zu loben und zu danken dafür, dies erkannt zu haben.

Schmetterlinge im Bauch – ich habe sie nicht mehr, wenn ich den Namen meines Mannes ausspreche. Sie sind zur Ruhe gekommen. Dafür ist eine tiefe Liebe zu ihm gewachsen, für die ich unendlich dankbar bin.

Auch meine Liebe zu Gott hat sich vertieft in all den Jahren. Wenn am Anfang die erleichterte Freude stand, endlich den Weg gefunden zu haben, der zu einem erfüllten Leben führt, so wächst mit jedem Jahr mehr die Vertrautheit zu Gott, die Gewissheit, bei ihm geborgen zu sein. Gott kommt mir nahe, wenn ich in der Bibel lese, wenn ich bete, wenn ich mit anderen Christen zusammen bin. Und wenn ich darauf sehe, was Gott mir in meinem Leben schon alles geschenkt hat und durch welche Tiefen meines Lebens er mich getragen hat, dann möchte es laut aus mir heraus: dass ich mich freue und fröhlich bin und lobe den Namen Gottes, des Allerhöchsten.
 

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Kommentare (1)

Vera /

Daß die Liebe sich im Laufe der Jahre vertieft, ist natürlich richtig. Aber trotzdem habe ich durchaus nach einem Dritteljahrhundert Ehe- und Glaubenslebens in beiden Beziehungen noch gelegentlich mehr