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/ Wort zum Tag

Psalm 51,4

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde.

Psalm 51,4

Die Mutter war gestorben. Der Sohn kam zum Trauergespräch. Kaum hatte er in meinem Amtszimmer Platz genommen, legte er los: „Machen Sie’s kurz, Herr Pfarrer! Ein Vaterunser reicht. Und vor allem nichts von Sünde oder so.“

Typisch!? Die Sünde hat zwar viele Liebhaber, doch man will von ihr möglichst wenig hören und wissen.

Ganz anders König David, der Sänger von Psalm 51!

Die Sünde, die er getan hatte, war für ihn kein „Ausrutscher“, auch kein „Kavaliersdelikt“, sondern eine Missetat – eine negative Tat, die Gott missfiel. Durch seinen Ehebruch mit Bathseba und seinen Mord an ihrem Mann Uria hatte er gegen die Gebote 6 und 5 verstoßen und sich damit an Gott selber versündigt!

Seine Sünde stand David ständig vor Augen, nahm ihm die Luft zum Atmen, raubte ihm den Schlaf, machte ihn krank. Sie zu verdrängen, zu vertuschen oder einfach zu verschweigen, das gelang ihm nicht. Es blieb ihm nur die Flucht nach vorne – hin zu Gott, von dem er wusste: ein geängstetes, zerschlagenes Herz verachtet er nicht. Er konnte nur bitten: "Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde."

Mir gefällt, wie David hier betet. Waschen, reinigen, das gehört zu unserem Leben! Wir reinigen morgens und abends unsere Zähne. Wir waschen oder duschen uns jeden Tag. Wir werfen jede Woche unsere Waschmaschine an. Wir bringen von Zeit zu Zeit unsere Anzüge und Kleider in die Reinigung. Wir fahren unsere Autos immer wieder in die Waschstraße. Doch wie ist das mit dem Schmutz, der auf unserer Seele liegt? Wer wäscht uns davon rein?

Das Waschprogramm eines Pilatus nützt uns nichts. Der wusch bei der Verurteilung Jesu seine Hände in Unschuld. Doch Gott weiß, dass unsere eigenen Reinigungsversuche nutzlos sind.

Meiden wir daher die Waschstraße Marke "Pilatus" – mit Bürsten aus lauter Ausreden und Selbstrechtfertigungen! Machen wir es lieber wie König David: Stehen wir zu unserer Schuld! Geben wir sie zu! Sprechen wir sie aus! Bringen wir sie zu Gott!

Aber – ist das nicht riskant, sich Gott so bedingungslos auszuliefern? Gibt es eine Garantie dafür, dass wir dann nicht unter das vernichtende Urteil Gottes fallen: Verdammt in alle Ewigkeit?

Ja, es gibt sie! Sie besteht aus einem Querbalken und einem Längsbalken. Das Kreuz von Golgatha garantiert Ihnen und mir: Die Schuld, die wir auf uns geladen haben, sie ist bezahlt! Die Strafe, die wir verdient haben, sie ist gebüßt! Jesus hat sie für immer bezahlt und gebüßt – mit seinem Leben!

Soviel waren Sie und ich ihm wert, damit Gott auch in Ihrem und meinem Fall Gnade vor Recht ergehen lässt und uns, wie Luther sagt, „täglich alle Sünden reichlich vergibt“.

Das ist eine „Waschstraße“, die wir täglich befahren und in Anspruch nehmen können, obwohl wir keinen Anspruch auf sie haben! Daher lasst uns Gott immer wieder, wenn wir den Karren unsres Lebens in den Dreck gefahren haben, zuversichtlich bitten: "Wasche mich rein von meiner Missetat und reinige mich von meiner Sünde."

Und das geschieht dann auch. Denn die Waschanlage Gottes funktioniert bis heute – in Jesus absolut zuverlässig. Für den Glauben „ein Wunder vor unsern Augen“.

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