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/ Wort zum Tag

Psalm 51,15

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ich will die Übertreter deine Wege lehren, dass sich die Sünder zu dir bekehren.

Psalm 51,15

Da hat sich der Beter des 51. Psalms ja einiges vorgenommen. Klingt ganz schön anmaßend – oder? Offensichtlich ist er sich seiner Position und damit auch seiner Mission sicher. Er gehört zumindest nicht zu den Übertretern und zu den Sündern, also zu denen, die Gottes Gebote nicht beachten. Er steht über den Sündern und nimmt sich deshalb das Recht heraus, sie zu belehren. Sein Ziel ist ja anerkennenswert, er möchte, dass die, denen der Wille Gottes gleichgültig war, die ohne Gott oder sogar gegen ihn gelebt haben den Weg zu Gott finden. Er möchte damit nicht weniger als dass die von Gott getrennten, die Sünder, wieder Gemeinschaft mit ihm haben und nicht am Ziel ihres Lebens vorbei leben.
Soweit, so gut. Aber wer ist er eigentlich, der sich das vornimmt und der offenbar auch das Recht dazu hat?

Wer den Psalm 51 in seinem Zusammenhang liest, der wird erstaunt sein. Nicht darüber, dass der Beter David ist, der bedeutendste König Israels. Sondern darüber, dass David soeben als Sünder entlarvt wurde. Es ging bei ihm auch nicht um eine Kleinigkeit, bei der man vielleicht sagen könnte: Schwamm drüber. Aber das kann man bei Sünde ohnehin nie. Sünde ist keine Kleinigkeit. Sünde meint kein mehr oder weniger moralisches Vergehen. Sünde verursacht eine Störung der Beziehung zu Gott und vielleicht auch zu den Mitmenschen.

Und diese Beziehungen hat David erheblich gestört. Er hat sich die Frau seines Kriegs-knechtes Uria angeeignet, als der für ihn im Krieg war. Und als das bekannt zu werden drohte hat er Uria an die vorderste Front geschickt. Um sein Unrecht zu vertuschen musste nun auch noch Uria sterben. David meinte, damit alles geregelt zu haben. Aber Gott hat diese Unrecht, diese Sünde nicht übersehen, auch nicht beim König David. Er hat den Propheten Nathan zu ihm geschickt um ihn zu überführen. Als David bewusst wird, was er da getan hat, ist er fassungslos. Er hatte sich das vermutlich selbst nicht zugetraut. Aber es war geschehen.

Und so einer will andere belehren und dafür sorgen, dass sich die Sünder zu Gott bekehren und ihre Beziehung zu Gott in Ordnung bringen? Woher nimmt David eigentlich das Recht?

David ist vor Gott auf die Knie gefallen. Er, der König hat sich vor Gott klein gemacht. Sein Gebet beginnt er mit den Worten: „Gott sei mir gnädig nach deiner Güte, und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit“. Er hatte seine Sünde, seine Zielverfehlung eingesehen, sich vor Gott gedemütigt und um Vergebung gebeten. Ihm ist bei dem Besuch des Propheten Nathan bewusst geworden, dass er mit seiner Tat nicht nur menschliche Beziehungen zerstört hat, sondern auch seine Beziehung zu Gott. Und das konnte er nicht aushalten. Diese Erfahrung berechtigt ihn dazu, andere zu warnen, ihnen den Willen Gottes weiterzusagen um sie davor zu bewahren in einer gestörten oder zerstörten Beziehung zu Gott ihr Leben am Ziel vorbei zu leben.

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